Tote Schafe im Inzinger Almgebiet
Risse deuten auf einen Bär hin

Foto: zeitungsfoto.at
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INZING/SELLRAINTAL.Ein großer Beutegreifer hält sich im Almgebiet zwischen dem Sellraintal und dem Inntal auf – oder hat sich hier aufgehalten. Darauf deuten 20 tote Schafe im Gebiet rund um die Inzinger Alm hin.

Risse deuten auf einen Bären hin

„Die unsystematische Vorgangsweise und das Bild, das die Risse zeigen, deuten auf einen Bären hin. Bislang wurden uns allerdings keine Sichtungen gemeldet“, erläutert Martin Janovsky, Beauftragter des Landes für große Beutegreifer. Falls es wirklich ein Bär ist, der sich in der Gegend aufhält, dürfte er eher scheu sein, meint der Experte.

Um Aufmerksamkeit wird gebeten

Die Experten der Landesveterinärdirektion sind derzeit im betroffenen Almgebiet, um die Situation abzuklären. Auch Wildkameras wurden bereits aufgestellt. Die von den toten Schafen genommenen Proben wurden bereits zur DNA-Analyse eingeschickt. Die Tierhalter und die Jägerschaft werden gebeten, aufmerksam zu sein und Beobachtung an die zuständige Bezirkshauptmannschaft Innsbruck zu melden.

Keine Gefahr für Wanderer

Unmittelbare Gefahr für Wanderer und Wanderinnen durch die mögliche Präsenz eines großen Beutegreifers besteht nicht. Es wird jedoch empfohlen, die allgemeinen Verhaltensregeln zu beachten. Diese besagen, sich an offizielle Wanderwege zu halten und sich allenfalls durch Reden oder Singen bemerkbar zu machen. Das Liegenlassen von Lebensmitteln oder gar das Füttern ist zu unterlassen. Wer einen Bären sieht, sollte durch lautes Reden auf sich aufmerksam machen.


Keine neuen Erkenntnisse

„Die Untersuchung der toten Schafe hat das Bild, das Fotos bereits gezeigt haben, bestätigt. Es ist aber weiterhin nicht gesichert, dass der Verursacher ein Bär gewesen ist. Zudem handelt es sich bei den toten Schafen teils um abgestürzte Tiere“, berichtet Martin Janovsky, Beauftragter des Landes für große Beutegreifer. Weitere Hinweise wie Spuren oder Losung konnten bei der mehrstündigen Begehung nicht gefunden werden. Nun gilt es, allen weiteren eintreffenden Hinweisen nachzugehen und die Ergebnisse der DNA-Analyse abzuwarten. Insbesondere die Jägerschaft wurde gebeten, die Augen offen zu halten und Beobachtungen zu melden.

Unterstützung des Landes für Schafbauern

Den betroffenen Schafbauern sichert LHStv Josef Geisler die volle Unterstützung des Landes zu. „Im Moment ist es sehr wahrscheinlich, dass die toten Schafe auf einen großen Beutegreifer zurückzuführen sind. Damit greift das Entschädigungsmodell, das zumindest die finanziellen Verluste der Tierhalter weitgehend abdeckt“, erklärt LHStv Geisler und meint weiter: „Wenn man sieht, wie die Tiere teils zugerichtet wurden, wird einem ganz anders. Das Tierleid können wir monetär nicht abgelten.“ Vollstes Verständnis hat Geisler für all jene, die ihre Tiere im betroffenen Gebiet von der Alm ins Tal holen. Das Land Tirol übernimmt die zusätzlich entstehenden Futterkosten für die aus dem betroffenen Gebiet abgetriebenen Schafe.

Gefahr für die Almwirtschaft

Klar ist für LHStv Geisler aber, dass große Beutegreifer jedenfalls eine Gefahr für die Tiroler Almwirtschaft darstellen. Weil noch nicht gesichert sei, ob es sich tatsächlich um einen Bären handelt, wird die Situation weiter genau beobachtet. „Wir haben rechtlich aber in letzter Konsequenz die Möglichkeit zur Entnahme eines auffälligen Tieres. Falls die Notwendigkeit besteht, werden wir auch zu dieser Maßnahme greifen müssen.“

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Alle Informationen auch unter www.tirol.gv.at

Allfällige Sichtungen oder Bilder bitte an die zuständige Bezirkshauptmannschaft Innsbruck:
E-Mail
roberta.walch@tirol.gv.at oder Tel. 0512/508-5091.

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