Ehemaliges Telfer Jacoby-Schulhaus soll Heim für 21 Asylwerber werden
Noch ist es nicht fix, aber das Land Tirol könnte das Gebäude der ehem. Heinrich-Jacoby-Schule in der Telfer Bahnhofstraße 9 anmieten und auf Betreiben der "ibis acam Bildungs GmbH." zum Asylwerberheim umfunktionieren, wie Bgm. Christian Härting in der Sitzung des Telfer Gemeinderates berichtet hat. Die Eigentümer sind damit einverstanden, so Härting. Unbegleitete Minderjährige (14 bis 18 Jahre), die zum Teil ihre Eltern auf der Flucht verloren haben, wollen hier rund um die Uhr von der "ibis acam Bildungs GmbH." betreut werden.
TELFS. "Das Haus steht seit zwei Jahren leer. Ich habe mit den Nachbarn geredet, das ist sicher kein 100%iges sexy-Thema, aber wir müssen es selber in die Hand nehmen, bevor es andere tun", sieht sich Christian Härting (WFT) als Gemeindechef in Zugzwang, schließlich muss Telfs die Quote erfüllen: Auf die Einwohnerzahl gerechnet müsste Telfs mindestens 220 Asylwerber aufnehmen, 70 davon sind bereits im bestehenden Asylwerberheim untergebracht. Die "ibis acam Bildungs GmbH." würde das Projekt betreiben. Ob die Jacoby-Schule zum Asylwerberheim wird, ist bis jetzt noch nicht fixiert. Das Land Tirol müsste erst zustimmen und die Immobilie anmieten.
Asylwerber im Telfer Ortszentrum
"Es geht darum, die Asylwerber in kleinstrukturierten Einheiten unterzubringen, zur besseren Integration auch im Ortszentrum, nicht nur an der Peripherie", meint Härting.
Die "ibis acam Bildungs GmbH." würde für die 24-Stunden-Betreuung der, so meint Härting, vorwiegend männlichen Jugendlichen in der neuen Unterkunft in der Bahnhofstraße sorgen. Sie würden auch beschäftigt werden, das Haus renovieren, eine Veranda bauen, wie der Ortschef meint.
Bgm. Härting war auf der Suche nach weiteren Unterkünften, die Private zur Verfügung stellen. Im Bereich Hinterberg wäre ein Haus bereit gestanden, dort sollten 18 Frauen und Kinder unter kommen, so Härting: "Das war der Wunsch des Besitzers. Aber kurz vor der Sitzung habe ich von ihm eine Nachricht erhalten, er hat sein Angebot nach Rücksprache mit der Familie zurückgezogen."
Vorerst bleibt also nur die ehemalige Jacoby-Schule als Unterkunft, so Härting: "Wir sind weiter auf der Suche nach Unterkünften, egal ob im Zentrum oder außerhalb."
Kritische Stimmen im Gemeinderat
Für den Unternehmer GR Sepp Köll (Telfs Neu) ist die Bahnhofstraße kein idealer Platz für Asylwerber: "Für die Wirtschaft im Ort ist das sicher nicht förderlich, ich habe auch Sicherheitsbedenken." GV Mag. Alexander Schatz (WFT) meint dazu: "Wir haben kein Problem mit Asylwerbern in Telfs, was soll hier negativ sein?"
GR Güven Tekcan (ÖVP) regte an, die Asylwerber nach Herkunftsländern besser aufzuteilen und durchzumischen: "Das wäre mir sehr wichtig." Bgm. Härting dazu: "Das können wir nicht beeinflussen, das ist Landessache."
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