Jetzt ist Gansl-Zeit
Barbara Frühwald hat sich entschieden und den Stöckelschuh gegen den Gummistiefel getauscht.
LANGENSCHÖNBICHL. Fährt man vom Langenrohrer Leiner-Kreisverkehr in Richtung Zwentendorf, schweift der Blick automatisch nach rechts ab. Dort leben sie – die etwa zweihundert Gänse der Frühwalds.
Den Braten will jeder
Angekauft werden sie als Tageskücken, dann müssen sie etwa eine Woche lang bei einer Temperatur von zirka 30 Grad gehalten werden, bevor sie "drei Monate im Aufzuchtstall untergebracht werden, bis sie eingefedert sind", erzählt Barbara Frühwald vom gleichnamigen Bio-Bauernhof. Ab Mitte August leben die Gänse im Freilaufgehege, bis ... naja, "den Braten will dann eben jeder auf dem Teller haben", schmunzelt Frühwald.
Stiefel statt Stöckelschuh
Die ehemalige Bankangestellte hat nach der Karenz ihren Job an den Nagel gehängt und Stöckelschuh gegen Gummistiefel getauscht. Bio erlebt eben immer mehr Aufschwung, die Bewusstseinsbildung wächst: "Die Leute wollen einfach wissen, wo die Tiere leben, wie sie aufwachsen, was sie zu fressen bekommen", weiß die 41-Jährige.
Sieben Tage im Einsatz
Früher hatte die Landwirtschaft während der Wintermonate weniger Arbeit, heutzutage geht es durch – zumindest bei den Frühwalds: "Denn jetzt ist Hochsaison bei Gänsen und grundsätzlich bei Geflügel, das von September bis Dezember vermehrt gekauft wird."
G’stopft wird nicht
Und – um dem gleich vorzubeugen: Nein, auf dem Bio-Hof werden Gänse nicht gestopft: "Bei uns leben die Tiere im Freien, zusätzlich bekommen sie Schrot zu fressen", erzählt die Landwirtin.
Zur Sache
Lieselotte und Friedrich Frühwald, die Schwiegereltern von Barbara, übernahmen im Jahr 1980 den Hof. 1990 öffneten sie einen kleinen Hofladen. Mit 1. Jänner 2007 entschieden sich Roland und Barbara Frühwald, den Verkauf am Markt in der Wiener Freyung aufzugeben. Seither konzentrieren sie sich auf ihren Hofladen in Langenschönbichl, wo sie 50 Mutterkühe mit Nachzucht, 50 Schweine, 600 Wildmasthühner, 600 Puten, 200 Gänse und 150 Enten halten.
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