Tullner stehen auf den Einkauf in der Bezirkshauptstadt
TULLN. "Fahr nicht fort, kauf im Ort" – das trifft auf die Tullner Bevölkerung zu. Die aktuelle Studie "Kaufkraftstrom- und Einzelhandelsstrukturuntersuchung NÖ" zeigt im Regionalbericht NÖ Mitte, dem der Bezirk Tulln zugeordnet wird, dass drei Viertel der Personen im Bezirk einkaufen. Und – dieses Einkaufsverhalten hat sich in den letzten sieben Jahren um ganze acht Prozent gesteigert.
Anstieg um 13 Prozent
Das Kaufkraftvolumen – also die Kaufkraft aller Haushalte im Bezirk – liegt bei 387,1 Millionen Euro. Noch im Jahr 2006 war dies um 13 Prozent geringer.
Doch, wohin fahren die Tullner, wenn sie vor Ort nicht fündig werden und wie viel geben sie aus? Aus dem Bezirk fließen 26,7 Millionen Euro nach Wien, 15,3 werden in St. Pölten ausgegeben. E-Commerce boomt nach wie vor – dort fließen 11,6 Millionen Euro rein. Die stärksten Kaufkraft-Zuflüsse werden aus den Bezirken Wien Umgebung (16,4 Milionen) und Korneuburg (14,4 Millionen Euro) berechnet, dahinter folgen Wien mit 7,9 und St. Pölten mit 3,3 Millionen Euro.
Warum? Auch das geht aus der 25 Seiten dicken Studie hervor: Sowohl der Bezirk Tulln als auch die Landeshaupstadt St. Pölten verfügen in der Region NÖ Mitte im Verhätlnis zur Einwohnerzahl mit 1,8 Quadrateter über das größte Verkaufsflächenangebot.
Wohnung und Einkaufen
Nach wie vor ein grundsätzliches Problem stellt die Revitalisierung der Innenstadt dar – diese könne durch Wohnen im Zentrum positiv beeinflusst werden. Und das trifft auf die Blumenstadt haarscharf zu – unter anderem mit dem Bau der Stadtoase.
"Der neue größte H&M wird nochmal mehr Kunden nach Tulln ziehen", sagt Rudolf Buchinger, zuständiger Stadtrat für Innenstadt und Tourismus. Doch bauche man in der City auch Augenmaß: "Wir haben einiges leer stehen – hier sollen sich wieder Geschäftstreibende niederlassen", führt Buchinger aus, dass man mit Umwidmungen auf der grünen Wiese behutsam umgehen muss, um die Leute weiterhin zum Kauf in der Stadt zu motivieren.
Die Nase vorn
Erfreulich ist, dass Tulln in Sachen "City-Check" die Nase vorn hat. Hier wurden unter anderem Kriterien wie Sauberkeit, Parkleitsystem, Bodenbelag, Abfallkörper, Beleuchtung sowie der Branchen- bzw. der Betriebsmix unter die Lupe genommen.
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