Wechsel im neuen Nationalrat
Berivan Aslan verabschiedet sich nach der Wahl vom Nationalrat, Rebecca Kirchbaumer zieht ins Parlament ein.
REGION. Berivan Aslan, die erste und bisher einzige Nationalratsabgeordnete aus Telfs, wurde bei der NR-Wahl am 15. 10. 2017 Opfer des Grünen Absturzes und muss jetzt ihren Sitz im Parlament räumen. Die Wahl-Schlappe der Grünen hat sie sehr getroffen, trotzdem schöpft sie neue Kraft: "Ich bekomme viel Feedback von Leuten, denen es Leid tut, dass sie nicht die Grünen gewählt haben, die würden sich jetzt anders entscheiden." Leid tut es Aslan vor allem für ihre vier MitarbeiterInnen, für die sie neue Arbeitsplätze sucht: "Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein hochintellektuelles Team, das Lösungen und Vorschläge ausgearbeitet hat. Das ist jetzt leider vorbei."
Ganz will sich Aslan aber nicht aus Wien verabschieden, wie sie im BB-Gespräch erklärt: "Wir haben zwar verloren, aber nicht aufgegeben." Ihr österreichweites Netzwerk, das Aslan die letzten Jahre aufgebaut hat, möchte sie weiterhin nutzen und ihre politische Arbeit fortsetzen – und bei der nächsten Nationalratswahl wieder antreten, wie sie sagt: "Bei den anstehenden Landtagswahlen in Tirol werde ich nicht kandideren. Ich möchte mich aber weiterhin in der Politik für die Grünen stark machen und mich auch für die nächsten NR-Wahlen vorbereiten. Wir sind immer noch in sechs Landesregierungen, im Bundesrat und in der EU vertreten." Aslan hofft, dass kein Domino-Effekt eintritt und die Grünen sich aus weiteren Gremien verabschieden müssen.
Die Vorzugsstimmen stimmen Aslan zuversichtlich, bundesweit liegt sie auf Platz 2 hinter der Grünen Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek! Dieses Ergebnis führt Aslan u.a. auf ihre Sacharbeit zurück, ihren Einsatz für den Sozialstaat. Diesen sieht Aslan jetzt gefährdet, wenn türkis-blau kommt. Aber lange wird diese Koalition nicht halten, meint sie.
Pollingerin im Nationalrat
Für eine Pollingerin haben sich die Tore ins Parlament geöffnet: Rebecca Kirchbaumer feiert den Erfolg von Kurz&Co und schafft den Einzug in den Nationalrat. Die Gemeindevorständin Rebecca Kirchbaumer, Kandidatin des Wirtschaftsbundes in Innsbruck-Land und Schwaz, meinte dazu: "Viele haben zu diesem Ergebnis beigetragen, aus meiner Sicht natürlich auch alle Kräfte im Wirtschaftsbund!"
Mehr kann und will Kirchbaumer zur Zukunft im Nationalrat nicht sagen: "Am 8. November ist die Angelobung, dann habe ich noch einige Orientierungsseminare zu besuchen. Erst dann kann ich sagen, wohin die Reise geht", so die Pollingerin. Nach Wien ziehen wird sie nicht, erklärt sie: "Meine Funktionen in der Wirtschaftskammer bleiben so wie sie sind."
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