Forschung in Tirol
Neues Medikament soll das Abwehrsystem bei MDS oder akuter Leukämie stärken

Dr. Manfred Nairz (re.) hat das Stethoskop gegen das Mikroskop getauscht, um mit einer pharmakologischen Substanz das Abwehrsystem stärken zu können. Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg: „Dieses vielversprechende Forschungsprojekt wird vom Land Tirol gefördert.“ | Foto: Land Tirol/Schwarz
  • Dr. Manfred Nairz (re.) hat das Stethoskop gegen das Mikroskop getauscht, um mit einer pharmakologischen Substanz das Abwehrsystem stärken zu können. Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg: „Dieses vielversprechende Forschungsprojekt wird vom Land Tirol gefördert.“
  • Foto: Land Tirol/Schwarz
  • hochgeladen von BezirksBlätter Tirol

TIROL. In Tirol forscht er Arzt Manfred Nairz im Bereich der Immunantwort bei Eisenüberschuss. Ein Medikament wäre eine große Erleichterung für PatientInnen mit MDS oder akuter Leukämie.

Bluttransfusionen können zu Eisenüberlagerung führen

Bei MDS (Myelodysplastische Syndrom) oder akuter Leukämie sind häufig Bluttransfusionen notwendig. Durch diese kann es mit der Zeit zu einer Eisenüberladung kommen. Das heißt, die Eisenwerte im Blut und in der Leber überschreiten ein bestimmtes Maß. Dies kann in Folge zu einer Immunantwort führen. Dies ist die Reaktion des Immunsystem auf Substanzen, die es als fremd erkannt hat. „Eisenüberladung ist ein häufiges Problem von Patientinnen und Patienten mit MDS oder akuter Leukämie. Auch als Folge von Stoffwechselerkrankungen oder genetischer Faktoren kann dieses freie, ungebundene Eisen zu einer Fehlsteuerung der Immunantwort gegen Krankheitserreger führen.", so Manfred Nairz vom Zentralinstitut für medizinische und chemische Labordiagnostik Innsbruck.

Forschung an einem Medikament gegen Folgen der Eisenüberlagerung

Die Forschung von Manfred Nairz soll zu einem Medikament führen, das die ungünstigen Einflüsse der Eisenüberlagerung rund um den Eiweißstoff p38 aufhebt. Denn zu viel Eisen würde dieses p38 überaktivieren und geregelte Abläufe stören, so Manfred Nairz. "Wenn diese Entwicklung am Landeskrankenhaus Innsbruck-Universitätsklinik für Innere Medizin II gelingt, ist dies für viele Tiroler Patientinnen und Patienten eine sehr wesentliche Erleichterung“, so Forschungslandesrat Bernhard Tilg.

Geförderte Forschung

Die Forschungsarbeit von Manfred Nairz wird im Rahmen der Wissenschaftsförderung des Landes Tirol unterstützt. In Zusammenarbeit mit dem FWF-Wissenschaftsfonds des Bundes stehen jährlich bis zu acht Millionen Euro Förderung für die NachwuchswissenschaftlerInnen in Tirol zur Verfügung. Dazu kommen 1,4 Millionen Euro für die grenzüberschreitende Forschung in der Europaregion mit Südtirol und dem Trentino.

Mehr zum Thema

Finanzierung von 63 Projekte der Tiroler Hochschulen

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.