Prozess am Landesgericht St.Pölten
Jugendlicher vor Szenelokal geschlagen und ausgeraubt

Richter Markus Grünberger bei der Verhandlung. | Foto: Ilse Probst
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  • Richter Markus Grünberger bei der Verhandlung.
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Drei Jugendliche (14, 15, 16 J.) aus dem Bezirk Tulln mussten sich wegen Raubes vor Gericht verantworten. Sowohl die Aussagen der drei Beschuldigten, als auch mehrerer Zeugen wertete der St. Pöltner Richter Markus Grünberger als unbrauchbar, nur das Raubopfer lieferte eine glaubwürdige, nachvollziehbare Darstellung des blutigen Überfalls am 25. Jänner 2020 vor einem Szenelokal der Landeshauptstadt.

BEZIRK TULLN/ST.PÖLTEN (ip). Der Aussage des Jugendlichen nach, habe ihn der 14-Jährige vor dem Lokal angesprochen und Geld gefordert, ihn an der Kleidung gepackt und ihm eine Ohrfeige verpasst. Er sei davon gerannt, von dem 14-Jährigen jedoch verfolgt und geschlagen worden. Dann raubte er ihm Feuerzeug, Handy und Geldbörse. Handy und Geldbörse habe er später wieder zurückbekommen, das Geld, zehn Euro!, fehlte.
Nachdem der 14-Jährige zunächst auch seine beiden Mitangeklagten beschuldigte, im Verfahren jedoch keinerlei Beweise auftauchten, entsprach Grünberger den Forderungen von deren Verteidigern Peter Kolb und Hannes Winkler mit Freisprüchen. Die Anklage gegen den Haupttäter wurde hingegen wegen der Verleumdung ausgedehnt.
Zu einer Klage wegen Falschaussage könnte es nun auch bei einem 14-jährigen Zeugen kommen, der mit provokanten Antworten und seinem Verhalten im Saal auffiel. „Weiß nicht“, „keine Ahnung“, wiederholte er mehrfach, obwohl er gegenüber Polizeibeamten doch einiges zu sagen hatte. Schließlich warnte Grünberger ihn vor Beugestrafe und sogar Beugehaft. „Alle haben Alkohol getrunken, ich hab nur einen Joint geraucht“, so der Bursche. „Mit 13!“, kommentierte der Richter. Das Opfer habe er nachher noch gesehen. „Ein Zahn fiel dem Jungen heraus und er hat geheult“, gab er an. Gleichgültig reagierte er auf die Klagsdrohung der Staatsanwältin. „Das ist ihm auch wurscht“, meinte Grünberger dazu.

Urteilsverkündung

Keinen leichten Auftrag hatte die Verteidigerin des Hauptangeklagten Lisa-Marie Unfried, die bemüht war, für den Schüler, der bereits vor seinem 14. Lebensjahr wegen mehrerer Straftaten aufgefallen war, aufgrund seines Alters damals jedoch nicht vor Gericht kam, ein möglichst mildes Urteil zu erreichen. Als erfahrener Jugendrichter beließ es Grünberger bei einer bedingten Haftstrafe von sechs Monaten, warnte den Burschen jedoch eindringlich vor weiteren Straftaten. Derzeit bleibe sein Leumundszeugnis, das er vermutlich bei einer Lehrstellensuche brauche, noch weiß. Bewährungshilfe für die dreijährige Probezeit soll helfen, dass dies auch so bleibt. Dem Opfer sprach der Richter vorerst 200 Euro Schadenersatz zu. Alle Urteile sind rechtskräftig.

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