Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung
Maßnahmen gegen Gewalt setzen

Für LRin Fischer sind bewusstseinsbildende (Präventiv-)Maßnahmen, die Stärkung von Mädchen durch Bildung und die Integration von Familien mit Migrationsgeschichte entscheidend. | Foto: Land Tirol/Berger
  • Für LRin Fischer sind bewusstseinsbildende (Präventiv-)Maßnahmen, die Stärkung von Mädchen durch Bildung und die Integration von Familien mit Migrationsgeschichte entscheidend.
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TIROL. Es zählt zu den schwersten Menschenrechtsverletzungen überhaupt, erläutert Frauenlandesrätin Fischer und beschreibt damit die Beschneidung von Mädchen und Frauen vor dem Vorhang der Tradition. Anlässlich des Internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung macht Fischer auf die immer noch viel zu vielen Opfer dieser Grausamkeit weltweit aufmerksam. Auch in Österreich leben geschätzt 6.000 bis 8.000 betroffene Frauen.

Weltweit 150 Millionen Opfer

Die weibliche Genitalverstümmelung wird immer noch in vielen Teilen der Welt unter dem Vorwand der Tradition durchgeführt. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) beziffert die Zahl an Mädchen und Frauen, die Opfer dieser grausamen Tradition wurden, mit weltweit etwa 150 Millionen. In Österreich leben gemäß einer Schätzung der UN-Sonderbotschafterin Waris Dirie ca. 6.000 bis 8.000 betroffene Frauen.
In Österreich gilt die Durchführung weiblicher Genitalverstümmelung als absichtliche Körperverletzung mit schweren Dauerfolgen und ist somit strafbar. Weder können Eltern für ihre Kinder, noch eine volljährige Frau für sich selbst in die Genitalverstümmelung mit strafbefreiender Wirkung einwilligen. Die/der TäterIn wird in jedem Fall für derartige Eingriffe strafrechtlich zur Verantwortung gezogen.
Die Langzeitfolgen, die die Mädchen davon tragen sind enorm. Ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit und sexuelle Selbstbestimmung wird verletzt. 

Maßnahmen setzen

Für LRin Fischer sind deshalb bewusstseinsbildende (Präventiv-)Maßnahmen, die Stärkung von Mädchen durch Bildung und die Integration von Familien mit Migrationsgeschichte entscheidend. Auch Beratungsstellen würden einen maßgeblichen Teil der Sensibilisierungsarbeit zu diesem oft noch tabuisierten Thema beitragen.

„Es braucht fundiertes Wissen über weibliche Genitalverstümmelung, das jenen Personen, die mit Mädchen und Frauen arbeiten, zur Verfügung gestellt wird: Aufklärung über medizinische Möglichkeiten, Risiken bei Menstruation oder Geburt müssen in breitem Diskurs besprech- und benennbar werden“,

stellt Julia Schratz, Geschäftsführerin DOWAS für Frauen klar.

Projekt: WomEn CARE

Das Rote Kreuz Tirol bietet im Rahmen des Projekts WomEn CARE Workshops für betroffene Communities und Berufsgruppen an. Dort wird man für das Thema weibliche Genitalverstümmelung sensibilisiert, informiert und leistet zudem Präventionsarbeit. 

"Zudem bieten wir Beratung an – die Beratung richtet sich sowohl an direkt betroffene Frauen, aber auch an Familienangehörige sowie Menschen aus Communities, in denen FGM praktiziert wird“,

berichtet Doris Olumba, Bereichsleiterin des Gesundheits- und Sozialdienstes Zusammenleben des Roten Kreuzes Tirol.

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