Bischof Hermann Glettler im Gespräch
"Über der Krippe steht heuer Versöhnung"

Bischof Hermann Glettler – er ist gebürtiger Steirer – steht seit 27. September 2017 an der Spitze der Diözese Innsbruck.
  • Bischof Hermann Glettler – er ist gebürtiger Steirer – steht seit 27. September 2017 an der Spitze der Diözese Innsbruck.
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Bischof Hermann Glettler plädiert für eine demofreie Zeit bis nach Neujahr und für Versöhnung zu Weihnachten.

Ein ganz schwieriges Jahr für die Gesellschaft, Politik und auch für die Kirche. Und für Sie?
Bischof Hermann:
"Es gab ein Wellental an Erwartungen und Rückschlägen, auch für mich selbst. Ich habe versucht, inmitten der aufgepeitschten Emotionen einen inneren Frieden zu bewahren. Corona-Belastungen haben sich natürlich auch auf die Kirche ausgewirkt.“

Gab es trotz allem auch positive Erlebnisse?
"Ja, recht viele. Im bewusst gefeierten Petrus-Canisius-Jahr konnten wir fast 350 Herzfeuer des Glaubens und der Nächstenliebe entzünden. Auch die von diversen Medien übertragenen Gottesdienste kamen gut an. Ebenso ist uns die Neuaufstellung des bischöflichen Ordinariates gelungen."

Mit Elisabeth Rathgeb ist erstmals eine Frau an der Spitze der Caritas. Ihre Wunschkandidatin?
"Ja. Sie hat sich als Vizedirektorin ein Jahr lang gut eingearbeitet und ihr Start in der neuen Führungsaufgabe war ausgezeichnet. Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit nochmals bei Georg Schärmer bedanken. Er war 23 Jahre lang das prägende Gesicht der Caritas in Tirol. Sein Engagement zeigt nachhaltig positive Spuren."

Demos, Impfpflicht, sogar Morddrohungen gegen Politiker. Gehen wir aggressiveren Zeiten entgegen?
"Zumindest brauchen wir ein Innehalten. Wir müssen vom Gaspedal der Empörungen runtergehen. Jede Aggression provoziert neue Aggression. Darum plädiere ich für ein Aussetzen der Demos bis nach Neujahr. Wir sollten uns diese Zeit zum Nachdenken geben. Im aufgeheizten Getriebe kommt es zu keiner vernünftigen Lösung."

Wie kann die Kirche da helfend wirken?
"Wir haben geistliche Mittel. An erster Stelle die Offenheit des Herzens, das Zuhören. Mindestens so wichtig ist das Gebet. Zehn Minuten Stille pro Tag können Wunder wirken – und wie von selbst zum Gebet werden. Weihnachten könnte auch der Anlass sein, die Bibel aufzuschlagen. Das Wort Gottes ist Licht in jeder Krisenzeit. Von dem, der in der Krippe liegt, wird berichtet, dass er den wahren Frieden bringt. Glaube richtet auf."

Wirkt sich die Coronakrise noch stärker auf die Arbeit der Kirche aus? Ich rede von Spenden oder vom Kirchenbesuch.
"Die letzte Caritas-Haussammlung war durch Corona leider recht mager. Momentan läuft die Aktion Bruder und Schwester in Not. Ich bin zuversichtlich, dass die Menschen solidarisch sind. Der Kirchenbesuch ist von Pfarre zu Pfarre verschieden, aber insgesamt durchwachsen. Ich will hier nichts beschönigen, bin aber zuversichtlich. Dort, wo lebendig gebetet und gefeiert wird, werden die Leute wieder kommen."

Relativ ruhig ist es um Sie in Bezug auf eine Übersiedelung als Kardinal nach Wien geworden. Ein gutes Zeichen für die Tiroler Katholiken?
(lacht). "Auch für mich ein gutes Zeichen. Alles Spekulation. Mein Auftrag ist es, für die Diözese Innsbruck ein möglichst brauchbarer Bischof zu sein."

Ihr persönlicher Weihnachtswunsch für Tirol?
"Über der Weihnachtskrippe steht heuer Versöhnung. Corona darf unser Miteinander nicht nachhaltig beschädigen. Schauen wir uns in die Augen und bitten wir um Entschuldigung, falls notwendig. Als versöhnte Menschen finden wir die nötige Kraft für das kommende Jahr. So wünsche ich allen ein frohes und versöhnliches Weihnachtsfest!"

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