Land Tirol
Bediensteter wegen Verbringung zweier Ukrainer suspendiert
Die unabgestimmte Vorgehensweise bei der Verbringung zweier ukrainischer Jugendlicher von Tirol nach Moskau führt zur vorübergehenden Suspendierung eines involvierten Landesbediensteten.
TIROL. Wie das Land Tirol in einer Aussendung am Samstag, den 14. Jänner mitteilt, wurden kürzlich zwei Jugendliche (16 und 17 Jahre alt) von Tirol nach Moskau/Russland gebracht. Stattgefunden haben soll das im Zuge einer Familienzusammenführung. Der Knackpunkt: Die zuständigen ukrainischen Behörden wurden damit nicht befasst. Das Land Tirol hat davon erst über das ukrainische Konsulat und die ukrainische Botschaft erfahren – ein Landesbediensteter soll im Alleingang gehandelt haben.
Selbst gehandelt
Eigentlich kamen die beiden ukrainischen Jugendlichen zuerst über die Ukrainehilfe nach Tirol und waren in einer Kinder- und Jugendeinrichtung untergebracht.
„Nach den uns derzeit vorliegenden Informationen war ein Mitarbeiter des Europäischen Ombudsmann-Instituts, der zudem auch in der Tiroler Landesvolksanwaltschaft beschäftigt ist, in die Vorgänge involviert“,
informiert Landesamtsdirektor Herbert Forster. Eine russische Ombudsmann-Kollegin soll sich an den Mitarbeiter gewandt haben, der dann im Alleingang gehandelt haben soll. Der Mitarbeiter gab an, dass über die russische Botschaft Informationen übermittelt wurden, wonach sich die Mütter dieser beiden Jugendlichen bereits in Russland befänden. Diese hätten demnach auch eine Familienzusammenführung gewünscht.
"Nicht mit Land abgestimmt"
Das Land Tirol betonte in einer Aussendung, dass das Handeln des Landesbediensteten nicht in Abstimmung mit dem Land stattfand. Das Land Tirol habe also nicht bei der Verbringung mitgewirkt.
"Wir distanzieren uns von diesen mit den zuständigen ukrainischen Behörden nicht abgestimmten Handlungen. Der betreffende Mitarbeiter wurde vom Land Tirol vorübergehend suspendiert“,
führt der Landesamtsdirektor weiter aus. Man sei darum bemüht, die Causa aufzuklären und sei mit dem Außenministerium, der ukrainischen Botschaft und der Staatsanwaltschaft in engem Austausch. Auch intern will das Land eine Untersuchung der Geschehnisse führen.
Da die Einrichtung des Landesvolksanwaltes ein Organ des Landtages ist, wurden zudem am Samstag, den 14. Jänner, am späten Vormittag, auch die Klubobleute der im Landtag vertretenen Parteien über den aktuellen Kenntnisstand informiert.
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