Bezirk Tulln
Eisschwimmen ist neuster Trend und tut der Gesundheit gut
Eisschwimmen wurde durch geschlossene Bäder während der Corona-Lockdowns zur Trendsportart.
ALTENWÖRTH. Nicht erst seit Corona: In Altenwörth schwimmt man seit 2013 im Eiswasser. "Wenn Leute mir sagen: 'Ich könnte das nicht, ich bin ein Warmduscher', antworte ich: Man kann nicht sagen, dass das Schwimmen im kalten Wasser nicht gefällt, wenn man es nicht probiert hat. Ich schwimme zwar im kaltem Wasser, aber dusche trotzdem warm“, scherzt Renate Erlinger aus Grafenwörth. Beim Eisschwimmen wird in Gewässern mit einer Temperatur unter fünf Grad, ohne Schutzbekleidung geschwommen. Veranstaltungen wie etwa das 8. traditionelle Silvesterschwimmen finden statt. Der Obmann des Freizeitvereins Altenwörth, Richard Werner, hatte einst von einem Event gehört, bei dem Menschen zu Silvester schwimmen gehen. So wurde die Idee geboren. Doch: "In Altenwörth wird nicht nur zu Silvester geschwommen, sondern den ganzen Winter wird am Wochenende trainiert, Mitschwimmer sind immer willkommen", so Erlinger.
Gesund durch Eiswasser
Kaltes Wasser hat viele positive Effekte, wirkt sich etwa aufs Herz-Kreislauf-System aus, fördert die Immunabwehr, kann Gelenkschmerzen verringern und bekämpft Depressionen. Man trainiert die mentale Stärke, Willenskraft und das Selbstbewusstsein. "Wer es schafft ins kalte Wasser zu steigen, überwindet seine Grenzen. Die Furcht vor der Kälte ist reine Kopfsache", so Erlinger. Wer unter Asthma, hohem Blutdruck oder Herzproblemen leidet, sollte lieber auf das Vergnügen verzichten. "Beim Schwimmen in Gewässern unter 18 Grad ist ein ausgezeichneter Gesundheitszustand sowie entsprechende Vorbereitung Grundvoraussetzung", verrät Adrian Hörtl, Abschnittsleiter der österreichischen Wasserrettung Bezirk Tulln. "Wesentlich ist vor allem die Dauer des Verbleibs im Wasser sowie die Distanzen, die zurückgelegt werden. Bei extremen Temperaturen nimmt die Leistungsfähigkeit schneller ab. Sinkt die Körpertemperatur auf unter 35 Grad beginnt der Körper mit Zittern zu reagieren und in weiterer Folge mit Erschöpfung. Die Gefahr einer Unterkühlung ist schneller gegeben", so Hörtl. Auch wichtig: gesund sein und nur unter professioneller Aufsicht schwimmen. Und weiter: "Man sollte sich bewusst machen, dass es sich um keine Mutprobe handelt, sondern um eine Extremsituation. Wer bereits bei fünf Grad Lufttemperatur friert, sollte sich auf keinen Fall fünf Grad kaltem Wasser aussetzen. Kindern unter zehn sowie Erwachsenen über 70 Jahren sollte von solchen Extremsituationen abgeraten werden".
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Silversterschwimmen: 31.12. in Altenwörth. Infos und Anmeldung: www.silvester-schwimmen.at
"Ice Bear Trophy": 07.01.2023 am Donaualtarm. Eisschwimmbewerb mit Strecken von 25 bis 1000 Meter.
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