Finanzwesen
Wohnkredite: 20 % Eigenkapital wird verpflichtend
Wer sich in unserer Region eine Immobilie leisten will ist entweder gut bei Kasse, hat geerbt, oder verdient im Job genug um die Bank gnädig zu stimmen. Der Traum von den eignen vier Wänden rückt für einen sehr großen Teil der jungen Generation im immer weiterer Ferne, denn die Preisentwicklung auf dem Wohnungs- bzw. Immobilienmarkt macht es für Normalverdiener gänzlich unmöglich sich etwas aufzubauen.
BEZIRK SCHWAZ (fh). Egal ob Mieter, oder Eigentum – die Preisspirale steigt in schwindelerregende Höhen und derzeit gibt's kaum Aussicht auf Besserung. Zum Schutz des Bankensystems hat man nun Maßnahmen ergriffen, welche dem Schutz von Kunden und Kreditinstituten dienen sollen.
Eigenkapital 20% verpflichtend
Die Österreichische Nationalbank ist für die Stabilität des Finanzmarktes im Land verantwortlich und nimmt nun, auf Geheiß der Europäischen Zentralbank, die heimischen Geldinstitute an die Kandare. Wer künftig in Österreich eine Wohnimmobilie kauft, muss nachweisen, dass er 20 % des Kaufpreises (inkl. Nebenkosten) in Form von Eigenkapital aufbringen kann. Weites darf die Kreditrate 40 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens nicht überschreiten und die Finanzierung nicht länger als 35 Jahre laufen. Der Spielraum für die gesetzliche Vorgabe, welche ab Mitte des Jahres 2022 gilt, ist gering. Bestandskredite sind von den Änderungen nicht betroffen.
Sinnvolle Regelung
Dr. Stefan Schiestl, Lehrbeauftragter an der Universität Innsbruck am Institut für Banken und Finanzen sowie Unternehmer (Fa. Acriba/www.acriba.at) erachtet die Regelung als sinnvoll:
"Dieser Schritt dient sowohl dem Schutz des Kunden, als auch jenem der Bank und das Systems als Ganzem. Je weniger Eigenkapital jemand hat, desto schlechter sind die Kreditbedingungen und auch die 40%ige Beschränkung bei der Kreditrate macht Sinn, ebenso wie die Beschränkung der Laufzeit. Die Argumentation, dass sich junge Familien z.B. keinen Wohnraum mehr leisten können kann ich verstehen, aber wenn das Risiko zu hoch ist, ist auch niemandem geholfen."
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