Drohung kostete Beamten schlaflose Nächte
43-Jähriger kippte Wodka und rastete völlig aus.
BEZIRK TULLN (ip). Ein harmloser Blechschaden im Bezirk Tulln endete für einen 43-Jährigen mit einem Strafprozess am Landesgericht St. Pölten. Wegen Sachbeschädigung, versuchtem Widerstand gegen die Staatsgewalt und gefährlicher Drohung fasste der Angeklagte bei Richter Slawomir Wiaderek sechs Monate bedingt aus (nicht rechtskräftig).
Geringer Schaden
Anlass für die Eskalation am 17. November 2013 war die Reaktion eines Burschen, dem der 43-Jährige mitteilte, dass er dessen Wagen mit seinem Pkw leicht gestreift habe. „Ich war so ehrlich und auch bereit, für den Schaden aufzukommen“, erklärte der Beschuldigte, aber der Bursche holte die Polizei. Das habe ihn so wütend gemacht, dass er nach Hause fuhr, eine halbe Flasche Wodka trank und beim Anblick von zwei Beamten schließlich ausrastete.
Mit Gegenständen geworfen
„Ihr nehmt mir keinen Führerschein ab, sonst schlag ich euch den Schädel ein“, geriet der 43-Jährige immer mehr in Rage. Eine ähnliche Drohung stieß er aus, als die Beamten ihn am weiteren Ausreißen und Abbrechen von Schneestangen der Straße entlang abhalten wollten. Als er schließlich in das Haus ging, in dem der geschädigte Autobesitzer an einer Party teilgenommen hatte, räumte er voll Zorn mit den Armen die Tische ab, warf mit Gegenständen und drohte abermals, allen den Schädel einzuschlagen.
„Man nimmt sich das schon zu Herzen und denkt darüber nach“, argumentierte einer der Beamten seine Schmerzensgeldforderung vor Gericht. „Für´s Nachdenken gibt es aber kein Schmerzensgeld“, wies der Verteidiger des geständigen Angeklagten die Forderung zurück, nachdem der zweite Beamte 250 Euro zugesprochen bekommen hatte, weil er aufgrund der Drohungen einige Tage an Schlafstörungen gelitten habe.
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