Region Tulln
So hilft unser Bezirk den Flüchtlingen der Ukraine

Die Stadtgemeinde Tulln hat kurzfristig eine aus zwei Mitarbeiterinnen bestehende zentrale Koordinierungsstelle für Geflüchtete und ehrenamtliche HelferInnen. Leiterin des Bürgerservice Daniela Schaffler-Degold, Karin Wolfahrt, die ukrainisch-stämmige und -sprachige Anna Shepelyeva Bürgermeister Mag. Peter Eisenschenk. | Foto: Stadtgemeinde Tulln
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  • Die Stadtgemeinde Tulln hat kurzfristig eine aus zwei Mitarbeiterinnen bestehende zentrale Koordinierungsstelle für Geflüchtete und ehrenamtliche HelferInnen. Leiterin des Bürgerservice Daniela Schaffler-Degold, Karin Wolfahrt, die ukrainisch-stämmige und -sprachige Anna Shepelyeva Bürgermeister Mag. Peter Eisenschenk.
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Der Krieg in der Ukraine erschüttert uns nach wie vor. Doch wie sieht die aktuelle Lage in unserem Bezirk aus?

REGION. 

"Fünf Personen sind bereits in Grafenwörth angekommen. Drei Frauen und zwei Kinder",

erzählt Michaela Koller von der Marktgemeinde Grafenwörth. Leerstehende Gemeindewohnungen wurden im Eiltempo renoviert und gezielt neue Möbel und Hilfsgüter wie Decken, Bettzeug und Geschirr für die ankommenden Familien gesammelt, um ihnen einen möglichst normalen Tagesablauf gewährleisten zu können. Die Koordination dabei übernimmt das Gemeindeamt selbst. Auch Privatpersonen melden sich, bieten ihre Hilfe an und wollen Vertriebene aufnehmen.

"Die Gemeinde steht in engem Kontakt mit Betreuungseinrichtungen, um den Kindern und Eltern eine taktvolle Einbindung in das Schul- und Kindergartenwesen zu gewährleisten",

so Alfred Riedl, Bürgermeister von Grafenwörth.

"Besonders in den Volksschulen ist das Interesse am Geschehen beträchtlich, und die Kinder erwarten die Ankunft ihrer neuen Kollegen mit überwältigender Solidarität."

In der Stadt Tulln hingegen sind bereits rund 100 Flüchtlinge angekommen und in organisierten Quartieren der Gemeinde, im Pfarrhof St. Stephan und bei Privatpersonen untergebracht. Auch die ukrainischen Kinder besuchen bereits die Tullner Schulen. Freizeitaktivitäten können kostenlos genutzt werden, um den Geflohenen zumindest etwas Ablenkung nach den schweren Tagen und Wochen bieten zu können.

Zwei Mitarbeiterinnen bilden zudem eine zentrale Anlaufstelle im Rathaus: Karin Wolfahrt und die ukrainisch-stämmige und -sprachige Anna Shepelyeva. Sie stehen den Flüchtenden und Unterkunftgebern zur Seite und sind zudem Koordinationsstelle für ehrenamtliche Helfer.

Hilfspaket geschnürt

„In der Stadtratssitzung haben wir einstimmig ein Hilfspaket beschlossen, um aus der Ukraine eintreffenden Flüchtlingen schnell unter die Arme zu greifen. Im Namen aller Stadträte, die bei der Sitzung dabei waren, kann ich Ihnen versichern, dass uns die humanitären Hilfeleistungen für die Ukraine ein politisches und persönliches Anliegen sind“,

verkündet Peter Eisenschenk, Bürgermeister von Tulln. Die Gemeinden sind immer wieder auf der Suche nach Privatpersonen, die Unterkünfte bereitstellen können oder ehrenamtlich unterstützen möchten. Gerne werden auch Geldspenden angenommen. Informationen finden Sie online oder bei der jeweiligen Gemeinde.

Überwältigende Solidarität für Ukraine

Grafenwörther leisten Hilfe für Vertriebene

GRAFENWÖRTH (PA). Der Gemeinde Grafenwörth war es seit Ausbruch des Krieges ein großes Anliegen, den Vertriebenen schnelle und effiziente Hilfe zu leisten. So wurden leerstehende Gemeindewohnungen im Eiltempo renoviert. Neue Möbel und Alltagsgüter wurden gesammelt und gekauft, um den ankommenden Familien einen möglichst normalen Tagesablauf in Ihren neuen Unterkünften zu gewährleisten.
Von Privatpersonen erreichten uns in den letzten Tagen mehrere Anfragen betreffend die Aufnahme von Vertriebenen. Diesen wurde seitens der Behörde umfangreiche Informationen zu Zuschüssen, Grundversorgung, Krankenversicherung, Schul- und Kindergartenintegration, und persönliche Betreuung vermittelt. 
Derzeit wird eine der Gemeindewohnungen von einer fünfköpfigen Familie (3 Frauen, 2 Kinder) aus der Ukraine genutzt. 
Die Anteilnahme unserer Bürgerinnen und Bürger ist beträchtlich. Täglich erreichen uns Anfragen, in welcher Weise geholfen werden kann. Die Gemeinde hat ein vierseitiges Informationsschreiben an alle Grafenwörtherinnen und Grafenwörther gerichtet, in welchem die wichtigsten Informationen betreffend Unterkunftgebung und Spenden zusammengefasst und kompetente Anlaufstellen und Hilfsorganisation gelistet sind. Auch wurde ein separates Spendenkonto eingerichtet.
Da sich der Transport von Sachspenden in die Kriegsregionen als schwierig und bedenklich erweist, richten sich zahlreiche Spendenanfragen direkt an die Gemeinde, um die Ankömmlinge vor Ort gezielt mit Gebrauchsgütern, Kleidung und Spielwaren zu versorgen.
Die Gemeinde steht in engem Kontakt mit den Betreuungseinrichtungen, um den Kinder und Eltern eine barrierefreie und taktvolle Einbindung in das Schul- und Kindergartenwesen zu gewährleisten. Besonders in den Volksschulen ist das Interesse am Geschehen beträchtlich, und die Kinder erwarten die Ankunft ihrer neuen Kollegen mit überwältigender Solidarität.

