Tirols Gastronomie und Wirtschaftsbund fordern:
"Sperrt unser Land wieder auf!"

Thomas Geiger, Geschäftsführer, Thomas Hackl, Ausschussmitglied Gastronomie, Alois Rainer, FG-Obmann Gastronomie, Michael Grander, FG-Obmann-Stellv., Anna Kurz, Ausschussmitglied Gastronomie | Foto: © WK Tirol
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VertreterInnen der Fachgruppe Gastronomie der Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer Tirol appellieren an die Politik: "Sperrt unser Land wieder auf!"

Der Obmann der Fachgruppe Gastronomie der Sparte Tourismus,  Alois Rainer, hat genug von Lockdown und politischen Versprechen:

"Es gibt einen unterzeichneten Vertrag und eine unmissverständliche Ansage seitens Bundesregierung und Landeshauptleuten: Am 13.12. sperrt unser Land wieder auf. Wir nehmen diese Ansage ernst – aus Vertrauen in das Wort der Politik."

Und er übt harsche Kritik: "Mit der Öffnung für Genesene und Geimpfte retten wir weit mehr als die notwendige Wintersaison. Es geht in vielen Branchen um das nackte Überleben, besonders in den so wichtigen Tagen vor Weihnachten. Der Preis für die Versäumnisse ist ohnedies bereits jetzt ein zu großer: Rückstande bei der Testinfrastruktur, beim Ausbau der Spitalskapazitäten, Versagen bei der Überzeugungsarbeit für die Schutzimpfung und der Nachverfolgung von Clustern."

Alle Branchen öffnen

Wenn nun zurecht die Öffnung gefordert, dann kann dabei nur von ganz Österreich und allen Branchen die Rede sein – mit nachvollziehbaren und der Situation angemessenen Rahmenbedingungen, aber zugleich flächendeckend und gerecht", so der Fachgruppenobmann.
Rainer ist aber durchaus Realist: "Im Wissen um die Belegung der Spitäler steht auch außer Streit, dass die Öffnung auf Seiten der Kunden und Gäste nur eingeschränkt möglich sein wird: Auf Menschen, die vollimmunisiert sind und jene die im Rahmen eines sehr beschränkten Zeitfensters genesen sind. Nur so kann der Kampf gegen den Virus gewonnen und einerseits die Zukunft unserer Gesellschaft gesichert werden. Denn eines muss uns klar sein. Noch so einen Winter wie letztes Jahr überlebt Tirol, überlebt Österreich wohl kaum ohne massiven und rasch spürbaren Schaden", sagt er.

Kritik an Landesregierung

Besonders bitter sei, dass es gar nicht so weit hätte kommen müssen. Hier müsse sich Tirol kritisch hinterfragen, denn auch hier sei es zum Beispiel bis heute nicht gelungen, ein niederschwelliges PCR-Testsystem am Beispiel Wiens aufzuziehen.
"Wir als Vertreter der Branche haben bis jetzt bei allen Maßnahmen zähneknirschend mitgemacht - jetzt aber ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Die 4.500 Gastronomen und die 5.000 Wirte Tirols brauchen auch keine weiteren Hilfsprogramme, sondern eine Öffnung. Sonst laufen uns noch mehr Mitarbeiter davon und werden von anderen Branchen und Nachbarländern abgeworben. Und dies wäre ein Schaden, der weit über die kommende Wintersaison hinausreicht", ist sich Rainer sicher.

Auch Wirtschaftsbund fordert Öffnung

Das verlässliche Lockdown-Ende nach dem 12. Dezember fordert auch Tirols Wirtschaftsbundobmann NR Franz Hörl. „Das, was uns am Achensee so vollmundig versprochen wurde, muss nun auch eingehalten werden. Ansonsten verliert die Politik ihre Glaubwürdigkeit komplett“, so Hörl.
Er zeigt sich davon überzeugt, dass ein sicheres Aufsperren bei entsprechender Aufstellung der Infrastruktur organisierbar sei.

„Es geht jetzt darum, wirtschaftliche und unternehmerische Kollateralschäden zu vermeiden und die Betriebe aus der ‚Auf-und-zu-Geiselhaft‘ zu befreien“,

so der WB-Chef. Noch habe man die Möglichkeit, die ökonomisch wichtige Phase vor den Feiertagen mitzunehmen und den Schaden somit etwas abzufedern. „Diese Chance müssen wir bei allen weiterhin notwendigen Hausaufgaben – wie der intensiven Testung und der Steigerung der Impfrate – nützen“, so Hörl.
Kritik kommt von ihm auch über die Testinfrastruktur in Tirol.  „Aufgrund der eingeschränkten Kapazitäten ist es Personen mit positivem Befund derzeit nicht einmal mehr möglich, sich – wie eigentlich vorgeschrieben – vorzeitig freizutesten. Dass man es bis heute auch nicht geschafft hat, eine funktionierende PCR-Test-Logisitik auszurollen, kommt gerade jetzt in dieser Phase erschwerend hinzu."
Es gibt einen unterzeichneten Vertrag und eine unmissverständliche Ansage seitens Bundesregierung und Landeshauptleuten: Am 13.12. sperrt unser Land wieder auf. Wird die 5.000 Wirte Tirols brauchen auch keine weiteren Hilfsprogramme, sondern eine Öffnung. Sonst laufen uns noch mehr Mitarbeiter davon und werden von anderen Branchen und Nachbarländern abgeworben.  Und dies wäre ein Schaden, der weit über die kommende Wintersaison hinausreich

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