Tiroler Volksschauspiele in Telfs
Thomas Gassner interimistischer Geschäftsführer

Der Tiroler Thomas Gassner übernimmt ab 1. Jänner 2021 interimistisch die Geschäftsführung der Tiroler Volksschauspiele in Telfs. | Foto: Thomas Gassner
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  • Der Tiroler Thomas Gassner übernimmt ab 1. Jänner 2021 interimistisch die Geschäftsführung der Tiroler Volksschauspiele in Telfs.
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TELFS. Bei der Generalversammlung der Tiroler Volksschauspiele gemeinnützige GmbH in Telfs am Donnerstag, 10. Dezember 2020, wurde Thomas Gassner zum interimistischen Geschäftsführer bestellt. Der Tiroler Theaterprofi wird gemeinsam mit dem künstlerischen Leiter Christoph Nix Tirols größtes Theaterfestival zu neuem Glanz führen.

Ruth Haas tritt zurück

In der Tiroler Theaterszene und beim Publikum ist Gassner kein Unbekannter. Der studierte Betriebswirt, Schauspieler, Regisseur, Autor, Juror, Festivalleiter und Tiroler Theaterverbands-Funktionär löst ab 1. Jänner 2021 in dieser Position Ruth Haas ab. Sie hatte nach etwas mehr als einem Jahr die Geschäftsführung zurückgelegt, ihr Vertrag läuft mit Ende dieses Jahres aus.

Öffentliche Ausschreibung folgt

Um für die Spielsaison 2021 rechtzeitig gerüstet zu sein, beschloss die Generalversammlung am 10. Dezember mehrheitlich, einen interimistischen Geschäftsführer zu bestellen. Diesem Akt wird eine gesetzeskonforme öffentliche Ausschreibung der Funktion folgen.

Corona-Jahr: Keine Spiele und auch kein Notprogramm

Das Erbe, das Gassner antritt, ist herausfordernd: Coronabedingt konnten heuer in Jahr eins nach der Gründung der gemeinnützigen Gesellschaft als 100-Prozent-Tochter der Marktgemeinde Telfs weder große Spiele noch das eilig konzipierte Notprogramm stattfinden.
Im Juni des Jahres kündigte auch noch der Altverein wegen der Absage die Zusammenarbeit mit der GmbH auf – Bericht dazu hier: Mitterer kehrt Telfs den Rücken
Vorerst, denn eine Rückkehr nach Telfs wollten die Vereinsoberen auch nicht gänzlich ausschließen. Genau hier möchte der Neo-Geschäftsführer, der in der Tiroler Theaterszene als bestens vernetzt gilt, ansetzen:

„Ich hoffe, der Spuk des Trennenden ist bald vorüber und man kann sich wieder die Hände reichen.“

Beste "Besetzung"

Die mediale Berichterstattung der vergangenen Wochen hatte mehrere InteressentInnen für den Geschäftsführungs-Posten auf den Plan gerufen. Nach intensiven Vorgesprächen war Gassner als geeignetster Kandidat für die interimistische kaufmännische Leitung hervorgegangen. Dementsprechend mehrheitlich war der Entscheid des Gremiums, es gab eine Gegenstimme und eine Enthaltung. Den Tiroler Volksschauspielen ist der 51-Jährige schon seit Jahrzehnten verbunden:

„Als Jugendlicher im Publikum, als Schauspieler auf der Bühne und nun als Geschäftsführer. Welch’ Ehre und Freude. Dieser Aufgabe stelle ich mich gerne, zumal ich Christoph Nix sehr schätze und wir bereits im Vorfeld gute, inspirierende Gespräche hinsichtlich der künftigen Ausrichtung führen konnten.“

Publikumsnähe als Ziel

Eines der bekanntesten Theaterprojekte Gassners ist das "Feinripp-Ensemble", das seine Geburtsstunde im Jahr 2008 ebenfalls bei den Tiroler Volksschauspielen im Telfer Kranewitterstadl erlebte. Die Vorgeschichte seiner Bestellung kommentiert Gassner wohlwollend:

„Mit Corona sind heuer Wolken am Theaterhimmel aufgezogen. Es war sicher für alle Betroffenen nicht einfach, ein solches Festival auf die Beine zu stellen und dann wieder absagen zu müssen. Auch die Umstrukturierung zu einer gemeinnützigen GmbH war herausfordernd. Meiner Vorgängerin gehört mein Respekt.“

Es sei Gassner ein Anliegen, die Tiroler Volksschauspiele „behutsam zu führen und nahe an der Gemeinde zu agieren. Ich möchte die Menschen vor Ort gewinnen, mitzugestalten – auf, vor, hinter der Bühne und rundherum. Das Festival und der Ort sollen zusammenrücken, damit sich regionale, nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler wohlfühlen und sich die Bürgerinnen und Bürger mit den Volksschauspielen identifizieren können.“

Bgm. Christian Härting, Vorsitzender der Generalversammlung, ist erleichtert: „Mit Thomas Gassner konnten wir in der Kürze der Zeit einen Tiroler Theaterprofi gewinnen, der mit dem künstlerischen Leiter DDr. Nix bereits ein sehr gutes Einvernehmen hat. Wir sind aufgrund seiner umfassenden kaufmännischen und künstlerischen Qualifikation sehr froh und dankbar, dass Mag. Gassner trotz des kurzen Vorlaufs diese Herausforderung annimmt.“

Wirtschafts- und Spielplan stehen

Bei der Generalversammlung wurde auch der Wirtschaftsplan einstimmig abgesegnet. Ausgestattet mit einem Budget von rund 950.000,- Euro, ausgeglichen in Ausgaben und Einnahmen, starten die Tiroler Volksschauspiele in die Spielsaison 2021. Die größten Fördergeber sind das Land Tirol, die Marktgemeinde Telfs als Eigentümerin, der Bund sowie der Tourismusverband Innsbruck. Zahlreiche Sponsoren sind bereits mit an Bord, weitere sollen folgen.

Am Spielplan von Christoph Nix stehen mehrere größere und kleinere Produktionen, die von 17. Juli bis 29. August an durchaus spannenden Spielorten gezeigt werden. Thomas Gassner wird selbst auch Regie führen. Der künstlerische Leiter Nix ist voller Tatendrang:

„Wir brennen darauf loszulegen und wollen zu Beginn kommenden Jahres einen bunten Spielplan mit aktuellen Bezügen, mit spürbarer Nähe zum Publikum, zu Tirol, zu Telfs, präsentieren. Vielfalt ist Programm.“

Die Programm-Pressekonferenz ist für den 15. Jänner 2021 anberaumt.

Der Tiroler Thomas Gassner übernimmt ab 1. Jänner 2021 interimistisch die Geschäftsführung der Tiroler Volksschauspiele in Telfs. | Foto: Thomas Gassner
Der Tiroler Thomas Gassner übernimmt ab 1. Jänner 2021 interimistisch die Geschäftsführung der Tiroler Volksschauspiele in Telfs. | Foto: Thomas Gassner
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