Verlegung der Friedensglocke in Mösern
Weg des geringsten Widerstands

Daniela und Stefan Heidkamp hatten andere Pläne.
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Die Friedensglocke in Mösern bekommt einen neuen Platz. Warum der Standort-Wechsel? Bezirksblätter fragten nach.

TELFS/MÖSERN. Den letzten Herbst erlebt die weit über die Grenzen hinaus bekannte Friedensglocke an ihrem angestammten Aussichts-Platz in Mösern. Voraussichtlich April/Mai 2023 wird sie abmontiert und in Sichtweite der bisherigen Stelle ihre neue Heimat finden.
25 Jahre lang stand die riesige Glocke auf dem Privatgrundstück der Familie Heidkamp, Betreiber des Inntalerhofes. Künftig muss die Marktgemeinde das Symbol des Friedens, initiiert vom damaligen Bgm. Helmut Kopp, auf eigenem Grund wissen, ca. 100 m westlich des geplanten Hotelprojekts "4 Trees".

Die letzte Stunde beim Inntalerhof hat bald geschlagen. Die Glocke wird zerlegt, neu gegossen und beim geplanten "4 Trees"-Hotel aufgestellt.
  • Die letzte Stunde beim Inntalerhof hat bald geschlagen. Die Glocke wird zerlegt, neu gegossen und beim geplanten "4 Trees"-Hotel aufgestellt.
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Vertrag mit Grundeigentümer

Bezirksblätter fragten nach, warum die Glocke übersiedelt. Die Gemeinde unter Bgm. Kopp schloss 1997 einen Vertrag mit den Eigentümern Gilbert Neuner und seiner Tochter Daniela Heidkamp, geb. Neuner, zur Aufstellung der Glocke und Einrichtung eines Alpenblumengartens. Die Glocke wurde aufgestellt, aber rundherum passierte über die Jahre recht wenig, erläutert Heidkamp gegenüber Bezirksblätter. Geändert wurde nur der Wegverlauf, der früher direkt beim Hotelparkplatz startete. Heidkamp erklärt, dass 25 Jahre lang auf eigene Entwicklungsmöglichkeiten auf diesem Grundstück verzichtet wurde, sowie Müll und Klagen (nach Stürzen) der Tagestouristen das Leben der Heidkamps erschwerten.

2022 lief der Vertrag mit der Gemeinde aus, und Heidkamp verhandelte mit Bgm. Härting über die Zukunft. Der hauptberufliche Architekt Heidkamp erarbeitete nach eigenen Angaben das Konzept "Friedensdorf 2.0" mit einer behindertengerechten neuen Wegeerschließung zur Friedensglocke südöstlich des Hotels, sowie einem neuen Friedensglocke-Rundwanderweg. Als Finanzierungspartner für das 600.000 €-Projekt waren das Land Tirol, die Marktgemeinde Telfs und der Tourismusverband Seefeld vorgesehen. Das Konzept sei bis ins Detail ausgearbeitet gewesen, so Heidkamp.

„Aus naturschutzrechtlicher Sicht war der Entwurf jedoch nicht genehmigungsfähig“, erklärt Bgm. Christian Härting, „da umfangreiche Kunstbauwerke wie eine Stützmauer zu errichten gewesen wären.“ Von der Umwelt-Behörde des Landes wurde das Vorhaben deshalb als "nicht genehmigungsfähig" zurückgewiesen. „Die Gemeinde hätte ihre Anträge nacharbeiten müssen", meint Heidkamp.
Bgm. Härting erklärt, dass daraufhin als Vorschlag der Gemeinde der Wegverlauf nahe der Glocke etwa 4 Meter versetzt wurde – in Richtung Hotel – wodurch die Genehmigung kein Problem gewesen wäre.
"Hierzu hätte allerdings unser Gartenhaus abgerissen werden müssen, ebenso wäre durch die von der Gemeinde vorgeschlagene Wegführung einige hundert Quadratmeter unserer Gastgartenflächen „abgeschnitten worden“ und für uns und unsere Gäste dauerhaft weder nutzbar noch zugänglich gewesen. Dies war für uns keine Option", bedauern die Heidkamps.
Bgm. Härting: „Neben einem Teil der Investitionssumme hätte die Gemeinde künftig auch Pacht zahlen müssen, auch einen Beitrag für die Pflege des Weges an die Familie Heidkamp." Stefan Heidkamp wollte von seinem Plan nicht abrücken. So ist eine neue Lösung beim geplanten Hotelprojekt "4 Trees" entstanden, die Glocke steht dann auf Gemeindegrund, "was viele Vorteile für uns bringt", erklärt Härting.

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