Tiroler Volksschauspiele 2023 - mit VIDEOs
Erste RUTH für Kulturmäzen Arthur Thöni

Arthur Thöni, Ehrenbürger der Marktgemeinde Telfs, nahm die erste RUTH sichtlich gerührt aus den Händen von Ruth Drexels Tochter Cilli und Gregor Bloéb entgegen.
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Mit einem "Narrentanz" und viele Applaus gingen am Samstag, 19. August, die Tiroler Volksschauspiele im Telfer Rathaussaal zu Ende. Zum Schluss wurde noch der neu eingeführte Theaterpreis "RUTH" vergeben - die erste Bronzestatue ging an Arthur Thöni.

TELFS. Mit anhaltendem Applaus ist die erste Saison der Tiroler Volksschauspiele unter der künstlerischen Leitung von Gregor Bloéb zu Ende gegangen: Zunächst wurde auch die vierte und letzte Aufführung der Volksbühnenproduktion „Ein Narrentanz“ euphorisch beklatscht, die beteiligten Theatervereine dankten Regisseur Thomas Gassner mit einem Geschenk.

VIDEO vom letzten "Narrentanz" mit Dank an Thomas Gassner:

"RUTH" für Arthur Thöni

Anschließend gab es noch einen großen Dank der Tiroler Volksschauspiele: Es war die erste Verleihung des neuen  Theaterpreises RUTH.
Der ging mit KR Arthur Thöni.
Der Telfer Unternehmer ist ein jahrelanger tatkräftiger Unterstützer der Tiroler Volksschauspiele. Ruth Drexels Tochter Cilli hat den Preis nach einer berührenden Rede über das Volkstheaterverständnis ihrer Eltern Ruth Drexel und Hans Brenner sowie einer kurzen emotionalen Laudatio durch Gregor Bloéb an Arthur Thöni übergeben.

Arthur Thöni, Ehrenbürger der Marktgemeinde Telfs, nahm die erste RUTH sichtlich gerührt aus den Händen von Ruth Drexels Tochter Cilli und Gregor Bloéb entgegen.
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Theater brauche Ermöglicher ..

... heute mehr denn je, betonte Gregor Bloéb in seiner bewusst kurz gehaltenen Laudatio, „weil unser erster Preisträger nichts mehr hasst als Lobreden und vor allem solche, die kein Ende finden.“ Arthur Thöni habe die Tiroler Volksschauspiele schon so viele Jahre in einzigartiger Weise unterstützt, indem er sowohl in vergangenen Jahren wie auch heuer Spielräume überhaupt erst eröffnete und ermöglichte, ob nun an seinem Firmengelände oder jetzt am Birkenberg. Er habe das Fundament zum großartigen Erfolg dieser Spielzeit gelegt, führte Bloéb weiter aus. Ohne ihn wären die Volksschauspiele 2023 nie in dieser Qualität, dieser mitreißenden Verve über die Bühne gegangen.

VIDEO mit Laudatio von Gregor Bloéb und der Ehrung von Arthur Thöni:

Der erfüllte Traum einer Drehbühne

„Als ich ihm nebenbei von unserem Traum einer Drehbühne für die ‚7 Todsünden‘ erzählte“,

so Bloeb in seiner Laudatio,

„organisierte er kurzerhand einen Ausflug nach Karlsruhe, um sich dort mit uns so eine Drehbühne anzuschauen. Er kroch in den Unterboden, im Anzug, und musste leider feststellen, dass diese Konstruktion nix für uns taugt. Also hat er kurzerhand selbst eine konstruiert, sie selbst mit seinen Helfern aufgebaut. Im April bekam ich einen Anruf, ob ich kurz am Birkenberg vorbeischauen könnte. Dort wartete ein im Regen stehender Mann auf mich, der mir schelmisch lächelnd eine fertige Drehbühne präsentierte. Dann sprang er rauf, im strömenden Regen, und ließ sich drehen. Es gibt kein größeres Glück für einen Künstler, als so etwas zu erleben — einen Ermöglicher zu haben, der dir Vertrauen schenkt. Der selbst mit Hand anlegt, tagelang mit aufbaut, bei Sonne, Wind und Wetter. Und der sich gerade zwei Tage ‚Urlaub‘ genommen hat, um auch beim Abbau dabei zu sein. Jemanden, der die Proben vom Zaun aus beobachtet, aus Respekt vor den Künstlerinnen und Künstlern und dem kreativen Prozess. Der niemals stören will, obwohl da eh keine Gefahr bestünde. Der einfach möglich machen will.“

Kein Zaungast: Arthur Thöni erfreut sich am Kulturprogramm und schaute immer wieder neugierig dem Treiben auf seinem Grundstück zu.
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RUTH als Symbol eines Theaters der Begegnung und des Austauschs