Von den Mitarbeitern am Gemeindeamt ist allen voran Frau Michaela Koller zu nennen, die hingebungsvollen Einsatz leistet, um den Flüchtlingen ein herzliches Willkommen zu vermitteln, und Schnittstelle für all jene zu sein, die Helfen wollen.

Hilfe aus Tulln

TULLN (PA) Krieg in der Ukraine: Tulln hilft in vielfältiger Weise
Der Krieg in der Ukraine und das unvorstellbare Leid der Bevölkerung machen uns tief betroffen und wir wollen helfen. Die Stadtgemeinde Tulln hat nun eine Reihe konkreter Hilfsmaßnahmen beschlossen, um sowohl bereits in Tulln eingetroffene bzw. eintreffende Geflüchtete als auch die Menschen in der Ukraine zu unterstützen.

„In der Stadtratssitzung am 16. März haben wir einstimmig ein Hilfspaket beschlossen, um aus der Ukraine eintreffenden Flüchtlingen unbürokratisch und schnell unter die Arme zu greifen. Im Namen aller Stadträte, die bei der Sitzung am 16. März dabei waren – Vzbgm. Harald Schinnerl, Vzbgm. Rainer Patzl, Vzbgm. Wolfgang Mayrhofer, STR Franz Hebenstreit, STR Peter Höckner, STR Elfriede Pfeiffer, STR Lucas Sobotka, STR Susanne Stöhr-Eißert und STR Hubert Herzog – kann ich Ihnen versichern, dass uns die humanitären Hilfeleistungen für die Ukraine ein politisches und persönliches Anliegen sind“,

so Bürgermeister Mag. Peter Eisenschenk.

1) Maßnahmenpaket der Stadtgemeinde für Flüchtlinge in Tulln
Aktuell (Stand 18. März) sind rd. 100 Flüchtlinge aus der Ukraine in Tulln angekommen und in Quartieren der Gemeinde, im Pfarrhof St. Stephan, bei Privatpersonen und in einem organisierten Quartier untergebracht. Der Stadtrat hat ein Maßnahmenpaket für sie und für die weiteren in Tulln eintreffenden Flüchtlinge geschnürt:

°) Zentrale Koordinierungsstelle für Flüchtende und ehrenamtliche HelferInnen: Zwei Mitarbeiterinnen bilden ab 18. März eine zentrale Anlaufstelle im Rathaus: Karin Wolfahrt, die bereits viel Erfahrung in der Flüchtlingswelle 2015 sammeln konnte, und die ukrainisch-stämmige und -sprachige Anna Shepelyeva. Die beiden stehen den Flüchtenden und UnterkunftgeberInnen für ihre Fragen zur Seite und sind zudem Koordinationsstelle für die vielen in der Flüchtlingshilfe ehrenamtlich aktiven BürgerInnen. Die Koordinationsstelle ist erreichbar:

  • vor Ort im Rathaus, immer Montag bis Mittwoch sowie Freitag von 9 bis 12 Uhr und Donnerstag von 15 bis 18 Uhr
  • telefonisch unter Tel. 02272 690 444, immer Montag bis Freitag, 9 bis 18 Uhr (erreichbar ab Montag, 21. März)
  • Informationen auf www.tulln.at

°) Bereitstellung von 23 Wohnungen: Die Stadtgemeinde stellt insgesamt 23 Wohnungen für Flüchtende zur Verfügung. Einige davon sind bereits verfügbar, andere müssen zunächst noch adaptiert werden – hierfür werden € 50.000,- investiert.

°) € 10.000,- für den Verein „Plattform Flüchtlingshilfe Tulln“: Bereits in der Flüchtlingswelle 2015 hat sich die „Plattform Flüchtlingshilfe“ gegründet, ihr gehören u.a. VertreterInnen der Tullner Pfarren an. Die Stadtgemeinde unterstützt die Plattform nun mit einer Spende in der Höhe von € 10.000,-, die für kurzfristige Hilfeleistungen genutzt werden. Die Plattform hat bereits 2015 sehr effektive und rasche Unterstützung für die geflüchteten Menschen ermöglicht.

