Brennpunkt Tauernautobahn
Stauweihnachten an der A10 Tauernautobahn
Stauchaos auf und entlang der Tauernautobahn A10. Tunnelbaustellen verursachen seit Tagen Megastau im Tennengau und im Pongau. Trotz Zusicherung der ASFINAG mangelhafte Abfahrtssperren festgestellt. Verordnung weist Lücken auf. Kritik der Bürgermeister.
TENNENGAU / PONGAU. Bereits seit Tagen wälzt sich eine Staukolonne auf der Tauernautobahn A10 und durch die Gemeinden zwischen Puch-Urstein (Tennengau) und Werfen (Pongau). Hintergrund der verstopften Orte sind die Stauflüchtlinge von der Tauernautobahn A10 wegen der Tunnelsanierung. Von Seiten der ASFINAG heißt es, dass diese Abfahrtssperren kontrolliert werden. Bei Lokalaugenscheinen vor Ort musste festgestellt werden, dass dies nur in überschaubaren Rahmen durchgeführt wurde. Auf den Autobahnen weisen Verkehrstafeln eine Abfahrtssperre hin.
Ein Vorschlag von Experten, die GPS-Lenkung zu blockieren wurde von der zuständigen Behörde verneint.
Von allen Seiten bewegen sich die Fahrzeugkolonnen auf Hallein zu. Sowohl die Salzachtalstraße, die Autobahnabfahrt Hallein oder die Halleiner Straße sind verstopft. Ab Puch-Urstein bewegen sich die Fahrzeuge mit Kennzeichen aus den Niederlanden, Belgien, Deutschland, Kroatien, Luxenburg oder Tschechien durch Puch und Oberalm auf Hallein zu. Bei den einzelnen Kreisverkehren vor der Ortseinfahrt in Hallein kommt es zu gefährlichen Situationen. Es wird gedrängt, gehupt und in waghalsigen Manövern drängen sich die Autos in die Kolonne Richtung Kuchl.
Verordnung mit Lücken
Naturgemäß nicht erfreut zeigen sich die einzelnen Bürgermeister mit der mangelhaften Kontrolle. "Ich bin selbst am Donnerstag fast eine Dreiviertelstunde auf der Autobahnabfahrt Hallein im Stau gesteckt. Von der ASFINAG war keiner vor Ort. Die Hinweistafeln werden von den Urlaubsreisenden einfach ignoriert. Als Gemeinden sind uns allen gemeinsam die Hände gebunden. Wir dürfen zwar auf den Gemeindestraßen kontrollieren, aber nicht auf den Landesstraßen. Genauso ist es uns rechtlich untersagt, Abfahrtssperren zu verordnen. Das ist Sache des Verkehrslandesrates, Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll", sagt der Halleiner Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ). Er weist darüberhinaus auf eine Lücke in der bestehenden Verordnung hin: "Es ist eingetreten was ich bereits zuvor kritisiert habe: Wenn jemand seinen Zielort im Bundesland Salzburg hat, darf er Abfahren. Das kann er in Puch-Urstein, Hallein, Golling oder Kuchl machen. Gleichgültig ob sein Zielort dann irgendwo in den Skigebieten ist. Hier gehört nachgebessert," so der Bürgermeister.
Golling: Stau auch am Egelsee
"Der Verkehr hier in Golling ist nicht auszuhalten. Den ganzen Tag über stauen sich Autos nach Autos durch Golling. Es wird gehupt und gedrängelt. Von einer besinnlichen Weihnachtzeit kann keine Rede sein. Das ein Reisewochenende bevorsteht war - wieder einmal - zu erwarten. Bei mir geht den ganzen Tag über das Telefon. Die Gewerbetreibenden in Golling sind schon verzweifelt", sagt die Obfrau der Interessensgemeinschaft Golling (IG Golling), Franziska Wagner. In den sozialen Medien kursieren indessen Fotos und Videos, die Ausweichrouten über den Egelsee in Golling oder bei Torren (Ortsteil beim Wasserfall Golling) zeigen. Beides sind Erholungsgebiete bzw. eine Wohngegend. Zusätzlich trägt die derzeitige Wettersituation mit umgestürzten Bäumen zu einer weiteren Beeinträchtigungen bei.
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