Internationale Festivals

Filme aus dem Tennengau siegen bei der Jury

Preisgekrönte Filme aus dem Tennengau schaffen es weit über die Bezirksgrenzen hinaus zu internationalen Festivals.

KUCHL/ABTENAU. Gespenstische Szenen in Schwarz-Weiß: Ein Pilz breitet sich immer weiter aus, an den Wänden, am Körper. Das "Mycel", ein allumfassendes Netzwerk in der Mutter Erde, rächt sich am Menschen, damit es wieder in einen regenerativen Kreislauf zurückkehren kann. Das Künstlerkollektiv "dirty toe productions" hat eine wachrüttelnde und packende Dystopie – das Gegenteil einer Utopie, also eine furchterregende Zukunft – über den Zustand von Natur und Gesellschaft gefilmt. "Die Idee kam uns während des allerersten Lockdowns, das menschenleere Kuchl hat uns inspiriert", erklärt Thomas Diezl. Christian Schönleitner organisierte das Casting, für die Regie war Experte Daniel Limmer zuständig. Die Hauptrolle im Film spielt Lena Schönleitner. "Für mich war das eine sehr bewegende Zeit, wo ich auch sehr viele neue Leute kennenlernen durfte", sagt sie.

Die Premiere fand 2022 im Stadtkino Hallein statt. Mittlerweile ist die Produktion – alle Schauspieler stammen aus dem Tennengau – weit über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt geworden. "Wir waren völlig überrascht, das hätte niemand erwartet." Daniel Limmer vom Mycel-Team schildert die Erfolgsgeschichte des Films: Enter Mycel feierte seine internationale Festivalpremiere beim renommierten Max Ophüls Preis 2023. Dort wurde der Film in einer Woche fünfmal gezeigt und war für den besten Spielfilm nominiert.

Dann begann die Achterbahnfahrt: Wir haben Screenings und Festivalteilnahmen auf sehr geschätzten internationalen Genre-Filmfestivals in Brasilien, Amerika, Holland, Australien und Afrika erlebt. "Wir haben auch Preise auf einigen der Festivals annehmen dürfen." Vor Kurzem fand in Hallein noch einmal ein Screening in einer bisher nie zuvor gezeigten, acht Minuten längeren Version statt.

Abtenauer Jaga im Kino

Preisgekrönt ist auch "Wild im Gebirge. Meditation über die Jagd". Eine Tiefenansicht der Jagd, eine Meditation über die Liebe und den Tod. "Wir wollen die Jagd nicht erklären, sondern erzählen, abseits der landläufigen Positionierungen", erklärt Filmemacher Wolfgang Tonninger. Der Film wird in seiner ungekürzten Fassung (61 Minuten) beim Bergfilmfestival in Salzburg (Dienstag, 14. Nov., 20 Uhr) präsentiert werden. Am 16. Nov. läuft er auch beim Mountainfilm Festival in Graz. Mit dem Extremkletterer Thomas Huber (Huberbuam) und Wolfgang Tonninger (Regie) als Live-Gäste. Toni Wintersteller, Hans und David Putz, Hans Thaler, Max Mayr-Melnhof und Werner Brehm in den weiteren Hauptrollen.

Hier sehen Sie "Die Bürde" in voller Länge: