Wechsel nach Enns
Bruder Rene Dorer verlässt Telfer Franziskaner

Beim Herz-Jesu-Fest mit der Jugend | Foto: privat
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TELFS. Der beliebte Seelsorger P. Rene wird ab September 2021 ins Kloster Enns wechseln. Ferdinand Reitmaier hat den Seelsorger, dessen Predigten bei den Gläubigen sehr geschätzt wurden, zum Interview gebeten.

Br. Rene, was bedeutet für Dich Priestersein?

DORER: Als Priester habe ich einen besonderen Auftrag in der Kirche, für die Kirche und die Gesellschaft, ein Zeuge des Evangeliums zu sein und die Sakramente wie Taufe, Eucharistie, Beichte usw. zu spenden beziehungsweise den Feiern der Sakramente vorzustehen. Damit darf ich den Menschen etwas vom Trost und der Freude mitteilen, die aus dem Glauben an Jesus kommen.

Warum bist Du Franziskaner geworden?

Weil ich die Gemeinschaft der Franziskaner schon von Jugend auf kenne, weil ich in einer Probezeit des Mitlebens erkannt habe, dass diese Gemeinschaft für mich der Ort in dieser Welt ist, von dem her ich das Evangelium von Jesus bezeugen möchte. Bei den Franziskanern spricht mich besonders das Vorbild des Heiligen Franziskus an. Er hat entdeckt, dass der wahre Reichtum im Leben darin besteht, Jesus zu kennen und in Gemeinschaft mit ihm die Freude des Lebens zu finden. Dafür hat er auf Reichtum und Prunk verzichtet und ist den Weg der Armut und Gemeinschaft gegangen.

Es ist bekannt, dass Du einen besonders guten Draht zur Jugend hast:

Seit meiner Zeit der Ausbildung habe ich viel Kontakt mit jungen Menschen gehabt. Als Religionslehrer und Priester habe ich vielfach im Bereich der Begleitung von Kindern und Jugendlichen gearbeitet. Ich mache das gerne und sehe darin auch eine meiner vielen Begabungen. Viele Rückmeldungen bestätigen dies – auch wenn ich nicht perfekt bin.

Was erwartet Dich in Enns an Aufgaben und Herausforderungen?

Auch für mein künftiges Wirken in Enns habe ich den Auftrag, mich vor allem im Bereich der Begleitung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen einzubringen – das auch über die Pfarrpastoral in Enns hinaus.

„Viele Wege führen zu Gott – einer über die Berge“: Siehst Du das auch so?

Das Angebot der Bergwochen für junge Leute habe ich begonnen, weil ich selbst eine Leidenschaft für Bergsport habe. Ich leite die spirituellen Bergwochen als „Übungsleiter für Hochtouren“ bei der Alpenvereinssektion „Hohe Munde“ zusammen mit Franziskanern.

Hast Du Dich in Telfs wohlgefühlt?

Ich habe mich in Telfs recht wohlgefühlt: Es gibt hier viele nette Leute, viele sind sehr mit unserer Franziskanergemeinschaft verbunden. Wir haben eine gute brüderliche Gemeinschaft und noch dazu ein sehr schönes Kloster, das exzellent renoviert ist. Besonders gefällt mir am Franziskanerkloster Telfs auch die Note der Gastfreundschaft. Es kommen im Laufe des Jahres viele Gäste – von Schülergruppen bis zu Pensionisten -, die bei uns einige Zeit verbringen und an unserer Bruderschaft und Spiritualität teilhaben. Gerne habe ich auch die Arbeit als Schulseelsorger am Franziskanergymnasium in Hall gemacht. Noch dazu liebe ich die Bergwelt Tirols.

Gibt es einen „Abschiedsschmerz“?

Ich wäre lieber weiterhin in Telfs geblieben. Doch unser neuer Provinzial wusste auch, dass ich verfügbar bin für seine Pläne, die eben über die persönlichen Wünsche und Bedürfnisse eines Klosters hinausreichen.

Wie siehst Du Deine starke Präsenz in den Medien?

Die Präsenz in den Medien hat sich in den vergangenen zwölf Jahren entwickelt. Ich habe auch eine journalistische Ausbildung gemacht, die mir einiges an Fertigkeiten vermittelt hat. Dazulernen kann ich immer in diesem Bereich. In den vergangenen Monaten habe ich auch meine Präsenz in Instagram und TikTok ausbauen können – auf diesen Kanälen bewegt sich besonders die Jugend in diesen Tagen. Auf YouTube habe ich inzwischen neben meinem Hauptkanal auch noch Nebenkanäle installiert für Personen mit speziellem Interesse zum Beispiel „RENErgieriegel“ (Predigtkanal) und „Bruder Rene Mountain“ (Bergvideos). Ich sehe meine Präsenz in den Sozialen Medien nicht als „stark“. Ich betrachte mich als „Nano-Influencer“, der in einem kleineren Kreis von Interessierten seine Botschaften weitergibt und auch so noch die Energie hat, in einem eventuell gewünschten Dialog mit den Konsumenten zu bleiben – so kann ich zum Beispiel noch auf Kommentare oft persönlich antworten.

Danke vielmals, lieber Br. Rene für Deine so offenen Worte!

Für Dein Wirken in Telfs ein herzliches „Vergelts Gott“ und für die neuen Aufgaben Gottes Segen und viel Freude mit dem Wunsche für ein gelegentliches Wiedersehen bei einer Deiner Bergtouren mit der Alpenvereinssektion „Hohe Munde“.

Von Ferdinand Reitmaier

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