Politik zum Schmunzeln
Die erste hochoffiziell beantragte Aktion „erste Virtuelle Halleiner Parkbank“ wurde von ÖVP-Bgm. LAbg. Christian Stöckl kategorisch abgelehnt. Vielleicht, weil der Initiator SPÖ-GV Walter Reschreiter ist.
HALLEIN (tres). Bezirksblatt-Leser wissen es: Reschreiter hat bereits in der Oktober-Sitzung der Stadtgemeindevertretung 2009 das Verschwinden der Parkbänke am Rainerkai bejammert. Die Bänke wurden wegen Vandalismus abmontiert, Reschreiter meinte aber, nur wegen ein paar Übeltätern allein könne man nicht alle bestrafen, die Parkbänke wären vor allem für ältere Halleiner wichtig, um sich beim Spazierengehen niederzusetzen.
Nur eine Salzachseite ist mit Bänken bestückt
ÖVP-VBgm. Gerhard Anzengruber meinte damals, es gäbe ja auf der anderen Salzachseite Parkbänke - die Spaziergänger sollten doch bitte auf diese Seite ausweichen, nebenbei sei es dort zum Spazieren schöner, weil sonniger.
Doch, wer Reschreiter kennnt, der weiß: So schnell gibt er nicht auf! Kurzerhand startete er eine Aktion, die „sowohl zum Schmunzeln als auch zum Nachdenken anregen und zeigen sollte, dass Politik nicht immer ganz ernst sein muss“: Er stellte einen Antrag an die Rechtsabteilung der Stadt mit der Idee einer „virtuellen Parkbank“: einem 2,20 x 1 Meter großen Plakat, das die Fotografie einer Parkbank zeigt mit der Aufschrift „1. virtuelle Halleiner Parkbank - zum Niedersetzen bitte auf die andere Salzachseite wechseln!“ Bis zum 10. September wollte er sein „Kunstobjekt“ am Zaun in einer Nische vor dem Sonderpädagogischen Zentrum anbringen.
Ein „virtuelles Nein“ vom Bürgermeister
Doch Bgm. Stöckl ließ Reschreiter kurzangebunden ein wortwörtliches (aber mindestens ebenso humorvolles) „virtuelles Nein“ per Email ausrichten und untersagte so die (Kunst?)Aktion. „Ich habe nichts anderes von ihm erwartet“, erklärt Reschreiter: „Anderenorts nennt man so etwas aber glaube ich Zensur!“ Er hofft immer noch auf Stöckls Einsicht: „Parkbänke dienen immerhin als Kommunikationsflächen im öffentlichen Raum, als Zwischenstationen für Mobilitätseingeschränkte und als Projektionsfläche für soziale Konflikte.“
Reschreiter gibt nicht auf!
Walter Reschreiters Projekt ist aber immer noch nicht vom Tisch: Er hat bereits mit einem Anrainer vor Ort Kontakt aufgenommen und ihn gebeten, die „virtuelle Parkbank“ auf seinem Zaun befestigen zu dürfen. Und dieser scheint nicht abgeneigt zu sein.
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