Autobesitz: Schere zwischen Stadt und Land
Tulln nö-weit auf Platz 8

Foto: pixabay.com

BEZIRK TULLN / Ö (pa). In allen Bezirken Niederösterreichs nimmt die Zahl der Autos stärker zu als die Einwohnerzahl, macht der VCÖ aufmerksam. Im Bezirk Waidhofen/Thaya gibt es im Verhältnis zur Einwohnerzahl die meisten Autos, in Wiener Neustadt ist die Abhängigkeit vom Auto am geringsten. Der VCÖ betont, dass mit einer verkehrssparenden Raumordnung und der Stärkung der Ortskerne wieder mehr Wege mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt werden können. Wichtig sind zudem mehr Bahn- und Busverbindungen und mehr Carsharing-Angebote.
In Niederösterreich gibt es beim Autobesitz eine große Schere zwischen Stadt und Land, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Die im Verhältnis zur Einwohnerzahl geringste Anzahl an Pkw gibt es in Wr. Neustadt mit 551 Pkw pro 1.000 Einwohner. An zweiter Stelle liegt die Landeshauptstadt St. Pölten mit 571 Pkw pro 1.000 Einwohner und an dritter Stelle Krems mit 590 Pkw pro 1.000 Einwohner. Auf Platz 8 rangiert Tulln mit 630 Autos pro 1.000 Einwohner.

Die meisten Autos pro 1.000 Einwohner gibt es im Waldviertel: Im Bezirk Waidhofen an der Thaya sind es 720, im Bezirk Zwettl 704, im Bezirk Horn 689 und im Bezirk Gmünd 682 pro 1.000 Einwohner. Im Bezirk Waidhofen an der Thaya ist die Zahl der Einwohner seit dem Jahr 2005 zwar um rund 1.250 gesunken, die Zahl der Autos aber um rund 2.000 gestiegen, macht der VCÖ aufmerksam.

Der VCÖ betont, dass auch in den Regionen die teure Auto-Abhängigkeit verringert werden kann. Eine zentrale Rolle spielt die Siedlungsentwicklung und die Wohnbaupolitik. "Wenn Ortskerne gestärkt werden und Betriebe so angesiedelt werden, dass die Beschäftigten sie auch gut mit Bus, Bahn oder Fahrrad erreichen können, dann sind die Menschen auch weniger aufs Auto angewiesen und können ihre Ausgaben für Mobilität verringern", betont VCÖ-Experte Markus Gansterer. Neben einem dichteren öffentlichen Verkehrsnetz sind häufige Verbindungen auch außerhalb der klassischen Pendlerzeiten wichtig. Die Arbeitszeiten werden immer flexibler, die Anzahl der Teilzeitarbeitsplätze nimmt zu.

Kommunales Carsharing

Großes Potenzial hat Carsharing in den Regionen. Gemeinden können kommunales Carsharing anbieten, bei Wohnhausanlagen kann ein gemeinsam nutzbarer Fahrzeugpool - von E-Autos über Elektro-Fahrräder und auch Transportfahrrädern - den Haushalten zumindest ein Zweitauto ersparen. Die beliebten E-Fahrräder in Kombination mit dem Ausbau der Radinfrastruktur erhöhen ebenfalls die Freiheit in der Verkehrsmittelwahl.
Der VCÖ erinnert an die Schäden, die durch den Klimawandel verursacht werden. Einen bitteren Vorgeschmack hat der heurige Sommer geliefert, mit Hitze und Dürre sowie im Süden Österreichs mit Starkregen und Überschwemmungen. "Wir sind die letzte Erwachsenen-Generation, die den Klimawandel bremsen kann. Jeder und jede von uns kann einen Beitrag leisten. Nichts zu tun, ist keine Option, weil es uns selber schadet und noch viel mehr den Kindern und Kindeskindern", appelliert VCÖ-Experte Gansterer rasch verstärkte Klimaschutz-Maßnahmen umzusetzen. Beim Verkehr ist der Ausstieg aus Erdöl zentral, um die Klimaziele erreichen zu können.

VCÖ: Wr. Neustadt hat niedrigste Anzahl von Pkw pro 1.000 Einwohner
(Pkw pro 1.000 Einwohner im Jahr 2017)

1. Wr. Neustadt: 551 Pkw pro 1.000 Einwohner
2. St. Pölten: 571
3. Krems an der Donau: 590
4. Waidhofen an der Ybbs: 602
5. Bezirk Baden: 611
6. Bezirk Lilienfeld: 614
7. Bezirk Bruck an der Leitha: 623
8. Bezirk Tulln: 630
10. Bezirk St. Pölten Land: 630
11. Bezirk Scheibbs: 633
12. Bezirk Korneuburg: 639
13. Bezirk Amstetten: 642
14. Bezirk Neunkirchen: 643
15. Bezirk Gänserndorf: 644
16. Bezirk Wr. Neustadt Land: 649
17. Bezirk Melk: 651
18. Bezirk Hollabrunn: 660
19. Bezirk Krems Land: 665
20. Bezirk Mödling: 674
21. Bezirk Mistelbach: 678
22. Bezirk Gmünd: 682
23. Bezirk Horn: 689
24. Bezirk Zwettl: 704
25. Bezirk Waidhofen an der Thaya: 720

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2018

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