Polizisten arbeiten 'am Limit'
Zu wenig Beamte, steigende Delikte. Die SPÖ kritisiert die Sicherheitsarbeit im Bezirk.
ZENTRALRAUM. Das Thema Sicherheit ist eines der wichtigsten im derzeitigen Wahlkampf. Während Innenminister Wolfgang Sobotka die gute Arbeit der Polizei hervorhebt, kritisiert Robert Laimer, SPÖ, im Zentralraum die Arbeit des Ministeriums massiv. Ein kurzer Faktencheck im Bezirk.
Mehr Kriminalität
"Die ÖVP übt sich vor allem in statistischen Zahlenspielereien und neuer Berechnungsmethoden – plötzlich sind zehn Einbrüche, wenn sie einem Täter zugeordnet werden können, nur mehr ein Fall", poltert Robert Laimer, Spitzenkandidat für die Nationalratswahl des Wahlkreises NÖ Mitte, dass die "Kriminalität in den letzten Jahren unleugbar signifikant zugenommen hat". Das sei auch im Bezirk Tulln so, meint er.
Die Zahlen in der Statistik 2016 zu 2015 zeigen einen Anstieg der durchaus ernst genommen wird, in der Halbjahresstatistik Jänner bis Juni 2017 ist auch wieder ein positiver Trend erkennbar (siehe "Zur Sache). "Kriminalität können wir nicht zu hundert Prozent verhindern, doch wenn ich mir heute ansehe, dass wir z.B. in der Stadt Tulln für Juli und August 2017 insgesamt zwei Wohnhaueinbrüche verzeichnen, so zeigt dies, dass wir eine sichere Bezirkshauptstadt haben", führt Bezirkspolizei-Chefin Sonja Fiegl aus, die zudem auf die Aktion "Gemeinsam sicher" – einer Kooperation zwischen Polizei und Bürgern verweist – die Bezirksblätter haben berichtet.
Polizei aufstocken
Die SPNÖ fordert eine bessere Ausstattung für die Exekutive und 1.500 Polizisten, denn es werde hier wirklich am Limit gearbeitet. "Ich möchte nicht, dass sich die Bevölkerung, aber auch die Polizei im Stich gelassen fühlen", sagt Laimer, dass "Sicherheit eines der wichtigsten Grundbedürfnisse der Menschen ist" und die Politik hier Verantwortung wahrzunehmen habe. Mehr Polizisten? "Das wäre natürlich eine Bereicherung, doch muss ich festhalten, dass wir sehr gut ausgerüstet sind, Dienststellen stets erneuert und renoviert werden, wie zurzeit jene in Klosterneuburg", informiert Fiegl. Auf die Kritik, dass die Beamten am Limit arbeiten, sagt sie: "Die Quellen der täglichen Belastungsfaktoren meiner Mitarbeiter erkenne ich und wir reagieren, indem wir stets versuchen für unser Team eine akzeptables Arbeitsumfeld zu schaffen und wenn jemand Hilfe braucht, dann bekommt er sie auch", so Fiegl abschließend.
Einwohner:
Tulln: 101.727 per Stand 1.1.2017; NÖ: 1.665.753
288 Polizeidienststellen gibt es in NÖ, zehn davon im Bezirk Tulln.
Niederösterreich, Strafbare Handlungen gegen die sexuelle Integrität und Selbstbestimmung - 2015 / 2016
TULLN: 2015: angezeigt: 21, geklärt 17; 2016: 40 angezeigt, geklärt 26; Veränderung angezeigt: 90,5 %, geklärt: 52,9 Prozent ... GESAMT: 2015 angezeigt: 562, geklärt: 468, 2016: angezeigt 816, geklärt: 668, GESAMT: angezeigt 45, geklärt 42,7
Niederösterreich, Strafbare Handlungen gegen fremdes Vermögen - 2015 / 2016
2015: angezeigt: 1.816, geklärt: 398; 2016: angezeigt: 1.906, geklärt: 452, Veränderung: angezeigt 5 %, geklärt 13,6 %, Gesamt: angezeigt: 44.656, geklärt: 10.977, 2016: angezeigt 47.851, geklärt: 13.468, Veränderung: 7,2 %, angezeigt, 22,7 % geklärt,
Niederösterreich, Strafbare Handlungen gegen Leib und Leben - 2015 / 2016
2015: angezeigt: 405, geklärt: 365, 2016 angezeigt: 414, geklärt: 378; Veränderung: angezeigt 2,2 %, geklärt: 3,6 %
Gesamt: angezeigt: 2015: 10.926, geklärt 9.845, 2016: angezeigt: 11.667, geklärt: 10.568, Veränderung: angezeigt: 6,8 % geklärt: 7,3 %
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