Im Gespräch mit Ingrid Felipe
"Wir reden nicht über Ressorts"

Teil drei unserer Interviewserie zum Jahresende: LHStv. Ingrid Felipe
  • Teil drei unserer Interviewserie zum Jahresende: LHStv. Ingrid Felipe
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Ingrid Felipe ist in der Landesregierung für Natur- und Umweltschutz und für das Verkehrsressort zuständig.

Bezirksblätter: Am kommenden Samstag wird bei der Landesversammlung ein/e neue/r LandessprecherIn gewählt. Gibt es Bewerber?
Ingrid Felipe: "Unser Statut sieht vor, dass Bewerbungen bis zur Landesversammlung möglich sind. Daher kann ich heute noch nicht sagen, wer sich für diese wichtige Funktion und die Stellvertretung zur Wahl stellen wird. Es bleibt wie bei allen Wahlen auf unserer Landesversammlung spannend bis zuletzt."  

Und auch der ausgeschriebene Geschäftsführerposten, kann der besetzt werden?
"Ja, natürlich. Auch diese Verstärkung werden wir bei der Landesversammlung präsentieren." 

Die Grünen haben in Tirol das Verkehrsressort und auch das Sozialressort. Die TSD sind unter Beschuss und der Verkehr rollt mehr denn ja. Keine grünen Erfolgsgeschichten, oder?
"Der Verkehr ist tatsächlich ein riesiges Problem, allerdings nicht nur in Tirol. Hier hätten wir ohne die umfangreichen Maßnahmen zur Verkehrslenkung und -einschränkung wohl schon längst einen chronischen Verkehrsstillstand. Wir setzen alle Hebel in Bewegung, setzen um, was in unserer Macht liegt, werben und kämpfen um Unterstützung beim Bund, den Nachbarländern und bei der EU. Wie beim Verkehr hängt es auch beim Sozialen sehr stark von der Perspektive ab, ob man das gelungene Impulspaket Soziales, das moderne Teilhabegesetz oder die neu geschaffenen Notschlafstellen wahrnimmt oder ob man sich mit dem Überfliegen von Schlagzeilen über schwierige Situationen und komplexe Abläufe begnügt."

Die Gletscherehe Pitztal-Ötztal steht im Koalitionsabkommen außer Streit. Gebi Mair ist da auf Facebook ganz anderer Meinung. Ein interner Richtungsstreit innerhalb der Grünen?
"Unsere grüne Parteimeinung und unsere Haltung ist eine ganz klare. Wir halten das Projekt für überdimensioniert. Davon zu trennen ist, welche Rolle ich als Regierungsmitglied habe. Außer Streit steht, dass das Verfahren objektiv und unabhängig zu bewerten sein wird. Und das ist in einem Rechtsstaat wichtig und richtig so."  

Die Bevölkerung im Wipptal fordert den Bau des Tunnels statt der Erneuerung der Luegbrücke. Wieso stellt die ASFINAG die Menschen vor vollendete Tatsachen? Ihr Standpunkt?
"Leider hat die ASFINAG bisher verabsäumt, die Interessen der vom Verkehr geplagten BürgerInnen in ihre Entscheidungsfindung einzubeziehen. Ich erwarte mir, dass das noch nachgeholt wird." 

Zur Bundespolitik: Wie weit sind die Verhandlungen über eine Koalition mit Kurz fortgeschritten?
"Die Verhandlungen mit der ÖVP haben erst begonnen. Unser Motto ist klar: Qualität vor Geschwindigkeit."

Wie gut schätzen Sie die Chancen ein, dass Türkis-Grün zustande kommt und wie lange könnte es dauern?
Entscheidend ist, ob alle Beteiligten den Mut für gute Lösungen der anstehenden Probleme, sei es die Klimakrise oder die wachsende Ungleichverteilung von Wohlstand, aufbringen.

Gibt es grüne Minister-Kandidaten aus Tirol?
"Bevor die Inhalte und Schwerpunkte nicht geklärt sind, reden wir weder über Ressorts und auch nicht über Persönlichkeiten."

Die Wirtschaft sträubt sich vehement gegen eine CO2-Steuer. Ein unverrückbarer grüner Grundsatz?
"Alle innovativen und smarten Unternehmer sowie fast alle Wirtschaftsforscher und -experten wissen und sagen auch, dass eine sozialverträgliche Ökologisierung des österreichischen Steuersystems dringend geboten ist. Wer meint, mit CO2-Bepreisung wäre es getan, der irrt. Es braucht viel mehr, um Österreichs Finanzen und Wirtschaft klimagerecht und somit zukunftsfähig aufzustellen."

Weihnachten steht vor der Tür: Wie lautet Ihr persönlicher politischer Wunsch ans Christkind?
"Ich wünsche mir, dass Anstand und Glaubwürdigkeit wieder zur Grundvoraussetzung für die Wählbarkeit von Parteien und Personen werden."

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