Grafenwörth

1000 neue Bäume für die Gemeinde mit "Green for future"

Grafenwörth setzt Zeichen für den Klimaschutz

GRAFENWÖRTH. Die Vorzeige-Aktion der Marktgemeinde Grafenwörth geht diesen Herbst in die vierte Runde und setzt damit einen Meilenstein für nachhaltigen, kommunalen Klimaschutz. Für Bürgermeister Alfred Riedl gelangt damit ein Herzensprojekt zum Abschluss.

„Mehr denn je wird uns dieser Tage bewusst, wie wichtig ein verantwortungsvoller Umgang mit unserem Planeten ist. Die Uhr zeigt fünf nach zwölf und es ist JETZT Zeit zu Handeln“,

so Bürgermeister Alfred Riedl. In den letzten Jahren wurden Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu einem entscheidenden Fokus in unserer Gemeinde. Bereits 2006 wurden durch den "Biotopverbund" die Weichen für ein gesundes, regionales Ökosystem gelegt, im Jahre 2010 wurde die erste Photovoltaikanlage durch die Gemeinde errichtet, und 2018 hat sich die Gemeinde der pestizidfreien Grünraumpflege verpflichtet. Damit sind nur einige wenige Maßnahmen genannt, die den grünen Weg Grafenwörths untermauern.

„Neben all diesen Projekten ist „Green4Future“ jenes, das mir ganz besonders am Herzen liegt. Denn hier möchten wir das Bewusstsein unserer Jüngsten bilden und als gutes Beispiel vorangehen: Für Private, für Firmen, für Kommunen und Gemeinden - innerhalb unseres Landes und weit über die Grenzen hinaus. Denn das Projekt zeigt, wie jeder einzelne etwas zu nachhaltigem Klimaschutz beitragen kann.“

Gestartet wurde die Initiative im Jahr 2018 - angelehnt an die Bewegung „Fridays for Future“ - von den 13- bis 16-Jährigen als Eigeninitiative und sogleich von der Gemeinde aufgegriffen und unterstützt. Das Ziel wurde gesetzt, innerhalb von 4 Jahren 1000 Bäume zu pflanzen. In den folgenden Jahren wurden auch die allerjüngsten Bürgerinnen und Bürger in die Aktion mit eingebunden.

Die Gemeinde stellt die Obstbäume zur Verfügung, die Kinder und Jugendlichen wählen ihre Lieblingssorte aus, pflanzen diesen und sorgen als Baumpatinnen und -Paten für dessen Anwachsen.

„Die Idee dahinter ist einerseits, das Ortsbild grüner zu machen, den Kindern einen Bezug zu verantwortungsvoller Ökologie zu schaffen, aber auch einen Beitrag zur Verbesserung des Klimas zu leisten“,

erklärt Alfred Riedl die Aktion. Die Kinder werden zudem aufgefordert, den Wachstumsprozess ihres Baumes zu dokumentieren. Damit soll mit dem Projekt eine nachhaltige Bewusstseinsbildung zum Thema Klimaschutz, Anforderungen regionaler Lebensräume, Förderung von Artenvielfalt und den Themen Natur- und Umweltschutz erreicht werden.

Idee findet Nachahmer – Unternehmer spendet 180 große Bäume

Dass die Region Wagram und insbesondere die Marktgemeinde Grafenwörth ein guter Boden für Bäume sind, hat auch das Unternehmen Cells + Tissuebank Austria gemeinnützige GmbH (C+TBA) aus Krems - es stellt Gewebetransplantate für medizinische Behandlungen her – erkannt. Somit erhielt die Baumpflanzaktion „Green for future“ prominente Unterstützung aus der Wirtschaft. Im Vorjahr und auch heuer wieder investierte der Betrieb 20.000, – bzw. 30.000, – Euro in den Ankauf von insgesamt 220 Großbäumen.

Heuer wurde das Projekt noch um einen weiteren Eckpfeiler erweitert: Denn alle Baumpatinnnen und Baumpaten werden eingeladen, an einer kostenlosen Informationsveranstaltung teilzunehmen. Ziel dieser Veranstaltung ist es, den jungen Hobbygärtnerinnen und -Gärtnern sowie deren Eltern die grundlegendsten Informationen zur richtigen Pflege zu vermitteln: Wann und wo wird welcher Baum wie gepflanzt? Wann und wie sollte er geschnitten werden? Wie erreicht man den bestmöglichen Ernteertrag und wie kann gegen allfällige Schädlinge vorgegangen werden?

Baumausgabe in vollem Gange
Die Baumausgabe erfolgt dieses Jahr am 17. und 18. November. Die Familien können Ihre etwa drei Meter hohen Bäume entgegennehmen und diesen dann im eigenen Garten oder - nach Rücksprache mit der Gemeinde - auf öffentlichem Grund pflanzen.

"Ich hoffe und wünsche mir, dass diese Aktion ein Prestige-Projekt für viele Nachahmer wird. Denn gemeinsam können wir etwas erreichen",

freut sich Bürgermeister Riedl.

1000 Obstbaume sorgen im gesamten jährlich für etwa 3,5 bis 4 Tonnen CO2 Absorption. Sie produzieren Sauerstsoff - ein großer Baum ca. 10-13 kg/Tag und liefert den Sauerstoffbedarf von etwa 10 Menschen.

Sie bilden wertvolle neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen, sorgen für Diversität im Ortsbild, in der Landschaft, im Garten, sind Schattenspender, Staubabsorber, Wind-, Sicht- und Lärmschutz und erfreuen mit reichlicher Fruchternte.