Einstimmiger Landtagsbeschluss zu A10
Ministerin Gewessler muss handeln
Landtag fast einstimmigen Landtagsbeschluss, dass der Bund seiner Verantwortung als Eigentümer auf der A10 nachkommen muss. Spannung steigt vor Treffen am Freitag, 20. Oktober des Verkehrslandesrates Stefan Schnöll (ÖVP) mit Bundesministerin Gewessler (Grüne) in Wien. Tennengauer Einsatzkräfte machen nochmals auf Notwendigkeit von Maßnahmen aufmerksam.
SALZBURG/TENNENGAU/PONGAU. Während sich Stefan Schnöll, als Landeshauptmann-Stellvertreter und zuständiger Verkehrslandesrat, gestärkt durch einen einstimmigen Beschluss am 18. Oktober im Landtag zum Brennpunkt Tauernautobahn am Freitag auf den Weg nach Wien machen kann, weisen Tennengauer Einsatzkräfte und Mediziner noch einmal auf die Dringlichkeit von geeigneten Maßnahmen hin.
Einsatzkräfte gehandicapt
Für die Sprengelärztin Helena Piberger ist durch den Stau auf der Tauernautobahn und den damit verbundenen Folgen auf der Umfahrungsroute quer durch die Orte, die medizinische Versorgung stark beeinträchtigt: „Ich erlebe es immer wieder, dass Termine kurzfristig abgesagt werden und Patienten einfach nicht kommen. In dringenden Fällen stehe ich trotz meines Blaulichtes am Wagen im Stau." Kritisch beurteilt die Ärztin (Ordination in Golling/Wohnort im Pongau) die kommende Winterzeit, da die Ausweichroute über den Pass Lueg eigene Gefahren birgt. „Der Pass Lueg ist in den Wintermonaten oft tief verschneit. Viele der Durchreisenden haben keine Schneeketten und legen sich dann quer. Dann steht alles."
Ein Problem für Einsatzkräfte gibt es bei Stau bereits vor dem Einsatz. „Unsere Einsatzkräfte rücken mit den Privatfahrzeugen an, die selbst im Stau stecken. Kameraden aus der näheren Umgebung schaffen es zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu ihrem Einsatzfahrzeug. Sobald die Blaulichter eingeschaltet sind und das Martinshorn ertönt, machen die meisten Fahrer auch in einer Stausituation Platz", sagt der Ortsfeuerwehrkommandant von Golling, Gerald Dygruber.
„Die Versorgung mit Arzneien ist durch die Stau-Tage der letzten Wochen seit Baubeginn gleichfalls stark beeinträchtigt. Lieferfahrzeuge mit den sensiblen Medikamenten stehen ständig im Stau. Patienten können nur unter großem Zeitaufwand zu uns in die Apotheke kommen. Der Verkehr direkt im Ort ist unerträglich geworden", sagt die Apothekerin Franziska Wagner. Alle sind sich einig, dass von Seiten der Bundesregierung geeignete Maßnahmen vorgenommen werden müssen. Bei vielen Gewerbetreibenden in den Orten im Pongau und Tennengau geht es teilweise an die finanzielle Existenz, da Kunden wegen des Verkehrs ausbleiben und sich neue Bezugsquellen suchen.
Landtag einstimmig vereint
Bei den Ausschusssitzungen am Mittwoch, dem 18. Oktober wurde von der SPÖ ein Antrag zum Stau-Chaos auf der Tauernautobahn A10 und den Bundes- und Nebenstraßen entlang der A10 (TOP 8) Ausschuss für Infrastruktur, Digitalisierung und Mobilität eingebracht. Alle Parteien im Landtag sahen die Notwendigkeit eines geschlossenen Vorgehens und stimmten einstimmig zu.
Der Antrag im Detail
Die Salzburger Landesregierung wird ersucht,
- die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie weiterhin mit Nachdruck aufzufordern, ihrer Verantwortung als Eigentümervertreterin bei der ASFINAG gerecht zu werden und endlich entlastende Maßnahmen im Zusammenhang mit der Tunnelbaustelle auf der A10 für die Anrainer, Pendler, Touristiker, den Freizeitverkehr und die Salzburger Wirtschaft, wie z.B permanente Abfahrtssperren, umzusetzen
- sowie auf der immens belasteten A10 die LKW-Fahrverbote am Wochenende und für reinen Transitverkehr vorzuverlegen und auszuweiten.
- und als Notmaßnahme gegen die aufgrund der A10-Tunnelbaustelle entstehenden Staus durch autobahnbegleitende Gemeinden die bewährten Durchfahrtssperren im Tennengau und Pongau fortzusetzen und ein LKW-Dosiersystem zu prüfen.
Das Treffen findet am Freitagvormittag im Verkehrsministerium in Wien statt.
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