Ein Heiliger für unsere Zeit
Gedenktag für P. Engelbert Kolland

Die Granatkapelle am Penkenjoch im Zillertal erinnert an den heiligen P. Engelbert Kolland, den ersten österreichischen Heiligen seit über 100 Jahren. | Foto: Christoph Hurnaus
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  • Die Granatkapelle am Penkenjoch im Zillertal erinnert an den heiligen P. Engelbert Kolland, den ersten österreichischen Heiligen seit über 100 Jahren.
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Am Donnerstag, 10. Juli 2025, begeht die katholische Kirche erstmals den Gedenktag des heiligen P. Engelbert Kolland als offiziell kanonisiertem Heiligen. Der Tiroler Franziskanermissionar erlitt 1860 in Damaskus den Märtyrertod und wurde im Oktober vergangenen Jahres am Weltmissionssonntag von Papst Franziskus heiliggesprochen – als erster Österreicher seit mehr als einem Jahrhundert.

TIROL. Zum Gedenken an den neuen Heiligen findet am Donnerstag, 10. Juli, um 8 Uhr eine Festmesse in Kollands Heimatgemeinde Ramsau im Zillertal statt. Die musikalische Gestaltung übernimmt der Kirchenchor Stumm.

Ein Leben für die Mission

Engelbert Kolland wurde 1827 in Ramsau geboren und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Nach seinem Eintritt in den Franziskanerorden und der Priesterweihe 1851 folgte er seinem inneren Ruf in die Mission und wirkte ab 1855 in Syrien, zuletzt als Seelsorger und Lehrer im Christenviertel von Damaskus. Seine Nähe zu den Menschen, seine Sprachbegabung und Hilfsbereitschaft machten ihn weit über die christliche Gemeinde hinaus bekannt. In Damaskus wurde er ehrfurchtsvoll „Abuna Malak“ – „Vater Engel“ – genannt.

Engelbert Kolland aus seiner Zeit in Damaskus. | Foto: Franziskaner Hall
  • Engelbert Kolland aus seiner Zeit in Damaskus.
  • Foto: Franziskaner Hall
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Zeugnis gewaltfreier Liebe

Im Juli 1860 wurde P. Engelbert während religiöser Unruhen gemeinsam mit Mitbrüdern im Pauluskloster von Damaskus ermordet. Sein mutiges Glaubensbekenntnis bis zum letzten Atemzug wurde zu einem Zeugnis gewaltfreier christlicher Liebe.

Gedenken in einer Zeit neuer Gewalt

Der erste Gedenktag fällt in eine Zeit, in der Christen nicht nur in Syrien erneut von Gewalt betroffen sind. Am 22. Juni 2025 starben bei einem Selbstmordanschlag auf die griechisch-orthodoxe Elias-Kirche in Damaskus mindestens 25 Menschen. Die Kirche liegt nur wenige hundert Meter vom Grab des heiligen Engelbert entfernt. „Die Geschichte scheint sich zu wiederholen“, sagt Johannes Laichner, Diözesandirektor der Päpstlichen Missionswerke in Innsbruck. „Doch P. Engelbert würde auch heute mit verzeihender Liebe sagen: ‚Wir Christen waren und sind Menschen des Friedens und der Liebe.‘“

Orte der Erinnerung in Österreich

Zahlreiche Orte erinnern heute an den neuen Heiligen: sein Geburtshaus in Ramsau, die Granatkapelle am Penkenjoch, Reliquien in Zell am Ziller, ein Bild im Salzburger Dom sowie Darstellungen in Kirchen in Wien, Salzburg und der Steiermark.

Biografie erschienen

Anlässlich der Heiligsprechung ist eine Kurzbiografie erschienen: „Den Esel mache ich! Der heilige Engelbert Kolland – Missionar aus Leidenschaft“ von P. Volker Stadler und Pfr. Johannes Laichner (Edition Missio, Be&Be Verlag). Das Buch ist im Missio-Shop in Wien (Seilerstätte 12) und im Buchhandel um 9,80 Euro erhältlich.


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