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Der Frosch steckt im Wassertropfen

Laichgewässer für Amphibien sind gefragt. Die Universität Innsbruck bittet um Meldung | Foto: Naturpark
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ZILLERTAL (red). Im Zuge des Projekts „Frosch im Wassertropfen“ hat die Universität Innsbruck 100 Teiche auf das Vorkommen von Amphiben untersucht.

Die Ergebnisse zeigen: Auch Gartenteiche können einen wertvollen Beitrag zum Schutz von Amphibien leisten. Der Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen hat zwei davon besucht und bittet alle Amphibienfreunde, der Naturparkbetreuung Laichgewässer im hinteren Zillertal zu melden.

Paradiese für Frosch und Mensch
Gartenteiche können wahre Naturjuwele sein. Ob Frosch, Libelle oder Teichrose - viele verschiedene Tiere und Pflanzen finden hier einen Unterschlupf. Über die Jahreszeiten hinweg verändert sich laufend das Aussehen der Biotope, so wird es am Gartenteich nie langweilig. Das finden auch Birgit Klausner aus Ramsau und Sepp Rinnhofer aus Mayrhofen. Die beiden haben naturnahe Schwimmteiche in ihren Gärten.

Sepp Rinnhofer und die anderen Eigentümer ihrer Mehrparteienanlage können besonders stolz auf die Amphibien in ihrem Biotop sein. Mit Grasfrosch, Erdkröte und Bergmolch finden sich dort alle Amphibienarten des Zillertals, die auf Wasser zur Fortpflanzung angewiesen sind. Seinen Teich mit den Fröschen zu teilen, stört Sepp Rinnhofer nicht: „Wenn die Frösche wieder weg sind, ist das Wasser warm genug. Dann beginnt die Badesaison“, freut sich der Energieberater über seine Naturoase.

Auch der Gartenteich vor dem alten Bauernhaus von Birgit Klausner ist ein wahres Naturparadies und erfreut nicht nur ihre Feriengäste. Aus dem nahegelegenen Wald kommen jedes Jahr im Frühjahr die Erdkröten zum Ablaichen in ihren Garten. „Wir haben auch Fledermäuse, die abends immer zum Schwimmteich kommen und dort Insekten jagen“, erzählt die Gartenbesitzerin begeistert über die Natur rund um ihren Schwimmteich.

Den Amphibien genetisch auf der Spur

Aufgrund ihrer Begeisterung für das Thema haben sich die beiden Zillertaler am Projekt „Frosch im Wassertropfen“ der Uni Innsbruck beteiligt. Dafür haben sie Wasserproben aus ihren Biotopen entnommen und durch einen speziellen Filter laufen lassen, den sie dann an das Institut für Ökologie geschickt haben. Dort haben Wissenschaftler den Filter im Labor auf das Vorhandensein von Amphibien-DNA untersucht. Das ist möglich, da die Tiere im Wasser ständig genetisches Material an die Umgebung abgeben, etwa über die Haut oder Ausscheidungen.

Für die ökologische Forschung und den Naturschutz ist die DANN-Analyse eine sehr wertvolle Methode, da auf diese Weise eine große Anzahl von Gewässern einheitlich und zuverlässig auf Amphibien und andere Tiere untersucht werden kann. Tirolweit konnten so im Zuge des Projekts insgesamt 100 Teiche unter die Lupe genommen werden.

Die Schwimmteiche von Birgit Klausner und Sepp Rinnhofer sind ein gutes Beispiel, wie mit einem naturnahen Garten ein Beitrag zum Naturschutz geleistet werden kann. Leider sind in Österreich alle Amphibienarten bedroht und stehen deshalb auf der Roten Liste. Längst geht es nicht mehr nur um den Schutz besonders seltener Arten, sondern auch um den der „Allerweltsarten“. Der Verlust an geeigneten Lebensräumen, die intensive Landwirtschaft, der Autoverkehr, aber auch der massive Rückgang der Insekten lassen die Amphibienbestände leider immer weiter abnehmen.

Laichgewässer gesucht!

Auch der Hochgebirgs-Naturpark hat sich mit der Beprobung eines Tümpels im Zillergrund am Forschungsprojekt der Uni Innsbruck beteiligt. In dem Gewässer konnten Grasfrösche und Bergmolche nachgewiesen werden. Die Suche nach einem geeigneten Gewässer gestaltete sich aber als überaus schwierig, da es im Tal leider kaum noch geeignete Laichgewässer für Amphibien gibt: „Während die Situation im Naturpark durch zahlreiche Tümpel auf den Almen recht gut ist, sieht es im Talbereich leider äußerst schlecht für die Amphibien aus“, erklärt Naturparkbetreuer Frederick Manck.

Um die Situation besser einschätzen zu können, bittet der Naturpark darum, Amphibienlaichgewässer im hinteren Zillertal zu melden. Von besonderem Interesse sind dabei Gewässer im Talraum. Meldungen bitte an die E-Mail-Adresse: frederick.manck@naturpark-zillertal.at

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