Tirol
Erste Pflegelehrlinge mit Fachberufsschule gestartet

Beim Besuch in der TFBS für Ernährung, Schönheit, Chemie und Medien (v.l.): Klaus Schuchter (Schulqualitätsmanager Berufsschulen der Bildungsdirektion für Tirol), Cornelia Hagele, Waltraud Buchberger und Bernhard Anker (Direktor der TFBS ESCM). | Foto: Land Tirol/Jansenberger
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  • Beim Besuch in der TFBS für Ernährung, Schönheit, Chemie und Medien (v.l.): Klaus Schuchter (Schulqualitätsmanager Berufsschulen der Bildungsdirektion für Tirol), Cornelia Hagele, Waltraud Buchberger und Bernhard Anker (Direktor der TFBS ESCM).
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Anfang Mai starteten 27 SchülerInnen die duale Ausbildung mit der ersten Klasse der „Pflegeassistenz“.

TIROL. Mit Herbst 2023 starteten die Ausbildungen zur Lehre in den Pflegeassistenzberufen in Tirol. Damit ist es gelungen, die Altersschwelle für den Einstieg in den Pflegeberuf zu senken und den Zugang zur Pflegeausbildung weiter zu erleichtern. Nach den ersten Praxismonaten starteten insgesamt 27 Lehrlinge vergangene Woche den ersten Lehrgang der Pflegeassistenz an der Tiroler Fachberufsschule (TFBS) für Ernährung, Schönheit, Chemie und Medien in Innsbruck. Diese Woche besuchte Gesundheits- und Pflegelandesrätin Cornelia Hagele die ersten Pflegelehrlinge in Innsbruck.

Um künftig noch mehr junge Menschen für die Pflege zu begeistern, arbeiten wir laufend daran, die Rahmenbedingungen für die verschiedenen Pflegeausbildungen zu verbessern. Mit dem Start der Pflegelehre in Tirol setzen wir einen besonders wichtigen Schritt, um das Berufsbild weiter zu attraktivieren. Der niederschwellige Zugang und die praxisnahe duale Ausbildung zeigen schon jetzt Wirkung und ich freue mich, dass sich bereits so viele engagierte Jugendliche für eine Pflegelehre entschieden haben“, betont LRin Hagele.

Pflegelehre: Tirol über dem Österreichschnitt

Mit 27 abgeschlossenen Lehrverträgen liegt Tirol weit über dem österreichischen Durchschnitt. Der Großteil der SchülerInnen kommt aus dem Großraum Innsbruck und ist bei den Innsbrucker Sozialen Diensten beschäftigt. „Die Anzahl an interessierten Pflegelehrlingen zeigt bereits jetzt deutlich, dass sich der Lehrberuf auch weiterhin positiv entwickeln und etablieren kann und wird. Mit einer Aufteilung von 80:20 Prozent praktischer Ausbildung im Lehrbetrieb und schulischer Ausbildung an der Tiroler Fachberufsschule wird eine praxisnahe duale Ausbildung gewährleistet“, freut sich auch Hubert Innerebner, WK-Kuriensprecher der Altenwohn- und Pflegeheime sowie Geschäftsführer der Innsbrucker Soziale Dienste GmbH (ISD), über das rege Interesse.

Bisher war ein Einstieg in Tirol nur über die dreieinhalbjährige Ausbildung an einer berufsbildenden mittleren und höheren Schule oder der Ausbildung in den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen ab 17 Jahren möglich.

Über die Pflegelehre

Mit der Pflegelehre gibt es nun die Möglichkeit, bereits nach der abgeschlossenen Pflichtschulzeit direkt in den Pflegeberuf einzusteigen. Direkte Pflegetätigkeiten werden weiterhin mit Erreichen des 17. Lebensjahrs ausgeübt, wodurch auch auf das Alter und das damit einhergehende Reife- bzw. Belastungsmaß Bezug genommen wird. Die Ausbildung richtet sich an Interessierte ab 15 Jahren und dauert für die Pflegeassistenz (PA) drei bzw. Pflegefachassistenz (PFA) vier Jahre.

Der Unterricht in den allgemeinbildenden Pflichtgegenständen wird in der Berufsschule integriert. Die fachtheoretischen und fachpraktischen Unterrichtsgegenstände werden in Kooperation mit dem Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe (AZW) in Innsbruck angeboten. „Wir freuen uns sehr, dass wir als AZW auch im Rahmen der Pflegelehre einen wichtigen Beitrag leisten dürfen. Unsere Zielsetzung ist es, junge Menschen vielseitige Wege in den Pflegeberuf zu ermöglichen. Um die Pflegelehrlinge bestmöglich auf den Berufsalltag vorzubereiten, erlernen sie im Fachunterricht verschiedenste Pflegeprozesse und Pflegetechniken sowie Grundsätze medizinischer Diagnostik und Therapie“, verweist AZW-Fachbereichsdirektorin Pflege Waltraud Buchberger auf die praxisnahe Ausbildung. Neben den allgemeinbildenden Pflichtgegenständen und dem Fachunterricht enthält die Ausbildung an der Fachberufsschule zudem Inhalte aus Recht, Organisation und Qualität, Beziehungsgestaltung und Kommunikation sowie Praktika.

Die Lehrbetriebe sind verpflichtet, Ausbildungsverbünde mit den verschiedenen praxisrelevanten Bereichen herzustellen, in denen sie nicht selbst Lehrbetrieb sein können: Neben dem Praktikum im Pflegeheim im Ausmaß von mindestens 240 Stunden braucht es einen Ausbildungspartner für das Praktikum im Akutbereich im Krankenhaus mit 160 Stunden, für Hauskrankenpflege mit 120 Stunden sowie eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung im Ausmaß von 120 Stunden.

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