Tierquäler kommt mit Geldbuße davon
- Richter Martin Kühlmayer: Der Beschuldigte nahm das Diversionsangebot an.
- Foto: Probst
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Beagle an Quad Gassi geführt; 55-Jähriger vor Gericht
BEZIRK TULLN (ip). Blutende Abschürfungen im Bauch- und Brustbereich, sowie schmerzhafte Verletzungen an den Pfoten erlitt ein zweijähriger Beagle, dessen Besitzer aus dem Bezirk Tulln nicht bemerkt hatte, dass sein Hund, den er an der Leine hinter seinem Quad herlaufen ließ, gestürzt war. Eine Autofahrerin machte ihn hupend und mit Gesten darauf aufmerksam, dass er das Tier hinter sich nachschleift.
Am Landesgericht St. Pölten musste sich der 55-Jährige wegen Tierquälerei verantworten. Er habe diese Art des Auslaufs schon jahrelang mit seinem Pinscher gemacht und auch der Beagle sei immer wieder auf diese Art in Bewegung gebracht worden, so der Hundebesitzer, dessen Verteidigerin Daniela Anzböck betonte, dass ihr Mandant seinen Hund liebe, ihn optimal betreut und sogar Kurse mit ihm absolviert habe. Jetzt sei er besonders traurig, dass das Tier nicht mehr bei ihm sein darf und natürlich habe keinerlei Vorsatz bestanden, den Hund zu quälen.
„Ich habe nicht gerechnet, dass etwas passiert“, beteuerte der Beschuldigte gegenüber Richter Martin Kühlmayer, der ihn auch auf die Gefahr hinwies, dass das Tier mit der eineinhalb Meter langen Leine durchaus auch unter die Räder kommen hätte können.
Nur ein paar Sekunden
Er habe nur ein paar Sekunden nicht auf den Hund geschaut, behauptete der 55-Jährige, daher sei es gar nicht möglich, dass er ihn, wie die Zeugin behauptet hatte, mehrere hundert Meter mitgeschleift habe. Einen Tierarzt habe er nicht konsultiert und auch die Wunden habe er nicht desinfiziert beziehungsweise versorgt. „Der Hund hat sich selbst die Wunden abgeleckt“, erklärte der Beschuldigte dazu.
„Der Hund hat mir eine verletzte Pfote entgegengehalten, als wollte er sagen, es tut sehr weh“, schilderte eine Zeugin, deren Aufgabe es war, die Situation des Tieres nach dem Unfall zu klären. „Die Wunden waren zum Teil verschmutzt“, schilderte sie und aufgrund der Schmerzen musste sie den Beagle zweimal stationär in einer Tierklinik unterbringen.
Seinem Monatseinkommen in Höhe von 1.700 Euro entsprechend soll der Tierquäler nun eine Geldbuße bezahlen. Der Beschuldigte nahm das Diversionsangebot des Richters an. Der Staatsanwalt gab vorerst keine Erklärung ab.
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Tierquälerei: Beagle mit Quad mitgeschliffen, 11.7.2016
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