Entlang der Atlantikküste: Telfer radelt von Faro nach Santiago de Compostela

Heinz Steiner hat es wieder geschafft. | Foto: Steiner
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TELFS. Vier Jahre ist es her, als der Telfer "Marathonmann" Heinz Steiner (73) mit dem Mountainbike von Telfs aus quer durch Europa bis Santiago de Compostela 2.700 km zurückgelegt und auf dem Jakobsweg neue Kräfte getankt hat. Heuer war es wieder soweit: Neuerlich packte Heinz Steiner die Pilgerlust und er machte sich am 23. April 2018 wieder auf den Weg nach Santiago de Compostela, dieses Mal aber von Faro aus, ein Ort an der Algarve.

Von Süd nach Nord

Nach dem Flug zum Startpunkt an der Südküste von Portugal packte der Marathon-Mann seine Sachen auf seinen spärlich ausgerüsteten Drahtesel: "Dieses Mal hatte ich in meinem Rucksack weniger Gepäck, nur 15 kg statt 25 kg wie bei meiner ersten großen Rad-Reise", erzählt Steiner im BEZIRKSBLATT-Gespräch. Mit "Null" Rad-Kilometer in den Beinen ging's los. Gesund und mit einem Rucksack voller Geschichten kam der 73-Jährige in seine Heimat zurück.

13 Tage auf dem Rad

900 Kilometer (80% davon entlang der Antlantikküste) brachte der Telfer bis zum Ziel hinter sich, radelte insgesamt 13 Tage (ca. 70 km pro Etappe) vorbei an den großen Städten Lissabon und Porto bis zum Pilgerort im Norden, den er gesund und nach nur zwei Reifenplatzern und nur einem Kettenriss am 9. Mai erreicht hat: "Ich habe den Rückflug gebucht, bis dahin musste ich am Zielort sein, war dann aber zwei Tage früher dort", so Steiner.
Übernachtet hat er meistens in günstigen Pensionen oder Jugendherbergen, schon um ein paar Euro bekommt man ein Bett und hat alles, was man braucht. Das Wetter war überwiegend gut, zum Essen gab es meistens Fisch und kaum Beilagen oder nur wenig Salat, obwohl die Märkte in diesem Land überquollen vor Obst und Gemüse, wie Steiner erzählt. Dafür hatte das Wetter mehr zu bieten, nur der ständige Gegenwind machte ihm zu schaffen und einmal schüttete es so extrem, da fuhr Steiner 80 km mit der Bahn: "Damit ich keine Zeit verliere und ich den Rückflug nicht verpasse." Zu Beginn jeder Etappe, von 10 bis 11 Uhr Vormittags, war es immer recht kühl, da musste er immer die langen Sachen tragen.

Freundliche Menschen

Der pensionierte Koch und Gesundheitsberater erzählt von vielen Begegnungen mit außergewöhnlichen Menschen, die er auch mal öfters auf der Route entlang der Westküste von Portugal begegnet ist: "Jeder hat so seine Geschichte, warum er das macht, meistens aus familiären Gründen, um abzuschalten oder Probleme zu verdauen." Für Heinz war es einfach nach dem Motto: "Der Weg ist das Ziel." Probleme gab es eher mit der schwierigen Sprache der Portugiesen, mit Italienisch und Spanisch kam Steiner durch: "Die Leute haben gern geredet, aber verstanden habe ich kaum etwas." Einen Schreckensmoment gab es, als Steiner seinen kleinen Rucksack mit allen Dokumenten bei einer Rast in einem Buswartehäuschen vergessen hat. Einheimische, Pilgerreisende und auch die Polizei waren sehr hilfsbereit, bald hatte Steiner seinen Rucksack zurück - Ende gut - alles gut!

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