Tullner helfen in der "Schneehölle"
Kameraden schaufeln Dächer frei, Bundesheer sprengt Lawinen
BEZIRK TULLN. BEZIRK TULLN. "Es sind noch immer Einheiten im Einsatz", informiert Bereitschaftskommandant Friedrich Ploiner vom Katastrophenhilfsdienst.
Freitag wurde ein Katastrophenhilfsdienstzug aus dem Bezirk nach Annaberg entsandt, 45 Kameraden waren mit zehn Fahrzeugen im Einsatz, um Gebäude (Kindergarten und Volksschule) vom Schnee zu befreien. Stefan Öllerer, Pressesprecher des Bezirksfeuerwehrkommandos, war auch vor Ort: "Ich bin derzeit im Gemeindeamt und es schneit. Doch das Problem ist nicht der Schnee in der Menge, sondern vielmehr der Wind. Wir haben hier bis zu vier Meter hohe Schneewechten", sagt er. "Gerade heute sind zwei Hubschrauber der Flieger- und Fliegerabwehrtruppenschule vom Fliegerhorst Brumowski in das Katastrophengebiet geflogen", informiert Kommandant Reinhard Kraft am Freitag. Vonseiten des Bundesheeres wurden im Gebiet um das Hochkar und Lackenhof Lawinensprengungen durchgeführt. Zwei Hubschrauber Alouette III wurden entsandt. Grundsätzlich werden die in Langenlebarn stationierten Hubschrauber zur Ausbildung von Militärhubschrauberpiloten eingesetzt, stehen aber jederzeit auch für jegliche Einsatzaufgaben zum Schutz der österreichischen Bevölkerung bereit.
Evakuierung von Personen
Begonnen wurde die fliegerische Unterstützung im Westen Österreichs, in eingeschneiten Dörfern wird die Versorgung der Bewohner mit Nahrungsmitteln und Medikamenten über die Luft sichergestellt. Das Einsatzspektrum umfasst auch die Evakuierung von Personen sowie das „Wegblasen“ der Schneelast von Leitungen und Bäumen entlang von Verkehrsverbindungen mittels der Rotorblätter. „Wegen der schlechten Sicht mussten immer wieder Flüge abgebrochen werden. Die dichte Wolkendecke und der starke Wind machen unseren Piloten oftmals einen Strich durch die Rechnung. Über Tage hinweg war es nicht möglich alle Einsätze zu fliegen. Derzeit befinden sich alle verfügbaren leistungsstarken Black Hawk Hubschrauber sowie mehrere kleine Helikopter im Einsatz. Ca. 30 Soldaten sind zur Hilfe vor Ort. Hierzu kommen unmittelbar nochmals ca. 40 Personen in der Garnison Langenlebarn. Diese sind für Wartungstätigkeiten der Luftfahrzeuge und für den Betrieb des militärischen Flugplatzes erforderlich", erklärt Garnisonskommandant Oberst Rafetseder.
Georg Hagl: "Von Tulln aus werden alle Einsatzkräfte in Niederösterreich koordiniert!"
Für das Personalmanagement im Landesführungstag zeichnete Samstag Judenaus Feuerwehrkommandant Georg Hagl verantwortlich: "Da werden die Einsätze für den nächsten Tag vorbereitet, das bedeutet, welches Personal kommt von wo, wann wird der Austausch stattfinden", sagt er. Voraussichtlich wird er am Mittwoch (16.01.) wieder zu einem 24-Stunden-Dienst einrücken. "Die Situation hat sich durch den Abgang von Schneebrettern verändert", informiert er. "Warten unter Anführungszeichen" heißt es auch für Ploiner, dem zwar bewusst ist, dass alle Bezirke der Reihe nach zur Hilfeleistung beigezogen werden. "Aber wir sind auf jeden Fall im Stand by-Modus", sagt er Montagvormittag (14.01.2019).
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