Erinnerung am 1. April 2023
Grenzbalken am Brenner vor 25 Jahren gefallen

Die Landeshauptleute erinnerten heute gemeinsam an den bedeutenden Moment vor 25 Jahren. | Foto: © Land Tirol/Brandhuber
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Am 1. April 2023 erinnert man sich am Brenner: Vor 25 Jahren wurde mit Volksfesten die Abschaffung der Passkontrolle im Rahmen der Umsetzung des Schengener Abkommens gefeiert, und zwar an den großen österreichischen Grenzübergängen zu Deutschland und Italien.

TIROL. Beim Festakt am Brenner legten seinerzeit der Tiroler Landeshauptmann Wendelin Weingartner und sein Südtiroler Amtskollege Luis Durnwalder persönlich Hand an, um den Grenzbalken zu entfernen.

Der Grenzbalken und das Zollamt am Brenner im Jahr 1937. | Foto: © Stadtarchiv Innsbruck
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25 Jahre später, am 1. April 2023, erinnerten LH Anton Mattle und Südtirols LH Arno Kompatscher gemeinsam mit den damaligen Landeschefs Weingartner und Durnwalder an diesen bedeutsamen Moment am Brennerpass.

V.li.: Alt-LH Luis Durnwalder, LH Anton Mattle, LH Arno Kompatscher und Alt-LH Wendelin Weingartner.
 | Foto: © LPA Südtirol/Ivo Corrá
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LH Anton Mattle:

„Vor 25 Jahren haben die Fernsehbilder zum Fall des Grenzbalkens am Brenner viele Tirolerinnen und Tiroler und auch mich sehr bewegt. Endlich, drei Jahre nach dem EU-Beitritt Österreichs, ist die Passkontrolle zu Italien und Deutschland weggefallen. Am Brenner ist der verbindende Europa-Gedanke um vieles spürbarer geworden und gleichzeitig Trennendes in den Hintergrund getreten. Ich bin mir als Landeshauptmann bewusst, dass noch immer bestehende Barrieren abgebaut werden müssen und in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit noch viel Potential steckt. Wir sind Europa. Denn es gibt gemeinsame Herausforderungen, die es gemeinsam zu bewältigen gilt. Und es gibt gemeinsame Chancen, die wir gemeinsam nützen werden.“

LH Anton Mattle, LH Arno Kompatscher gemeinsam mit Wendelin Weingartner und Luis Durnwalder vor dem alten Zollgebäude am Brenner. | Foto: © Land Tirol/Brandhuber
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LH Arno Kompatscher (Südtirol):

„Das Schengener Abkommen ließ das Land Südtirol und die Republik Österreich wieder enger zusammenrücken. Auf dem Weg hin zur europäischen Einigung war der Wegfall der Grenzkontrollen für uns ein großer wie bedeutender Schritt. Heute wächst in unserer Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino wieder zusammen, was zusammengehört, um es mit Willy Brandt auszudrücken. Mit unserer kulturellen und sprachlichen Vielfalt verstehen wir uns als Brücke zwischen dem deutsch-österreichischen und dem italienischen Kultur- und Wirtschaftsraum. Die Euregio bietet den geeigneten Rahmen, um die Zusammenarbeit in diesem Sinne zwischen den Ländern weiter auszubauen, ganz im Sinne eines kleinen Europas in Europa.“

Die ehemaligen Landeshauptleute Wendelin Weingartner und Luis Durnwalder legten seinerzeit persönlich Hand an, um den Grenzbalken zu entfernen. Heute erinnern sie sich vor Ort an die bewegenden Momente von damals. | Foto: © Land Tirol/Brandhuber
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Alt-LH Wendelin Weingartner:

„Wie ich damals mit Luis Durnwalder den Grenzbalken zwischen Tirol und Südtirol aus den Angeln hob, haben wir die Unrechtsgrenze am Brenner unsichtbar machen können. Der historische Augenblick ist mir als Landeshauptmann sehr nahegegangen. Schon immer habe ich die Botschaft vertreten, dass beide Landesteile vor allem in den Köpfen und Herzen der Menschen dies- und jenseits des Brenners weiter zusammenwachsen müssen. Damit stünde uns eine wirksame Zukunftschance zur Verfügung – auch weil Tirol und Südtirol gemeinsam mit dem Trentino mit insgesamt 1,8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern viel hör- und sichtbarer in einem vielfältigen Europa sind.“

LH Anton Mattle, LH Arno Kompatscher gemeinsam mit Wendelin Weingartner und Luis Durnwalder vor dem alten Zollgebäude am Brenner. | Foto: © Land Tirol/Brandhuber
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Alt-LH Luis Durnwalder (Südtirol):

„Wichtig war, dass sich Österreich und Südtirol trotz dieses Grenzbalkens nie auseinanderdividieren haben lassen und mit der Gründung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino eine neue, moderne Form der länderübergreifenden Zusammenarbeit gefunden haben. Auch wenn die Zerreißung Tirols immer Unrecht bleiben wird, geht unser Blick nach vorne. Heute sind Südtirol, Tirol und das Trentino durch viele Kooperationsprojekte eng miteinander verbunden. Sei es im Bereich der Wissenschaft und Forschung, der Bildung, bei Kunst und Kultur oder beim Ehrenamt – die Euregio führt uns eng zusammen und stellt das Gemeinsame vor das Trennende.“

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