Tag gegen Menschenhandel
Schutz und Unterstützung für Betroffene

Das Thema Menschenhandel gewinnt in Zeiten des Ukraine-Krieges wieder an Bedeutung. Der Internationale Tag gegen Menschenhandel am 30.Juli macht auf das Schicksal vieler Menschen aufmerksam. | Foto: Pixabay/Fifaliana-joy
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  • Das Thema Menschenhandel gewinnt in Zeiten des Ukraine-Krieges wieder an Bedeutung. Der Internationale Tag gegen Menschenhandel am 30.Juli macht auf das Schicksal vieler Menschen aufmerksam.
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Der Internationale Tag gegen Menschenhandel am 30.Juli soll auf die Gefahr der modernen Sklaverei aufmerksam machen. Besonders Frauen und Kinder sind davon betroffen, weshalb das Land Tirol nun auf Sensibilisierung und Präventionsangebote setzt.

TIROL. Anlässlich des Internationalen Tages gegen Menschenhandel setzt das Land Tirol auf Angebote zur Sensibilisierung zum Thema Menschenhandel. Auch aufgrund des Ukraine-Konflikts besteht eine erhöhte Gefahr von Menschenhandel. Das Thema bekomme hierzulande jedoch zu geringe Beachtung, mahnt LRin Gabriele Fischer. Menschenhandel könne verschiedene Formen haben, wie sexuelle Ausbeutung, Ausbeutung der Arbeitskraft oder Kinderhandel. Menschen, die in solchen Abhängigkeitspositionen stecken, kommen oftmals aus einem Umfeld von Not, Gewalt und Perspektivenlosigkeit. Gleichzeitig sei der Weg aus solchen Abhängigkeitspositionen schwer, so Fischer weiter, die eine Zusammenarbeit auf allen Ebenen fordert, um Menschenhandel bereits im Vorfeld zu unterbinden und Betroffenen entsprechende Hilfs- und Unterstützungsangebote zur Verfügung zu stellen.

„Menschenhandel ist eines der schlimmsten Verbrechen überhaupt. Dennoch erfährt das Thema hierzulande oft zu geringe Beachtung: Es geht dabei um ‚moderne Sklaverei‘ – auch wir in Österreich sind davor nicht gefeit“, betont Landesrätin Fischer. | Foto: Land Tirol/Berger
  • „Menschenhandel ist eines der schlimmsten Verbrechen überhaupt. Dennoch erfährt das Thema hierzulande oft zu geringe Beachtung: Es geht dabei um ‚moderne Sklaverei‘ – auch wir in Österreich sind davor nicht gefeit“, betont Landesrätin Fischer.
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Online-Schulung für Kinder- und Jugendhilfe

Angesichts des Krieges in der Ukraine und den Folgen für Geflüchtete, setzt das Land Tirol auf Sensibilisierungsmaßnahmen bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kinder- und Jugendhilfe. Die Tiroler Koordinierungsstelle zur Bekämpfung des Menschenhandels hat deshalb im Juni eine mehrstündige Online-Schulung organisiert. Die Schulung wird 
geleitet von Fachreferentinnen und -referenten der Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Rechte der Kinder vor sexueller Ausbeutung (ECPAT) und der Interventionsstelle für Betroffene von Frauenhandel (IBF) des Vereins für MigrantInnen (LEFÖ).
Um sich vor Menschenhandel zu schützen, sollten Menschen auf der Flucht einige Dinge beachten. So sollen sie etwa ihre persönlichen Dokumente schützen, nach Möglichkeit offizielle Transport- und Unterkunftsmöglichkeiten beanspruchen und nahestehende Personen regelmäßig über den aktuellen Aufenthaltsort informieren.
Für minderjährige Flüchtlinge, die ohne Begleitung nach Tirol gelangen, gibt es in der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe des Landes Tirol das Fachteam umF (unbegleitete minderjährige Flüchtlinge). Das Team übernimmt direkt nach Ankunft die Obsorge der Minderjährigen.

Bereits seit 2004 gibt es auf Bundesebene eine Task Force, die Maßnahmen gegen Menschenhandel ergreift und koordiniert. Die Task Force setzt sich sowohl aus Bundesministerien und Bundesländern sowie Sozialpartnern und spezialisierten Nichtregierungsorganisationen zusammen. Aktuell wird gerade der sechste Nationale Aktionsplan zur Bekämpfung des Menschenhandels (2021-2023) umgesetzt.

Jeder kann einen Beitrag leisten

Eine breites Bewusstsein zum Thema Menschenhandel sei wichtig, um den Schutz für Menschen in Notsituationen zu erhöhen und die Verantwortlichen solcher Ausbeutungssysteme zu überführen. Potentiell Betroffene, Fachpersonen, jedoch auch die breite Öffentlichkeit könne dazu beitragen, so Gabriele Fischer, die abschließend betont: "Jede und jeder kann hierzu einen Beitrag leisten: Das Wichtigste ist hinschauen und bei Verdacht die Behörden informieren."


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