Gastronomie/Hotellerie: Regeln beachten und öffnen
Wir wollen arbeiten
Derzeit gibt es einen leichten Hoffnungsschimmer für Hoteliers, Gastronomen und weitere Branchen für eine kontrollierte Öffnung ihrer Unternehmen durch die Bundesregierung. Die Stimmung unter Tennengaus Gastronomen ist geprägt von einem ruhigen, professionellen Umgang mit der Situation. So wie bei der Familie Siller, Berggasthof Bachrain, setzen einige auf qualitätsvolle Take-away Angebote.
TENNENGAU. Die Hotellerie und die Gastronomie haben seit rund 15 Wochen geschlossen. Bisher haben viele Branchen, darunter auch diese beiden, in Hygienemaßnahmen investiert. Reservierungen und Gästelisten gehörten ebenfalls eine Zeit lang zum beruflichen Alltag. Die aktuelle Stimmungslage unter den Gastronomen und Hoteliers ist durchwachsen. Vor allem für die Hotels in der Region ist der Ausfall der Wintersaison schmerzlich.
„Ich bin sowohl als Obmann des örtlichen Tourismusverbandes Annaberg-Lungötz als auch als Hotelier vom Salzburger Dolomitenhof sehr hoffnungsvoll in die Wintersaison gestartet. Wir haben in der Region in Zusammenarbeit mit Tourismusverband, Gemeinden und Bergbahnen ein stimmiges Covid-19-Konzept ausgearbeitet, das auch wöchentliche Testungen für Betriebe und Gäste beinhaltete. Nun muss ich sagen: Die Wintersaison ist gelaufen. Auch eine Öffnung zu Ostern bringt mir nichts mehr. Es ist einfach zermürbend, wenn man so lange seiner Arbeit nicht nachkommen kann und darf“, stellt Georg Bergschober fest.
Planbarkeit ist wichtig
Die Tennengauer Unternehmer erwarten sich von der Politik klare Aussagen für die Zukunft, damit die Betriebe längerfristig planen können.
"Wir haben jetzt seit Ende Oktober geschlossen. Es ist zermürbend, nicht zu wissen, wie es weitergeht", sagt Manfred Siller (Berggasthof Bachrain, Scheffau).
Was Siller und andere Wirte und Hoteliers an der ständigen Terminveränderung bekritteln, ist die Unplanbarkeit von Firmenabläufen, die auch Geld kosten.
"Wir haben Hygienekonzepte ausgearbeitet. Wir haben einen Corona-Beauftragten im Haus. Wir haben alle Vorgaben und Empfehlungen von offizieller Seite berücksichtigt. Derzeit ist es aber eher so, dass wir uns fragen, ob wir uns darauf einstellen sollen, dass es erst zu Ostern losgeht", resümiert der Scheffauer Wirt.
Generell wird von den Wirten eine Planungssicherheit erwartet. Viele der Betriebe sind zwar Familienbetriebe und könnten dadurch relativ rasch starten, aber eine Vorlaufzeit sei dennoch vonnöten, ist der generelle Tenor.
Für Sven Zanner und Rupert Eibl (Hotel-Restaurant Adler, Golling) ist die Kurzarbeit eine wichtige Möglichkeit, das Personal zu halten: "Wir haben ein junges, motiviertes Team. Mit der Kurzarbeit haben wir nicht nur die Möglichkeit, auch weiterhin deren Arbeitsplatz zu erhalten, sondern auch unser Angebot im Take-away-Bereich problemlos umsetzen zu können", so Sven Zanner.
Dass diese lange Zeit der Schließung Auswirkungen auf die ohnehin angespannte Mitarbeitersuche in der Branche haben könnte, vermutet Josef Reiter vom Hotel Hauslwirt (Golling):
"Im Gastgewerbe sind die Leute gewohnt zu arbeiten. Durch die lange Schließungszeit gibt es den einen oder die andere, die in andere Berufsbranchen abwandern." Generell befürworten die Wirte und Hoteliers die Möglichkeit, mit Testbestätigungen wieder zu öffnen. Josef Reiter bringt es auf den Punkt: "Tests ja. Wir wollen vor allem arbeiten dürfen."
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