Gleichstellungspaket
Platter: Nulltoleranz-Politik für Gewalttäter
Tirol. Die Tiroler Landesregierung will im Rahmen des Tiroler Gleichstellungspaketes den Gewaltschutz für Frauen verbessern. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf den Ausbau des Beratungs- und Betreuungsangebotes für Gewaltbetroffene gesetzt.
Österreich auf Platz drei bei Frauenmorden in der EU
21 Frauenmorde gab es in diesem Jahr bereits in Österreich. Im Juli belegte die Alpenrepublik mit 15 Femiziden (0,98 Fälle pro 100.000 Einwohner) EU-weit hinter Lettland (4,12/100.000) und Litauen (3,57/100.000) den traurigen dritten Rang. Als Femizid bezeichnet man die Tötung von Frauen und Mädchen aufgrund Ihres Geschlechts. Nicht zuletzt deshalb setzt die Tiroler Landesregierung in Form von Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), sowie Sozial- und Gesundheitslandesrätin Gabriele Fischer (Die Grünen) verstärkt auf Gewaltpräventionsmaßnahmen gegenüber Frauen.
Sieben Millionen Euro Gewaltschutzpaket
Im Rahmen eines sieben Millionen Euro schweren Gleichstellungspakets setzt die Tiroler Landesregierung nun auf Antrag von Sozial- und Frauenlandesrätin Gabriele Fischer die nächsten Schritte: 310.000 Euro stehen für die Jahre 2022 und 2023 zur Förderung von Gewaltprävention zur Verfügung.
LH Günther Platter betonte dazu: „Null Toleranz für Gewalt und Benachteiligungen – in all ihren Formen und Facetten und in allen Bereichen des gesellschaftlichen Miteinanders: Mit dem heutigen Regierungsbeschluss setzen wir einmal mehr ein Ausrufezeichen, um nicht nur die Gewaltprävention zu fördern, sondern vor allem auch um die Gleichstellung von Frauen und Männern in unserem Land weiter zu stärken."
Erweiterung des Beratungs- und Betreuungsangebot für Gewaltbetroffene
310.000 Euro stehen in den kommenden zwei Jahren zur Verfügung, um unterschiedliche Gewaltpräventionsmaßnahmen in Tirol umzusetzen und das Beratungsangebot zu erweitern – beispielsweise beim Verein „Initiative Frauen helfen Frauen“. Bei diesem Verein mit Standort in Innsbruck, reicht das Angebot von Frauenhäusern für weibliche Opfer von Gewalt, über das Frauenzentrum, dass als Beratungseinrichtung für Frauen dient, bis hin zur ambulanten Familienbetreuung, die eine sozialpädagogische Unterstützung enthält. „Die Corona-Pandemie und daraus resultierende Einschränkungen und Erschwernisse haben im täglichen Leben oft Frauen verstärkt betroffen. Damit einhergehen können Arbeitsplatzverlust, Kurzarbeit, erhöhte Gewaltbereitschaft in der Familie, Überlastung durch Homeschooling und soziale Isolation. Umso wichtiger ist es, dass wir das Beratungsangebot für Betroffene erweitern und dieses noch niederschwelliger aufstellen“, sagt Frauenlandesrätin Fischer, dass der Schwerpunkt vor allem auf der rechts- und psychosozialen Beratung auch im Tiroler Ober- und Unterland liegen soll. „Es liegen bereits weitere Konzepte für zahlreiche Projekte vor, welche nun mit den jeweiligen Trägervereinen abgestimmt und anschließend umgesetzt werden“, kündigte die Landesrätin an. Die Projekte werden noch heuer im Detail bekanntgegeben.
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