Einbrecher legten Betrieb lahm
Serieneinbrecher legte umfangreiches Geständnis ab und fasste acht Jahre Knast aus (nicht rechtskräfig).
BEZIRK TULLN. Sieben Mal wurde ein Steinmetzbetrieb im Bezirk Tulln von moldawischen Serieneinbrechern heimgesucht. Nachdem auch die neuwertige Software gestohlen worden war, lag der Betrieb beinahe still.
Über 100.000 Euro Schaden
Nach rascher Anschaffung neuer Computer samt Zubehör und eines neuen Tresors, den alten hatten die Moldawier samt einem hohen Bargeldbetrag mitgenommen, kam die Bande wenige Tage später wieder und erbeutete die betriebsnotwendigen Gegenstände ein weiteres Mal. Steinmetz Leopold Trinkl hatte das Nachsehen, wird er doch auf seinem Schaden von insgesamt mehr als 100.000 Euro sitzen bleiben.
Nicht nur im Bezirk Tulln, sondern auch für eine Unzahl an Einbrüchen im gesamten Mostviertel ist die, von Italien aus agierende Bande verantwortlich. Am Landesgericht St. Pölten konfrontierte Staatsanwalt Patrick Hinterleitner einen der führenden Köpfe, den 40-jährigen Veaceslav M., mit nur teilweise einzeln besprochenen Einbrüchen. Der, an Gefängnis gewöhnte Moldawier gestand in Bausch und Bogen, obwohl er aufgrund der unglaublichen Anzahl an Fakten nicht in der Lage war, sich an einzelne Delikte zu erinnern, mit denen die Bande 2011 und 2012 einen Schaden von mehreren hunderttausend Euros verursacht hatte. Ausnahme war der Steinmetzbetrieb, wo es einmal beim Versuch blieb, nachdem ein Hund die Einbrecher zur Flucht zwang.
Autos bestellt
Zu den Opfern zählte auch die St. Pöltner Staatsanwältin Nicole Elsinger, die nach einem Einbruch in einen Reitstall in Königstetten ihre neuwertigen Reitstiefel vermisste. Bevorzugte Beute fanden die Diebe in einem Autohaus in Kapelln. Sie fuhren mit zwei PKWs im Wert von rund 80.000 Euro davon. Dazu erklärte M.: „Es kommt eine Bestellung für eine bestimmte Automarke herein und man nimmt sie an, oder auch nicht.“ Der Angeklagte erhielt jede Menge an Aufträgen, die er mit Mittätern in abwechselnder Beteiligung erfüllte. Angeblich seien die Fahrzeuge teilweise um nur 5 Prozent des Neupreises von einer anderen Gruppierung der kriminellen Vereinigung weiterverkauft worden.
Umfassendes Geständnis
Vor der Höchststrafe von zehn Jahren Haft bewahrten den Angeklagten nur sein umfassendes Geständnis, sowie sein Beitrag zur Aufklärung, wodurch seine Komplizen nun international ausgeforscht werden können. Die Freiheitsstrafe von acht Jahren möchte der Einbrecher jedoch in Moldawien absitzen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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