Diese Familie steht vor dem Nichts!

Sabine und Johann Ramsauer wissen momentan nicht, wie es weitergehen soll: Bei einem Brand am 12. Dezember wurde ihr Haus im Oberplaickweg am Dürrnberg (o.) völlig zerstört. Sie sind derzeit bei Freunden untergebracht.
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  • Sabine und Johann Ramsauer wissen momentan nicht, wie es weitergehen soll: Bei einem Brand am 12. Dezember wurde ihr Haus im Oberplaickweg am Dürrnberg (o.) völlig zerstört. Sie sind derzeit bei Freunden untergebracht.
  • hochgeladen von Theresa Kaserer-Peuker

Die vierköpfige Familie Ramsauer aus Bad Dürrnberg erlebt heuer ein trauriges Weihnachtsfest. Vor wenigen Tagen ist ihr Haus abgebrannt. Doch das ist nicht der erste Schicksalsschlag, den die Familie verkraften muss: Sohn Lukas kam mit einem Herzfehler zur Welt und Mutter Sabine sitzt seit einem Unfall im Rollstuhl. Wer hilft der Familie?

HALLEIN-BAD DÜRRNBERG (tres). „Wenn man so vom Pech verfolgt ist wie wir, dann fragt man sich wirklich: Was habe ich verbrochen, dass mich das Leben so straft?“, flüstert Sabine Ramsauer mit Tränen in den Augen. Seit dem 12. Dezember hat Familie Ramsauer kein eigenes Dach mehr über dem Kopf, Sabine, Ehemann Johann und die Söhne Lukas (9) und Philipp (6) sind derzeit bei Nachbarn untergebracht.

Der Tag des Feuers
An den Tag des Feuers erinnert sich Sabine genau: „Meine Kinder kamen vom Pfadfinderausflug nach Hause, ihre Mützen waren nass, deshalb habe ich sie neben den kleinen Radiator im Wohnzimmer gehängt. Plötzlich bemerkte ich Brandgeruch. Ich dachte: die Mützen! Aber als ich die Tür zum Heizraum öffnete, sah ich die Flammen und den Rauch. Da hab‘ ich nur noch geschrien: „Es brennt! Es brennt!“ Mein Mann hat gesehen, dass da nichts mehr zu machen ist, er hat die Kinder gepackt und gemeinsam sind wir durch die Terrassentür ins Freie. Meine Söhne weinten und schrien - wir konnten ja nicht einmal mehr zu unseren Schuhen, die Kinder standen barfuß im Schnee.“

Die Halleiner Feuerwehr und der Löschzug Bad Dürrnberg kamen in kürzester Zeit: „Aber die Zeit verrinnt in einer solchen Situation, da denkst du dir es dauert ewig“, erinnert sich Sabine Ramsauer. Nachbarn eilten herbei, versuchten bei den Löscharbeiten zu helfen und nahmen die geschockten Ramsauers erstmal mit ins Warme, versorgten sie mit heißem Tee. „Ich bin so dankbar für diese Hilfe, unsere Nachbarn sind wirklich die besten!“, bemerkt Sabine.

Die Stadtgemeinde Hallein half spontan
Auch Bgm. Christian Stöckl kam gemeinsam mit Stadtamtsdirektor Erich Angerer persönlich zum Brandort und quartierte die Familie als Notlösung im „Neuhäusl“ am Dürrnberg ein. Doch leider waren die Zimmer nicht behindertengerecht, deshalb wohnen die Ramsauers jetzt vorübergehend bei Freunden. Auch die SPÖ Hallein half spontan: Sie spendete 1.000 Euro von ihrem eigenen Konto, das für Krisenfälle eingerichtet wurde.

Wie geht es weiter? Eine Familie am Verzweifeln
Nach dem Löschen des Feuers war schnell klar: Das Haus ist nicht mehr bewohnbar, die Brandursache aber noch ungewiss. Wie geht es nun weiter? „Wir wissen es nicht“, sagt Johann Ramsauer. Ob das Haus jemals saniert werden kann oder ob es abgerissen werden muss, müssen Gutachter feststellen. „Ich will aber eigentlich gar nicht mehr zurück“, meint Sabine Ramsauer traurig: „Selbst wenn wir sanieren können, wird der Brandgeruch aus den alten Holzwänden wohl nie mehr ganz heraus gehen.“

Erst vor kurzem war die Renovierung des Hauses abgeschlossen worden, rund 100.000 Euro haben die Ramsauers in einen behindertengerechten Umbau gesteckt. „Gott sei Dank haben wir da die Terrassentür verbreitert, sonst wäre ich mit dem Rollstuhl nicht nach draußen gelangt“, sagt Sabine. „Das Haus ist tragisch, aber irgendwie zu verkraften“, ergänzt ihr Mann: „Viel schlimmer zu akzeptieren war der Unfall in Kroatien im Jahr 2007.“

Diagnose: Querschnittlähmung im Campingurlaub
Damals war die Familie auf Campingurlaub in Pula. Während eines Sturms, als sich die Familie im Zelt befand, stürzte ein Baum um und fiel genau auf das Zelt der Familie. Sabine wurde unter dem Baum begraben.

„Als ich nicht aufstehen konnte, habe ich mir gedacht, ich hätte mir die Füße gebrochen. Erst später, nach einem dreiwöchigen Tiefschlaf im Krankenhaus, erklärte man mir, ich sei querschnittgelähmt. Ohne meine Kinder hätte ich damals nicht weiterleben wollen.“

Gerade die Kinder trifft es am schlimmsten. „Sie sind noch so jung und mussten schon so viel mitmachen. Das tut mir so leid“, sagt die Mutter. Nun stehen traurige Weihnachten vor der Tür, Lukas feiert noch dazu am 25. Dezember seinen 10. Geburtstag: „Wir wissen wirklich nicht, wie das jetzt alles weitergehen soll.“
Sie möchten spenden? Spendeninfos finden Sie links im „Sie wollen helfen?“-Kastl.

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