Polizei
"Anzahl der Drogenlenker hat sich verfünffacht"

Die Zahl der Drogenlenker hat sich im Vergleich zu 2020 verfünffacht. Die Polizei kontrolliert mehr, aber auch der Konsum hat sich verändert. | Foto: LPD Salzburg
  • Die Zahl der Drogenlenker hat sich im Vergleich zu 2020 verfünffacht. Die Polizei kontrolliert mehr, aber auch der Konsum hat sich verändert.
  • Foto: LPD Salzburg
  • hochgeladen von Thomas Fuchs

Die Zahl der gefassten Drogenlenker hat stark zugenommen. Das liegt nicht nur an besseren Kontrollen.

HALLEIN/SALZBURG. Im Jahr 2020 registrierte die Polizei laut eigenen Angaben 45 Fälle von Lenkern unter Drogeneinfluss, 2021 waren es schon 229. "Die Zahl hat sich verfünffacht", erklärt Friedrich Schmidhuber, Leiter der Landesverkehrsabteilung Salzburg. Dass die Zahlen so stark anstiegen, liege auch an besseren Kontrollmöglichkeiten. "Bei Atemluftkontrollen kommen 0,0 Promille heraus, deshalb verwenden wir jetzt vermehrt Speicheltestgeräte." Ein Anzeichen für Drogeneinfluss ist laut Schmidhuber, dass die Pupillen geweitet sind. Aber bis es überhaupt zu einer Überprüfung kommt, müssen auffällige Lenker erst erkannt werden. "Lenker unter Cannabiseinfluss fahren häufig sehr langsam und haben Schwierigkeiten, die Spur zu halten. Bei Kokain hingegen nimmt die Aggressivität zu, daher fallen diese Lenker durch hohe Geschwindigkeit auf." Die meisten Täter sind laut Schmidhuber Männer im Alter von 16 bis 30 Jahren.

"Hemmschwelle niedriger"

Neben den besseren Kontrollmöglichkeiten haben sich aber auch die Beschaffung von Drogen und das Konsumverhalten geändert, weiß Michael Klimitsch, Suchtgiftermittler an der Polizeiinspektion Hallein. "Es ist einfacher geworden, an die Substanzen zu kommen. Aber es hat sich in den vergangenen Jahren auch gezeigt, dass Drogen nicht mehr nur heimlich konsumiert werden. Die Hemmschwelle ist geringer geworden. Manche Konsumenten machen das mittlerweile öffentlich, etwa in Parks." 2016 gab es eine Gesetzesnovelle, die den reinen Konsum entkriminalisiert hat.

"Helfen, nicht strafen"

Die Polizei arbeite seither eng mit den Gesundheitsbehörden zusammen. "Es geht nicht darum, zu strafen, sondern wir wollen den Betroffenen helfen", stellt Klimitsch klar. Wenn Suchtgiftkonsumenten erwischt werden, so sei das Entscheidende, ob eine Gewinnabsicht vorliege. Wer keine Gewinnabsicht hat, wird an die Gesundheitsbehörden weitergeleitet, die gesundheitliche Untersuchungen und Beratungen anbieten. Die Staatsanwaltschaft erhält zwar einen Bericht, aber die Lösungen liegen dann meist außergerichtlich.

Etwas anderes ist es laut Klimitsch, wenn Drogenhandel betrieben wird. "Bei einer Gewinnabsicht kann das Strafmaß je nach Menge zwischen einem und bis zu 20 Jahren liegen." Die meisten Drogen, die konsumiert werden, sind THC-haltig, also Cannabis. "In den letzten Jahren stieg außerdem der Kokainkonsum merklich an", so Klimitsch. "Die Polizei ist dankbar für jeden Hinweis. Wir wollen die Betroffenen aus er Sucht rausholen, es gibt keinen Eintrag im Strafregister nur wegen Konsums."

>>>Mehr News aus dem Tennengau lesen Sie hier.<<<

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Foto: Stefan Schubert

Traumjob gefällig?
Wir suchen Physios mit Herz und Hirn für unser Team!

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld? Check. Ein innovatives Arbeitsklima? Check. Spannende Fortbildungsmöglichkeiten? Check. Attraktive Benefits? Check. Viele nette Kolleginnen und Kollegen? Doppelcheck. Das Alpentherme Gastein Gesundheitszentrum liegt in der Mitte des Gasteinertals – genau gesagt im malerischen Bad Hofgastein. Wir arbeiten als private Krankenanstalt in Form eines selbständigen Ambulatoriums für Kur, Rehabilitation und Sportmedizin. Mit einem vielfältigen Therapie- und...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.