Schockanrufe
Falsche Polizisten, Anwälte, Ärzte und Richter rufen an

Derzeit vergeht in Tirol kaum ein Tag, an dem ältere Menschen einen Anruf von irgendwelchen Betrügern bekommen. Diese geben sich als Ärzte, Polizisten, Rechtsanwälte, Richter oder ähnliches an. Mit Schocknachrichten wollen diese Betrüger an Bargeld und Schmuck kommen.
 | Foto: BezirksBlätter Tirol
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Derzeit vergeht in Tirol kaum ein Tag, an dem ältere Menschen einen Anruf von irgendwelchen Betrügern bekommen. Diese geben sich als Ärzte, Polizisten, Rechtsanwälte, Richter oder ähnliches an. Mit Schocknachrichten wollen diese Betrüger an Bargeld und Schmuck kommen.

TIROL. Aktuell erhalten viele ältere Tirolerinnen und Tiroler sogenannte Schockanrufe. Unbekannte Täter rufen im Namen der Polizei, Anwälten, Ärzten, Richter oder ähnlichen meistens über das Festnetz an. Bei den Anrufen behaupten sie, dass ein naher Verwandter – meist die Tochter oder der Sohn – in ernsten Schwierigkeiten sei. Das Problem sei nur mit einer hohen Geldsumme und Schmuck zu lösen. Diese Schockanrufe haben den Enkeltrick abgelöst. Ganz neu ist, dass sich die Anrufer auch als Ärzte ausgeben.

Schockanrufe mit verschiedenen Varianten

Die Anrufer sind meist recht erfinderisch. Sie spielen am Telefon gekonnt vor, dass ein angebliches Familienmitglied in ernster Notlage sei.

  • Die angebliche Ärztin behauptet, dass die Tochter oder der Sohn schwer erkrankt sei und nun eine wahnsinnig teure Spritze beziehungsweise Behandlung benötige.
  • Bei einer anderen Variante ruft zuerst ein falscher Polizist an und behauptet, dass die Tochter oder der Sohn in einen tödlichen Verkehrsunfall verwickelt sei. Im Anschluss meldet sich ein angeblicher Rechtsanwalt, der hohe Summen für eine Kaution verlangt. Nur so, sei der/die Verwandte vor der Untersuchungshaft zu bewahren. 

Manchmal hören die Anrufer im Hintergrund eine weinende Frau – angeblich die Tochter. Meist schicken die Betrüger noch während des Telefonats einen Boten vorbei, der das Bargeld und den Schmuck abholen soll. Die Täter versuchen am Telefon Druck auszuüben und dem Opfer keine Möglichkeit zum Nachdenken lassen.

Die Tiroler Polizei warnt vor Schockanrufen

Schockanrufe haben Neffen-/Enkeltrick abgelöst

Die Schockanrufe haben den Neffen- und Enkeltrick inzwischen abgelöst. Geschickt fragen die Betrüger am Telefon ihre Opfer aus um so an die nötigen Informationen zu gelangen. Durch die schlechte Nachricht meist geschockt, fällt dem Opfer meist gar nicht auf, dass sie selbst wesentliche Informationen preisgegeben hat. Mit dem notwendigen Druck veranlassen die Telefonbetrüger ihre Opfer, das notwendige Bargeld und den Schmuck herzurichten. Mit der Übergabe sind sie Geld, Gold oder Schmuck los – alles von Wert wird von den Betrügern akzeptiert. Teilweise werden so Geldbeträge im sechsstelligen Bereich ergaunert.

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Diese Betrugsmasche führt meist deshalb zum Erfolg, weil es hier in erster Linie nicht um das Bargeld beziehungsweise den Schmuck geht. Es geht in erster Linie darum, die Tochter oder den Sohn aus einer extrem schwierigen Lage zu helfen. Daher ist es für die Opfer auch umso schwerer, aus dieser Situation herauszukommen. So zahlen häufig auch jene, die den Betrug geahnt haben. Gleichzeitig halten die Betrüger ihre Opfer am Telefon, so bleibt keine Zeit über die Situation nachzudenken oder die Tochter/den Sohn anzurufen.

So kann man sich selbst schützen

  • Bei unbekannten Anrufern sollte man immer misstrauisch sein, vor allem dann, wenn sie eine beunruhigenden Nachricht erzählen.
  • Man sollte misstrauisch werden, wenn der Anrufer Geld fordert.
  • Man sollte sich nicht aushorchen lassen
  • Das Telefonat abbrechen.
  • Man sollte die Richtigkeit der Angaben überprüfen, beispielsweise kann man umgehend die Tochter/den Sohn anrufen. Man sollte auch dort anrufen, wenn das Handy angeblich kaputt ist.
  • Im Zweifelsfall die Polizei kontaktieren

Tipp:

Weder die Polizei, noch Ärzte, Anwälte oder Richter fordern Geld oder Schmuck per Telefon

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Foto: Screenshot/Polizei Tirol
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