Interview mit Musikschul-Direktor Oliver Felipe Armas
"Wir planen kleinere, flexiblere Auftritte"

Unterricht mit Corona-Abstand: Musikschul-Direktor Oliver Felipe-Armas mit Gesangschülerin Julia aus Obsteig.
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Kaum öffentliche Auftritte: Musikschüler haben es in Corona-Zeiten schwer, die Motivation leidet nicht.

TELFS. 1268 SchülerInnen und 50 Lehrpersonen starteten an der Landesmusikschule Telfs in ein außergewöhnliches Schuljahr. Unter Corona-Vorzeichen werden 1443 Hauptfächer unterrichtet, 42 mehr als im Vorjahr, erklärt Direktor Mag. Oliver Felipe-Armas eine Nachfrage bei Fächern wie Elementare Musikerziehung oder Klavier.
Im Interview schildert der Musikschulleiter, wie es um den Schulalltag steht.

Die Musikschule sorgte bisher immer für viele Veranstaltungstermine ...
OLIVER FELIPE-ARMAS: Wir hatten in den letzten Jahren im Schnitt an die 150 öffentliche Auftritte, in den Monaten März bis Juli mussten wir alle Veranstaltungen absagen, für heuer sind nur kleinere, flexiblere Auftritte geplant.

Welches sind die schmerzvollsten Absagen?
Große Veranstaltungen wie das Telfer Adventsingen (stattdessen digitale Adventgrüße), Orchesterball und Nola Note werden heuer aufgrund des hohen Infektionsrisikos nicht durchgeführt. Wir wollen nicht, dass unsere SchülerInnen monatelang proben, um dann kurz vor dem Auftritt womöglich abzusagen bzw. wollen wir unsere SchülerInnen auch keinem unnötigem Risiko aussetzen.

Also keine Chance, sich auf der Bühne zu präsentieren?
Wir hoffen im Sommersemester Let’s dance, die Ballettaufführung, das Abschlussfest am Eduard Wallnöfer Platz sowie die Internationalen Horntage Telfs durchführen zu können. Ansonsten werden wir kleinere Auftritte planen.

Wie sehr fehlen solche Veranstaltungen den angehenden Künstler/innen?
Veranstaltungen sind sehr wichtig für Motivation und Auftrittspraxis, das ist auch im Lehrplan so vorgesehen. Daher gibt es Bemühungen, kleinere Veranstaltungen durchzuführen.

Gibt es auch Sorgen bei den Finanzen?
Natürlich mussten z.T. bereits genehmigte Subventionen rücküberwiesen werden. Auf der anderen Seite waren auch massiv weniger Ausgaben vorhanden. Finanziell sind wir dadurch nicht in Bedrängnis gekommen. Wichtig war jedoch, dass die beteiligten Gemeinden im vergangenen Sommersemester sich dazu bereit erklärten, eine Schulgeldreduktion für die entfallenen Unterrichtseinheiten während des Shut-Downs und der schrittweisen Öffnung zu gewährleisten. Hierfür möchte ich mich im Namen der SchülerInnen und Eltern herzlich für dieses großzügige Entgegenkommen bedanken!

Was sind die Herausforderungen im Schulalltag?
Die besonderen Herausforderungen liegen zurzeit in der Umsetzung der Hygienemaßnahmen, Händedesinfektion, Abstände, Desinfektion der Klavier-Tastaturen (spezielles, lackschonendes Desinfektionsmittel), Notenständer, etc. Zum Teil musste aufgrund der Raumvorgaben in andere Räumlichkeiten ausgewichen werden. Die Herausforderung liegt auch darin, wie wir es schaffen, motivierende realisierbare Auftritte für unsere SchülerInnen zu organisieren ohne sie einem zu hohem Risiko auszusetzen. Da die Infektionslage sich kurzfristig ändert, ist eine langfristige Planbarkeit im Moment sehr schwierig.
 
Wie ist die Stimmung in der Schule?
Meine Lehrkräfte sind motiviert und versuchen das Beste aus der momentanen Situation zu machen. Der erhöhte Zusatzaufwand erschwert natürlich die momentane Arbeit.

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