"Todbergungen gehen uns sehr nah!"

Bergrettung - Einsatzleitung
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ABTENAU/TENNENGAU (sys) In der Trikl-Au stiegen am vergangenen Samstag die Mitglieder der Bergrettung Tennengau bei Nebel und Wind auf, um vier Personen zu retten, die unter einem Schneebrett verschüttet worden sind. - Wie wichtig diese Übungen unter realen Bedingungen sind, zeigen die Einsätze, zu denen die Bergrettung alljährlich gerufen wird.

„Geht ein Lawinennotruf ein, werden alle Ortsstellen im Tennengau aktiv, der reibungslose Ablauf wird jedes Jahr in einer großen Übung trainiert“, erklärt Wilfried Seidl, Bezirksleiter der Bergrettung im Tennengau. Seidl hat die Bezirksleitung 2009 von Hans Gradl übernommen, der mit 74 Jahren immer noch aktiv bei der Bergrettung ist: „Es ist uns wichtig, dass junge und erfahrene Kameraden miteinander arbeiten, zudem sind nun auch zwei Frauen im Tennengau dabei.“

Neben rund 140 Bergrettern der Ortsstellen Hallein, Golling, Abtenau und Annaberg werden im Normalfall auch das Rote Kreuz, Alpinpolizisten und die Feuerwehr alarmiert: „Eine Suche und Bergung ist eine enorm personal- und kostenintensive Sache.“ Die Einsatzleitung teilt die Mannschaften vor Ort ein, die dann zu den Verunglückten aufsteigen, mittels Funk bleibt der Kontakt bestehen. „Für die Bergung schätzen wir die Hilfe des Bundesheeres sehr, zur heutigen Übung musste leider auf den Hubschrauber wegen der schlechten Wetterlage verzichtet werden.“
Selbstüberschätzung und Wetterumschwung
Grundsätzlich ist die Alarmierung über den „Alpin-Notruf 140“ der richtige und schnellste Weg um Einsatzkräfte der Bergrettung zu Hilfe zu rufen. „Sucheinsätze treten vermehrt abends auf, wenn Tourengeher von der Dunkelheit überrascht werden“, informiert Seidl, „die Mannschaften geben ihr bestes, die Eigensicherheit geht aber immer vor.“

Zwischen 15 und 18 Einsätze werden jährlich von den ehrenamtlichen Mitgliedern der Bergrettung im Tennengau absolviert. „Neben physischer Selbstüberschätzung ist auch das Ignorieren der Wetterbedingungen oft der Grund, dass Tourengeher in Bergnot geraten“, erläutert Seidl. Er empfiehlt mehr Vorbereitung von Skitouren, wie das Einholen von Wetterdaten, aktuelle Lawinenwarnungen und das Beachten regionaler Gegebenheiten.

Richtige Ausrüstung – richtiges Handling
Ein Aufstieg in freies Gelände sollte niemals ohne dementsprechende Ausrüstung erfolgen. Lawinenschaufel, Sonde und Erste-Hilfe Material unbedingt vor jedem Aufstieg überprüfen. Werner Quehenberger, stellvertretender Bezirksleiter und Ortsstellenleiter Annaberg findet: „In der Regel sind Personen, die sich im alpinen Gelände aufhalten, sehr gut ausgestattet. Das hilft aber nicht, wenn man mit dem Handling der Geräte nicht vertraut ist. Die Sicherheit auf Tour kann nur dann erhöht werden, wenn Sicherheits-Standards auch beherrscht werden.“

Bei drastischen Einsätzen können auch die Helfer von Krisenunterstützung Gebrauch nehmen: „Todbergungen oder wenn Kinder involviert sind, geht das schon sehr nah“, meint Seidl nachdenklich.

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