UNESCO Wltkulturerbe
Eine Belebung für den Tourismus wird erwartet
Die UNESCO hat den westlichen Teil des Donau-Limes vor kurzem zur neuen Weltkulturerbestätte ernannt. Um Inspiration zu bieten, wie dieses neue Weltkulturerbe auch touristisch erlebbar gemacht werden kann, hat die Donau Niederösterreich Tourismus GmbH die Angebote des österreichischen Teils des Donaulimes auf der Website www.weltkulturerbe-donaulimes.at gebündelt und bietet so für Touristen einen informativen Überblick über die Erlebnisse am Donaulimes.
TULLN (pa). Tourismuslandesrat Jochen Danninger betont: „Welterbestätten sind natürlich besonders für kulturaffine Gäste interessant, wobei mit diesem kulturell außergewöhnlichen Angebot auch ein internationales Publikum erreicht werden kann. Wir erwarten daher durch die Ernennung zum UNESCO Weltkulturerbe nicht nur mehr Aufmerksamkeit, sondern auch eine Belebung des Tourismus für die Donauregion.“
Der Donaulimes:
Die Donau bildete die natürliche Nordgrenze des Imperium Romanum im Gebiet von Bayern, Österreich, der Slowakei und weiter flussabwärts. Trotz der natürlichen Flussbarriere wurde die Grenze militärisch befestigt, um die Grenze des Reiches zu sichern, aber auch, um einen geregelten Warentransfer sicherzustellen. Den rund 360 Kilometer langen österreichischen Abschnitt des Donaulimes sicherten 4 Legionslager, 14 Hilfstruppenlager (Kastelle)und mindestens 20 (bisher) bekannte Wachtürme (Burgi).
Die Römer siedelten in der Zeit von Christi Geburt bis etwa 430 n. Chr. an der Donau. Schon damals war die Donau die wichtigste Verkehrsverbindung in Mitteleuropa. Als die Römer erkannten, dass sie ihr Imperium nicht bis an die Nord- und Ostsee ausdehnen konnten, bauten sie ihre Grenzverteidigung – den sogenannten Limes – an der Donau aus, unterwarfen das keltische Königreich Noricum und machten große Teile des heutigen Österreich zu römischen Provinzen.
Nach den Militärlagern errichteten sie ganze Siedlungen an der Donau und brachten viele ihrer Fertigkeiten mit. Die Römer waren Experten im Straßen- und Wohnbau, hatten eine hohe Badekultur und waren Wegbereiter der Weinkultur. Spuren und Erbe aus dieser Zeit sind entlang der niederösterreichischen Donauregion an vielen Orten zu erleben.
Den Donaulimes erleben
Carnuntum nimmt entlang des Donaulimes eine herausragende Stellung ein. Im Schutz eines Legionslagers und eines Hilfstruppenlagers stieg die Hauptstadt der römischen Provinz Oberpannonien als Sitz des Statthalters zu einer Weltstadt mit rund 50.000 Einwohnern und einer Fläche von 10 km2 auf.
Heute ist die Römerstadt Carnuntum in Petronell Österreichs größte römische Ausgrabungsstätte.
Weltweit einmalig wurde in Carnuntum ein Teil eines römischen Stadtviertels am Originalstandort
rekonstruiert. Komplett wiederaufgebaute Häuser mit römischer Fußbodenheizung, funktionstüchtigen Küchen und prächtigen Wandmalereien und sogar eine voll funktionsfähige römische Therme öffnen ein
einzigartiges Zeitfenster in die römische Vergangenheit des frühen 4. Jahrhunderts n.Chr.
Unzählige römische Artefakte sind in wechselnden Ausstellungen im Museum Carnuntinum in Bad Deutsch Altenburg zu sehen. Als Schatzhaus und Herz der ehemaligen Römerstadt Carnuntum präsentiert das Museum Carnuntinum Geschichte und Alltagsleben der Antike – sowohl des Legionslagers als auch der Zivilstadt. Mit mehr als 2 Millionen Fundstücken aus den hiesigen Grabungen gilt es als größtes Römer- Museum Österreichs. Gezeigt werden wertvolle Relikte wie Statuen, Gebrauchsgegenstände, Münzen,Grabsteine, Porträts und Mosaike
Geschichte und Orte am Donaulimes
Auf der Website www.weltkulturerbe-donaulimes.at hat die Donau Niederösterreich Tourismus GmbH interessante Fakten rund um den Limes und das Wirken der Römer zusammengestellt. Auch bietet die Seite eine Übersicht über die Orte entlang des Limes, in denen die römische Geschichte heute noch erlebbar ist sowie Veranstaltungstipps.
Unter anderem findet sich ein Überblick und Informationen über römische Zeugnisse an folgenden Orten (in der Klammer jeweils die römische Bezeichnung):
Zeiselmauer (Cannabiaca), Tulln (Comagenis), Traismauer (Augustianis), Mautern (Favianis), Pöchlarn (Arelape) und Wallsee (Adjunvense).
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