Nach Streit: Frau im Spital
Vorbestrafter Gewalttäter aus dem Bezirk ging auf vierfache Mutter los und schlug sie krankenhausreif.
BEZIRK TULLN. Noch vor kurzem hatte Bezirkspolizeikommandantin Sonja Fiegl zum Gewaltschutztreffen eingeladen. Ein Film wurde vorgeführt, der zeigte, wie der Ehemann auf die Frau einschlägt, wie die Kinder reagieren und wie die Polizei agiert. Das alles ist jetzt im Tullner Bezirk Realität geworden.
"Wir wurden vom Krankenhaus verständigt", informiert der zuständige Exekutivbeamte von der Polizeiinspektion Tulln, der Donnerstagnachmittag zum Einsatz gerufen wurde.
Arm gebrochen
Im Zuge eines Streits ging ein 32-jähriger Mann auf seine 34-jährige Frau los. Dabei brach er der vierfachen Mutter die Elle.
Er sei mehrmals wegen Gewalt und Eigentumsdelikten vorbestraft. "Jetzt zieht er alles ins Lächerliche. Aussagen wie, seine Frau sei 'psychisch krank' und 'hysterisch', hat er gegenüber der Polizei zu Protokoll gegeben." Zumeist sei der Täter überzeugt, dass er das Opfer sei, weiß der Kriminalbeamte aus Erfahrung.
Mehrmals sei er schon auf seine Frau losgegangen, zuletzt habe er ihr einen Finger gebrochen. Doch im Krankenhaus gab die junge Mutter an, dass sie sich die Verletzung selbst zugezogen hätte.
Kinder verschont
Die Kinder hat der Gewalttäter verschont: Jedoch hatte seine Gattin beim Streit die jüngste Tochter auf dem Arm. Sie wurde im Krankenhaus untersucht – eine Verletzung konnte nicht festgestellt werden.
Ein Betretungsverbot wurde verhängt, der Mann wegen Verdacht auf schwere Körperverletzung angezeigt. Er könnte bis zu drei Jahre Haft ausfassen.
Vorkommnisse wie diese sind bei der Polizei kein Einzelfall: "Bis zu dreimal pro Woche greifen wir bei Gewalt in der Familie ein. Zumeist werden Drohungen wie 'Ich bring dich um' ausgesprochen", informiert der Kriminalist.
Eine Heimhilfe geht der jungen Mutter nun zur Hand, die vom Notfallteam des Gewaltschutzzentrums NÖ beigestellt wird. Ebenso wird das Opfer psychologisch betreut.
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