°) Unterstützung für Kinder und Jugendliche bzw. Familien: Die eingetroffenen Kinder besuchen teilweise bereits den Unterricht in den Tullner Schulen. Sollte es – z.B. für Behördenwege der Eltern o.ä. – notwendig oder gewollt sein, kann auch die Nachmittagsbetreuung kostenlos in Anspruch genommen werden. Weiters werden die Sozialarbeiter der Tullner Jugendarbeit zusätzliche Zeit und Ressourcen für die Betreuung ukrainischer Jugendlicher investieren.

°) Kostenlose Freizeitaktivitäten: Die in der Stadtgemeinde Tulln aufgenommenen Geflüchteten können die Tullner Freizeiteinrichtungen kostenlos nutzen und dadurch vielleicht zumindest für kurze Zeit Ablenkung nach den schweren Tagen und Wochen finden. Ebenfalls ein kleines Stück normales Leben können Aktivitäten in Vereinen bieten. Entsteht Vereinen dadurch ein finanzieller Nachteil, so wird dieser in der Vereinsförderung 2022 berücksichtigt, sodass die Geflüchteten die Vereinsaktivitäten kostenlos nutzen können.

2) So können Sie den Geflüchteten helfen
Wenn Sie den bereits geflüchteten Menschen helfen möchten, können Sie dies auf diesen Wegen am effizientesten tun:

°) Unterkünfte bereitstellen: Die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) hat eine Koordinierungsstelle eingerichtet, um Quartiere für Flüchtlinge übergeordnet zu koordinieren. Wenn Sie also kurz- oder mittelfristig ein Quartier für Flüchtende anbieten möchten, können Sie dies auf www.bbu.gv.at sowie auf der Plattform „NÖ hilft“ www.noehilft.at mittels Onlineformular eintragen. Sie werden dann kontaktiert, um die weiteren Schritte abzustimmen – u.a. wird das Quartier besichtigt und sie erhalten Informationen über die finanzielle Vergütung. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen:

  • Privates Quartier: Sie stellen den Wohnraum zur Verfügung, die Betreuung der Flüchtlinge erfolgt aber übergeordnet. Falls Sie eine Miete verlangen, erhalten die Geflüchteten von Land NÖ die Miete ersetzt, allerdings maximal 300 Euro.
  • Betreutes Quartier: Sie erklären sich bereit, die Flüchtlinge umfassend zu betreuen, etwa durch Verpflegung, Behördengänge etc., und erhalten dafür vom Land NÖ bis zu € 25,- pro Person und Tag.

Wichtig: Geflüchtete müssen nach ihrer Ankunft so rasch wie möglich beim Meldeamt des Rathauses angemeldet und registriert werden, sodass sie für die Grundversorgung berücksichtigt werden.

°) Ehrenamtlich unterstützen bzw. Sachspenden für die Familien in Tulln bereitstellen: Um die Maßnahmen und Hilfsaktivitäten zu koordinieren, kontaktieren Sie am besten die Koordinierungsstelle für Flüchtende und ehrenamtliche HelferInnen im Rathaus (Kontakt siehe oben). Dort erhalten Sie Informationen, welche Güter aktuell benötigt werden bzw. wie sie den Menschen konkret am besten helfen können.

3) Effiziente Hilfe in der Ukraine
Die Lage in der Ukraine ist sehr instabil, umso wichtiger ist koordinierte Hilfe. So können Sie den Menschen in der Ukraine aktuell am besten helfen:

°) Geldspenden an anerkannte Hilfsorganisationen / NGOs
Die mit Abstand beste Hilfe, die Privatpersonen leisten könnten, ist eine Geldspende – denn die bekannten Hilfsorganisationen wissen, was tatsächlich vor Ort benötigt wird, verfügen über die notwendige Erfahrung und Logistik, um die Hilfsgüter in großen Mengen anzukaufen und direkt zu den Menschen zu bringen, die sie brauchen. Auf internationaler Ebene werden für die Hilfslieferungen sichere Korridore ausverhandelt. Aus diesem Grund wird auch weiterhin von selbst organisierten Hilfsaktionen und -fahrten dringend abgeraten. Vertrauen Sie den anerkannten Hilfsorganisationen – eine Liste inkl. Links zu Spendenmöglichkeiten finden Sie hier (die Spenden sind steuerlich absetzbar):

°) Sachspenden nur auf konkreten Aufruf von Hilfsorganisationen, Land und Bund
Oft ist der erste Impuls, den Menschen mit konkreten Gütern zu helfen. Das ist laut den Hilfsorganisationen aber aktuell nicht sinnvoll – denn die Sammlung und Sichtung unkoordinierter Spenden ist sehr aufwändig und bringt mitunter mehr Aufwand als Nutzen. Bitte tätigen Sie Sachspenden also nur bzw. erst dann, wenn es entsprechende Aufrufe dazu gibt. Ein guter Ansprechpartner ist der in der Langenlebarner Straße beheimatete Niederösterreichische Zivilschutzverband unter Tel.: 02272 / 61820.

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