Ausbildung
Mangelberuf Elektrotechniker trotz attraktiver Entlohnung

Das Bachelorstudium Elektrotechnik wird als gemeinsames Studienprogramm der Tiroler Privatuniversität UMIT TIROL und der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck durchgeführt. | Foto: UMIT Hall
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TIROL. In einer immer technisierteren Welt ist der Beruf des Elektrotechnikers nahezu krisensicher. Darüber hinaus ist die Entlohnung vergleichsweise gut. Außerdem gibt es angefangen von einer schulischen über eine universitäre bis hin zu einer Lehre ein vielfältiges Ausbildungsangebot. Trotzdem ist Elektrotechniker ein Mangelberuf.


Was versteht man unter Elektrotechnik?

Elektrotechnik befasst sich mit der Forschung, Entwicklung und Produktionstechnik von Geräten, die auf elektrischer Energie beruhen. Die moderne Elektrotechnik umfasst viele verschiedene Bereiche wie beispielsweise Mikro- und Nano-Elektronik, Energie,- Informations-, System- und Automatisierungstechnik, sowie Mess-, Antriebs-, und Medizintechnik. Die Elektrotechnik gilt als ingenieurwissenschaftliches Grundlagenfach und weist dabei enge Bezüge zu anderen Bereichen wie Physik, Mathematik, Informatik, Mechatronik, Maschinenbau, Materialwissenschaften bis hin zuBiologie und Medizin auf.

Warum Elektrotechniker werden?

Industrie und Forschungseinrichtungen sind mehr denn je auf hochqualifizierte Absolventen der traditionellen Ingenieur-Disziplinen angewiesen, insbesondere der Elektrotechnik. Dieser Bedarf wird auch durch aktuelle gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen verstärkt. Dazu zählen vor allem die zunehmende Digitalisierung sämtlicher Bereiche der Produktion, der Medizin und des Alltags, sowie der Trend zur Nutzung erneuerbarer Energien und zur dezentralen Energieversorgung (kleinere Anlagen in Verbrauchernähe). Die rasante Entwicklung der Elektromobilität ist ein weiterer Pluspunkt für das Berufsbild des Elektrotechnikers. Außerdem ist das Einstiegsgehalt mit 1.990 bis 2.490 Euro brutto im Monat recht attraktiv. Das Durchschnittsgehalt eines Elektrotechnikers liegt bei 3.400 Euro brutto monatlich.
 

Was machen Elektrotechniker?

Ingenieure in den Bereichen Elektrotechnik, Elektronik und Telekommunikationstechnik forschen, beraten, planen und leiten die Entwicklung sowie die Errichtung und den Betrieb von Systemen der Elektrotechnik, Elektronik und Telekommunikation. Diese reichen vom Smartphone, über Fahrassistenzsysteme, Stark- und Schwachstromanlagen, Steuerungs- und Regelungsanlagen, Alarmsysteme, Überwachungssysteme, elektrische Türen und Tore, elektrische Gebäudeinstallationen (Stromleitungen), Elektromaschinen, Küchen- und Haushaltsgeräte bis hin zu industriellen Maschinen und Energieversorgungsanlagen, wie z. B. Teile von Kraftwerken.Dabei planen und errichten sie Steuerungen, um Leistung und Sicherheit von elektrischen und elektronischen Anlagen und Systemen zu überwachen. Sie sind in der Beratung und Errichtung von Kraftwerken und Systemen, die elektrischen Strom erzeugen, übertragen und verteilen, tätig. Im wirtschaftlichen Bereich organisieren und überwachen sie die Konstruktion, den Betrieb und die Instandhaltung von industriellen Produktionsanlagen und der zugehörigen Produktionsabläufe. Sie legen Programme zur Koordination von Produktionsabläufen fest und beurteilen Kosteneffektivität und Sicherheit.

Wo arbeiten Elektrotechniker?

Elektrotechniker arbeiten in Betrieben des Elektroinstallationsgewerbes, in Industriebetrieben aller Branchen, in Verkehrsbetrieben und Energieversorgungsunternehmen sowie für spezielle Wartungs- und Serviceunternehmen. Je nach Aufgabenbereich arbeiten sie im Team mit Berufskollegen sowie mit Fachkräften der Energietechnik, Elektronik und mit Fach- und Hilfskräften auf Baustellen und haben Kontakt zu ihren Kunden.

Wie wird man Elektrotechniker?

Ausbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich bieten vor allem Fachhochschulen, Höhere Technische Lehranstalten bzw. berufsbildende höhere Schulen im Bereich Elektrotechnik und Elektronik. Die einzige Möglichkeit das Studium Elektrotechnik nicht auf einer Fachhochschule, sondern auf einer Universität zu studieren gibt es in Tirol. Das Bachelorstudium Elektrotechnik wird als gemeinsames Studienprogramm der Tiroler Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften, medizinischer Informatik und Technik Ges.mbH (UMIT TIROL) und der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck durchgeführt. Absolventen einer HTL kann die Standesbezeichnung „Ingenieur" verliehen werden. Es ist allerdings ein Nachweis über Ausbildung und Praxis erforderlich. Durch einen Beschluss im österreichischen Nationalrat wird der Titel „Ingenieur" für HTL-Absolventen nun dem Bachelor gleichgestellt. Es ist auch möglich eineLehre zum Elektrotechniker zu machen. Die Lehrzeit dauert dreieinhalb Jahre. Die Bereiche auf die man sich spezialisieren kann sind Elektro- und Gebäudetechnik, Energietechnik, Anlagen- und Betriebstechnik sowie Automatisierungs- und Prozessleittechnik. Falls man die Lehrzeit auf vier Jahre erhöht kann man sich überdies auf weitere Bereiche wie Gebäudeleittechnik, Gebäudetechnik-Service, Sicherheitsanlagentechnik, Erneuerbare Energien und das Eisenbahn-Spezialmodul konzentrieren. Das Einstiegsgehalt für diesen Lehrberufbeträgt knapp 700 Euro und liegt im letzten Ausbildungsjahr bei circa 1.500 Euro. Aufgrund der vielseitigen Attraktivität dieses Berufs ist es schwer nachvollziehbar, weshalb es sich hierbei um einen Mangelberuf handelt.

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