Tulln
Spatenstich für innovatives Naturkraftwerk in Tulln erfolgt

Robert Gutscher (Geschäftsführer TullnEnergie), LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Bürgermeister Peter Eisenschenk und Johannes Sanda (Geschäftsführer TullnEnergie). | Foto: Victoria Edlinger
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  • Robert Gutscher (Geschäftsführer TullnEnergie), LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Bürgermeister Peter Eisenschenk und Johannes Sanda (Geschäftsführer TullnEnergie).
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PERNKOPF: Musterprojekt für Innovation und Kreislaufwirtschaft, für sauberen Strom und saubere Wärme

TULLN. Der Spatenstich für das Naturkraftwerk in Tulln ist erfolgt. Die Kraftwärmekopplungsanlage soll neben Strom auch Wärme für den städtischen Bauhof und umliegende Betriebe erzeugen. Die Bauarbeiten des Naturkraftwerks, das neben der Kläranlage im Osten der Stadt errichtet wird, werden bis April 2024 dauern. LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf gratuliert:

„Niederösterreich geht den Weg zur Energieunabhängigkeit mit großem Tempo. Das neue Naturkraftwerk Tulln, für das rund sieben Millionen Euro investiert werden, ist dabei ein Musterprojekt für Innovation und Kreislaufwirtschaft, für sauberen Strom und saubere Wärme. Damit wird nicht nur das Klima geschützt, sondern auch das Gemeindebudget geschont und gleichzeitig die Unabhängigkeit von Importen erhöht. Denn nur was wir selber erzeugen, haben wir auch selber in der Hand“

Nach der Fertigstellung werden mit der Anlage 1.800 MWh Strom pro Jahr produziert – das entspricht dem Verbrauch von rund 500 durchschnittlich großen Haushalten. Erstmals wird Tulln damit über eine kommunale Anlage verfügen, die, anders als die großen städtischen Photovoltaikanlagen, wetterunabhängig rund um die Uhr Strom produzieren kann. Die Kläranlage und damit die Abwasserreinigung der Stadtgemeinde Tulln wird damit zu 100% „blackoutsicher“. Die dabei entstehende Wärme wird zur Trocknung des Klärschlammes, zur Heizung des städtischen Bauhofs, sowie von Unternehmen im Gewerbegebiet-Ost und einigen Wohngebäuden genutzt werden. Die Strom- und Wärmegewinnung der neuen Anlage ist wesentlich emissionsärmer als herkömmliche holzbetriebene Anlagen und es werden viele klimaschädliche Erdgasheizungen der zukünftigen Abnehmer ersetzt. Werden alle Effekte addiert, verbessert sich die CO2-Bilanz der Gartenstadt um mindestens 500 Tonnen Treibhausgase pro Jahr.

Pyrolyse: Verbrennung von Holzgas

Durch ein neues Verfahren wird in der neuen Anlage der problematische Effekt entschärft, dass beim Verbrennen von Holz der gesamte Kohlenstoff, der darin gespeichert ist, wieder zur Gänze freigesetzt wird: Mittels des in Tulln neu

angewandten Pyrolyse-Verfahrens wird nicht das Holz, sondern das daraus gewonnene Holzgas verbrannt. Dadurch bleibt der im Holz enthaltene Kohlenstoff größtenteils in der Asche gebunden, die wiederum in der Landwirtschaft zur Erhöhung der Bodengüte und zur Verringerung der Geruchsemmissionen von Gülle ausgebracht werden kann.

„Die Pyrolyse bildet einen perfekten Kreislauf, wodurch Kohlenstoff nachhaltig der Atmosphäre entzogen wird. Ich bin sicher, dass bei der Energienutzung von Holz die Pyrolyse im ganzen Land die Technik der Zukunft sein wird und als Ergänzung unserer Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen gut geeignet ist. Wir können es uns nicht mehr leisten Jahrzehnte zu warten, bis nachwachsende Bäume den freigesetzten Kohlenstoff von herkömmlich verbranntem Holz wieder aufnehmen. Nach tausenden Jahren Menschheitsgeschichte, sind es gerade die nächsten 20 Jahre, die alles entscheiden“,

betont Tullns Bürgermeister Peter Eisenschenk, der gleichzeitig auch die Funktion des Umweltstadtrates ausübt.


Holz aus dem städtischen Forst und Holzabfällen


Das verwendete Holz wird zu 50 Prozent aus den städtischen Forstbetrieben stammen, der restliche Bedarf soll ebenfalls regional besorgt und primär aus Holzabfällen der Waldbewirtschaftung stammen. Jedenfalls wird darauf geachtet werden, dass hinsichtlich Ökologie und Gewinnung nur unproblematisches Holz verwendet wird. Die Feinstaubbelastung wird durch den Einsatz hochwertiger Filteranlagen massiv minimiert, wobei grundsätzlich ein zentrales Biomasseheizwerk immer deutlich weniger Feinstaub ausscheidet als viele kleine Einzelöfen.

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