Sicherheitscheck für mehr als 220 Kilometer Autobahn
Seit 2003 bereits über 1.000 Kilometer überprüft und entschärft
KÖNIGSBRUNN / WIEN (red). 224 Kilometer Autobahnen und Schnellstraßen - das sind rund zehn Prozent des gesamten Netzes - haben Unfall-Experten 2014 auf Herz und Nieren geprüft. Die damit erkannten möglichen Risikostellen werden nun durch die ASFINAG beseitigt. „Wir machen Sicherheitschecks bevor etwas passiert“, sagt Rainer Kienreich, Geschäftsführer der ASFINAG Service Gesellschaft, „insgesamt wurden so bereits über 1.000 Kilometer, also die Hälfte unseres Netzes, überprüft und geeignete Maßnahmen für mehr Sicherheit eingeleitet.“
Sicherheitscheck bevor etwas passiert
Autobahnen und Schnellstraßen sind die sichersten Straßen in Österreich. Das hochrangige Netz der ASFINAG macht nur zwei Prozent aller Straßen in Österreich aus - darauf rollen aber 40 Prozent des gesamten Verkehrs. Der Anteil an den Unfällen insgesamt macht dennoch nur fünf Prozent aus. Rainer Kienreich: "Damit das auch so bleibt, sind wie am Fahrzeug selbst, regemäßige intensive Sicherheitschecks für die Straße erforderlich. Neben den täglichen Kontrollfahrten des Streckendienstes prüfen daher externe Experten aus dem Bereich Unfallforschung und Straßenplanung jedes Jahr eine Reihe von Abschnitten auf potentielle Sicherheitsrisiken." Bereits vor mehr als zehn Jahren hat die ASFINAG damit begonnen neben Unfallhäufungspunkten sämtliche Autobahnabschnitt genau unter die Lupe zu nehmen.
Verbesserungen bei Absicherungen und Wegweisung
Die häufigsten aus dem Sicherheitscheck 2014 abgeleiteten Maßnahmen, zielen auf bessere Absicherung und bessere Orientierung der Verkehrsteilnehmer ab: "klassische", also am Boden beginnende Anfangselemente von Leitschienen vor festen Hindernissen (etwa einem Lkw-Mautportal) werden entfernt und durch nach außen verschwenkte ersetzt. So wird verhindert, dass von der Fahrbahn abkommende Pkw wie durch eine Rampe hochgeschleudert werden. Kritische Leitschienen-Anfänge nach Autobahnabfahrten werden mittels sogenannter "Terminals" entschärft - diese geben im Falle eines Aufpralls wie eine Ziehharmonika nach, die einzelnen Bestandteile schieben sich ineinander und absorbieren so einen großen Teil der Aufprall-Energie. Eine wirkungsvolle Alternative besonders vor Tunnelportalen sind die ursprünglich für die Formel 1 entwickelten neuen Anpralldämpfer: große "Polster", die beim Frontalaufprallen als zusätzliche externe "Airbags" wirken.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der regelmäßigen Überprüfung der Halterungen und Ständer von Schildern und deren optimaler Absicherung. Auch Maßnahmen für eine möglichst optimale Orientierung der Verkehrsteilnehmer sorgen für ein Mehr an Verkehrssicherheit: die Wegweisung und Beschilderung muss klar und rasch zu erfassen sein. Und werden die Lenker durch Scheinwerfer entgegenkommender Autos zu sehr geblendet, schaffen etwa Trennwände zwischen den Fahrbahnen Abhilfe.
Folgende Abschnitte wurden 2014 intensiv gecheckt
A 2 Traiskirchen - Leobersdorf 11 km
A 2 Pörtschach West – Villacher Faaker See 19 km
A 3 Guntramsdorf – Pottendorf 13 km
A 10 Hallein – Pongau 30 km
A 10 südl. Tunnelportal Katschberg – Spittal-Millstädter See 28 km
A 12 Staatsgr. Kiefersfelden – Kramsach 32 km
A 12 Bereich Innsbruck Ost/ West 6 km
A 13 Innsbruck-Amras – Innsbruck Süd 3 km
A 21 Steinhäusl – Heiligenkreuz 23 km
S 4 Mattersburg – Neudörfl 10 km
S 5 Königsbrunn am Wagram – Jettsdorf 14 km
S 6 Kindberg Ost – Bruck/Mur 18 km
S 31 Weppersdorf Nord – Oberpullendorf Nord/ Stoob Süd 10 km
S 33 Traismauer Süd – Jettsdorf 8 km
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