Der Wohnungsmarkt ist im Wandel
Wohnungspreise im Zeichen von Covid-19

- Landesrätin Andrea Klammbauer setzt auf nachhaltige Investitionen im Immobilienbereich.
- Foto: Neumayr - Leopld
- hochgeladen von Martin Schöndorfer
Der Wohnungsmarkt ist in Bewegung. Das Land Salzburg setzt auf nachhaltige Investitionen mit Sanierungen. Gesetze zum Schutz vom Mietern erlassen. Derzeit noch keine preislichen Auswirkungen am Immobilienmarkt feststellbar. Gefahr der Unterdeckung von Krediten möglich.
HALLEIN. Keine Branche bleibt von den Corona-Auswirkungen verschont. Während es im Tennengau bereits vor der Pandemie mehr kaufbare Immobilienangebote als eine Nachfrage danach gab, stellt sich die Frage nach dem Effekt von Corona auf das Wohnen. Das Land Salzburg setzt in dieser Situation auf eine nachhaltige Sanierungsoffensive. „Gerade jetzt ist es notwendig, dass Investitionen ermöglicht und damit Arbeitsplätze gesichert werden. Es erfolgt der Startschuss für eine Sanierungsoffensive, die zahlreiche Vorhaben mit deutlich erhöhten Förderungen unterstützt und zusätzliche Sanierungsmaßnahmen ermöglicht“, betont Wohnbaulandesrätin Andrea Klambauer. Daß Maßnahmenpaket umfasst die Erhöhung der Fördersätze, eine Erweiterung um die Förderbarkeit von neuen Wohnformen, wie zum Beispiel Bauherrenmodelle oder Baugruppenwohnhäuser und ein neuer Förderrechner für eine bessere Planbarkeit. „Es ist mir wichtig, Maßnahmen zum Erreichen der Klimaziele zu setzen. Gezielte und durchdachte Maßnahmen bieten nicht nur mehr Komfort, sondern tragen auch zur Senkung der Energie- und Heizkosten und somit zum Klimaschutz bei“, betont die Landesrätin.
Mietrechtsänderungen
Von den Meisten völlig unbemerkt wurde im April im Nationalrat mehrere Mieterschutzbestimmungen beschlossen. "Diese sollen dafür sorgen, dass Mieter bei Mietrückständen die durch die Corona-Krise ausgelöst wurden geschützt sind", erklärt Walter Windischbauer vom Mieterschutzverband." Mietrückstände, die im 2. Quartal entstandensind, dürfen erst ab 1.1. 2021 eingeklagt werden. Ein Rückzahlungsrecht besteht bis Juni 2022. Exekutierbare Delogierungen sind bis zum Jahresende ausgesetzt.
Auswirkungen auf Preise
Laut einer ReMAX-Umfrage (Immobilienmaklerverband) für 2019 soll im Tennengau der Preisplafond erreicht sein. "Die Preise waren bis zur Coronakrise stabil, mit leicht steigender Dendenz bei Wohnungen, Häuser und Grundstücken. Wie die zukünftige Entwicklung aussehen wird, kann momentan nicht seriös beurteilt werden, da dies von der Dauer der Gesundheitskrise, der damit verbundenen wirtschaftlichen Schäden, möglicher zusätzlicher Steuerbelastungen für Immobilienbesitzer, aber auch von Inflationsängsten abhängen wird", so der Halleiner Immobilienmakler und Sachverständige Christian Orasche. Fallende Immobilienpreise würden jedenfalls bestehende Finanzierungen gefährden, da bei großen Fremdmittelanteil Finanzierungen in Einzelfällen durch fallende Preise eine „Unterdeckung“ der Kreditabesicherung zur Folge hätte. Es ist zu erwarten, daß Banken bei der Bonitätsprüfung strengere Kriterien bei der Kreditvergabe anlegen werden.
Preisschwankungen
"Im Eigentumsbereich ist die Nachfrage nach wie vor vorhanden. Spannend wird, ob die wirtschaftlichen Auswirkungen dazu führen, dass Immobilien verkauft werden müssen oder die Banken allfällige Notsituationen mit Ergänzungsfinanzierungen überbrücken", so Orasche. Wesentlich stärkere Preisschwankungen sind bei Gewerbeimmobilien, speziell Handels- und Tourismusimmobilien zu erwarten, da abhängig von den wirtschaftlichen Auswirkungen, manche Geschäfte und Gewerbetriebe schließen oder reduzieren werden.
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