Thöni, der auch Ehrenbürger der Marktgemeinde Telfs ist, nahm die erste RUTH sichtlich gerührt aus den Händen von Ruth Drexels Tochter Cilli entgegen. „Ich bin unglaublich stolz“, sagte Thöni, er habe die Drehbühne selbst nicht für realisierbar gehalten, aber Unmögliches umzusetzen sei halt mal eine seiner Unsitten. Dieser Preis sei für ihn die schönste Auszeichnung, die er je in seinem Leben erhalten habe. Die vom Pfaffenhofener Bildhauer Xaver Valentin entworfene Bronzestatuette, die die Urmutter der Tiroler Volksschauspiele in ihrem unverkennbaren Look mit Dutt, Hose und Jacke zeigt, war erst in der Vorwoche in der Telfer Kunstgießerei Krismer gegossen worden.
Ihre Mutter hätte sich niemals selbst als große Volksschauspielerin oder wichtige Figur für ein kritisches modernes Volkstheater bezeichnet, „dafür war sie viel zu bescheiden und zu selbstkritisch“, meinte Cilli Drexel mit Blick auf die Statuette, um dann in bewegenden und plastischen Worten das (Volks-)Theaterverständnis ihrer Mutter wie auch ihres Vaters zu umreißen. Beide hätten stets versucht, Volkstheater anders zu denken.

„Auf der einen Seite: Kein Komödienstadel für Touristen! Auf der anderen Seite: Kein elitäres Kunstgehabe, kein Theater im Elfenbeinturm. Wichtig am Theaterbegriff meiner Eltern war das Niedrigschwellige: Es sollte ein Theater sein, das für alle offen ist. Ein Theater, das nicht nur für eine Bildungselite verständlich ist, einem bestimmten Kunstverständnis huldigt, das Form über den Inhalt stellt und ästhetische Preziosen hervorbringt. Ihr Theater sollten nicht nur Eingeweihte verstehen, sondern jeder - alle.“

Mit dem erstmals verliehenen Preis verknüpfe sie als Tochter den Wunsch, dass dieser Geist des Theatermachens – „mit den Leuten, für die Leute, hingehen, wo´s weh tut und nicht kneifen, wenn´s greislich wird“ - bestehen bleibe. Es solle ein Theater der Begegnung sein und des Austauschs, das berühre, das verstanden werden will, ohne gefällig zu sein. „Eine Feier des Lebens, mit allem, was dazugehöre“, schloss sie unter begeistertem Applaus.

Ruth Drexels Tochter Cilli hat den Preis an Arthur Thöni übergeben. | Foto: Victor Malyshev
  • Ruth Drexels Tochter Cilli hat den Preis an Arthur Thöni übergeben.
  • Foto: Victor Malyshev
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Erfolgreiche Bilanz: 10.000 Kulturbegeisterte

„Die Menschen in Telfs und in der Region hatten natürlich und zurecht hohe Erwartungen an uns – und wir haben geliefert“,

zog Gregor Bloéb nach dem Festakt bereits eine erste „beglückende“ Bilanz seines ersten „Theatersommers in Telfs“.
Knapp 10.000 Kulturinteressierte haben die Veranstaltungen der Tiroler Volksschauspiele in den letzten vier Wochen besucht, drei Viertel aller Besucher:innen pilgerten vom 20. Juli bis 12. August auf den Birkenberg, um sich die Hauptproduktion  „7 Todsünden“ anzusehen. Rund 5000 haben hierfür den eigens eingerichteten E-Shuttle-Service genutzt, „was uns unglaublich freut und auch darin bestätigt, dass unsere Besucher:innen die begrenzten Parkplatz-Ressourcen vor Ort sehr ernst genommen haben.“

Weitere Bericht zuur Bilanz:  Stolze Bilanz: "Wir haben geliefert"

Bei Hitze, Kälte und Regen ...

Die Auslastung beider Theaterproduktionen, die beide Uraufführungen waren, lag bei satten 100 Prozent, „was alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist“, zeigte sich Bloéb glücklich und überwältigt von der fantastischen Resonanz. Man habe bei Hitze, Kälte, Regen geprobt und gespielt, die Menschen seien auch bei durchgängigem Regen bis zum letzten Moment geblieben, so etwas schweiße zusammen.

„So entsteht Begegnung. Nicht nur droben am Birkenberg in diesem einzigartigen magischen Ambiente, mit unserem wunderbaren Laaser-Marmor-Foyer, das columbosnext für uns gestaltete, sondern auch zuletzt im Rathaussaal mit acht Theatervereinen aus dem ganzen Land, die Thomas Gassner in mehr als beeindruckender Weise zu einem vielschichtigen und trotzdem gemeinsamen Narrentanz vereinigt hat.“

Geplante Wiederaufnahme  „7 Todsünden“

Natürlich arbeite man bereits mit Hochdruck an der nächsten Saison, so Bloéb. Geplant sei unter anderem ein neues Hauptstück, „mit dem wir abermals ein neues Kapitel in der Geschichte der Tiroler Volksschauspiele aufschlagen werden“. Aufgrund der anhaltenden Nachfrage werde man alles daransetzen, die „7 Todsünden“ wieder aufzunehmen. Präsentiert wird das gesamte neue Programm 2024 ähnlich wie im Vorjahr Anfang November in einer öffentlichen Pressekonferenz im großen Rathaussaal Telfs - „mit anschließendem Kartoffelgulasch für alle.“

Links zu den Berichten:

Ein Narrentanz im Telfer Rathaussaal
7 Todsünden haben eingeschlagen

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