Überfall auf Tankstelle: Zeugen auf der Anklagebank

Der Verteidiger des 19-Jährigen, Stefano Alessandro, erklärte, dass sein Mandant „nur ein bisserl eine Ahnung“ gehabt habe. | Foto: Probst
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  • Der Verteidiger des 19-Jährigen, Stefano Alessandro, erklärte, dass sein Mandant „nur ein bisserl eine Ahnung“ gehabt habe.
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TULLN (ip). Unmittelbar vor dem Raubüberfall auf die Jet Tankstelle in Tulln am 2. Februar dieses Jahres besprachen die drei Täter letzte Einzelheiten in der Wohnung eines Bekannten, wo sie auch die Softgun zusammenbauten. Zumindest drei Burschen im Alter von 19, 20 und 23 Jahren bekamen die Vorbereitungsgespräche mit.
Am Landesgericht St. Pölten mussten sich die beiden Bosnier, sowie der 20-jährige Österreicher den Vorwürfen von Staatsanwalt Patrick Hinterleitner stellen, wobei es der ältere bevorzugte, zum Prozess erst gar nicht zu erscheinen. Konkret warf ihnen der Staatsanwalt vor, sie hätten vorsätzlich eine, mit Strafe bedrohte Handlung nicht verhindert, indem sie weder die Polizei noch das Opfer verständigt hätten.

Nicht mit Überfall gerechnet

Der Verteidiger des 19-Jährigen Stefano Alessandro erklärte, dass sein Mandant „nur ein bisserl eine Ahnung“ gehabt habe, was da passiert. „Soll er zur Polizei sagen, dass irgendwer irgendwas in Tulln macht?“, so Alessandro.
„Die drei Männer haben serbisch gesprochen“, verteidigte sich der 20-Jährige, wobei er nur Brocken wie „Geld“ und „Jet Tankstelle“ verstanden habe. Und zur Softgun meinte er. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass die einen Überfall machen. Ich habe an einen Einbruch gedacht.“ Darüber hinaus habe er das Trio gewarnt: „Ich habe gesagt, egal was sie vorhaben – es ist keine gute Idee!“

Angst vor "Tätowierer"

Dass er sich nicht an die Polizei gewandt hatte, rechtfertigte der Österreicher damit, dass er einerseits keinen verraten wollte und andererseits vor dem „Tätowierer“ Angst gehabt habe. Dieser soll beim Verlassen der Wohnung auf Serbisch gedroht haben: „Jeder, der etwas sagt, den bringe ich um!“ Einer der Anwesenden habe ihm das übersetzt.
„Zwei haben gesagt, dass sie von irgendwo Geld besorgen wollen“, berichtete der mitangeklagte Bosnier. „Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass sie zum ersten Mal darüber gesprochen haben“, ergänzte er und meinte, dass von Geld in einer Größenordnung zwischen 10.000 und 20.000 Euro die Rede gewesen sei. „Wir dachten uns schon, dass sie etwas Schlimmes machen wollen“, aus Angst und sprachlichen Problemen habe er sich aber nicht an die Polizei gewandt, so auch die Rechtfertigung des Bosniers, dem Richter Markus Grünberger eine Diversion in Form einer zweijährigen Probezeit anbot. Er nahm an und erhielt auch den Sanktus des Staatsanwalts.
Wegen seiner Vorstrafe war so ein Angebot für den Österreicher nicht möglich. Darüber hinaus bedarf es noch weiterer Zeugen, die die Drohung des „Tätowierers“ bestätigen müssten. Grünberger vertagte den Prozess, zu dem dann hoffentlich auch der Drittangeklagte erscheint.

Zur Sache
Am 2. Februar 2015
verübten drei, vorerst unbekannte, maskierte Täter einen bewaffneten Raubüberfall auf die Tullner JET Tankstelle. Sie stürmten den Verkaufsraum und versetzten dem Angestellten mit der Langwaffe einen Stoß gegen die Stirn.

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